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Fortunas Odyssee (German Edition)

Fortunas Odyssee (German Edition)

Titel: Fortunas Odyssee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliane Reinert
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mir!«
    »Das wäre das Größte, mein Sohn! Drücken wir die Daumen, dass das passiert!«
    Sie feierten die Nachricht, und weil es nicht viel zu essen gab, backte Mama Plätzchen, die allerdings nicht richtig aufgingen, weil es keine Hefe gab. Tim stellt sich vor, wie er vor seinem Vorbild stehen würde, und hatte plötzlich eine »brillante« Idee. Er ging in sein Zimmer, nahm den Ford-Laster, Baujahr 31 – denselben, den er zum Geburtstag bekommen hatte – aus dem Regal und verstaute ihn in der Schublade. Am nächsten Tag reinigte Tereza das Zimmer, fand das Auto in der Schublade und stellte es zurück zu den anderen.
    Tim war wütend auf sie.
    »Er gehört nicht mehr zur Kollektion. Ich schenke ihn Roger Ray!«
    »Ah, entschuldigen Sie, Herr Tim«, antwortete sie mit ironischem Unterton, »das wusste ich nicht.«
    Anschließend legte sie das Modell wieder in die Schublade und zwinkerte ihm zu.
    Fred und Bitu erhielten gewöhnlich einige Münzen und Süßigkeiten von Padre Benedito. Er verteilte die Köstlichkeiten immer nach den Versammlungen an die Ministranten, aber das Geld steckte er ihnen heimlich zu.
    Eines Tages, gegen Abend, sagte Mama halb im Spaß zu Tim:
    »Hol’ deinen Bruder. Er scheint sich nicht mehr an den Nachhauseweg zu erinnern.«
    Tim nahm es ernst, griff eine Taschenlampe und ging zur Kirche. Auf dem Weg schaute er aufmerksam in alle Winkel, um irgendwo den verirrten Bruder anzutreffen.
    Er schob die Kirchentür auf und setzte sich auf die letzte Bank. Die Kirche war leer. Einige Minuten später wagte er sich weiter vor und erreichte den Korridor, der zum Zimmer des Pfarrers führte. Er hörte leise Stimmen.
    »Langsamer, Fred… so, von unten nach oben, ganz sanft…«
    Er spähte durchs Schlüsselloch und sah den Kirchenmann in einer Badewanne sitzen, die in seinem Schlafzimmer stand. Ich ließ Tim dort stehen, ging hinein und hockte mich neben die beiden. Fred fuhr mit seiner Hand linkisch über den Rücken des nackten Mannes.
    Der Pastor nahm seine Hand und ließ ihn seine Brust einseifen.
    »Du Schwein!«, rief ich und bemerkte den Hexer, der auf dem Bett saß.
    »Ja, leider…«, pflichtete er mir bei und schüttelte den Kopf.
    Ich warf einen schnellen Blick zur Tür. Tim schaute immer noch durchs Schlüsselloch.
    »Geh’ nach Hause, und zwar sofort!«, schrie ich und packte Fred an seiner mageren Schulter.
    Er war sichtlich verlegen und der widerliche Pfarrer nutzte seine Unschuld aus. Ich begann, Schaum in seinem Gesicht zu verteilen, in der Illusion, dass er in seinen Augen brennen würde. Es schien tatsächlich zu funktionieren, denn er begann, sich die Augen zu reiben. In diesem Moment lief Tim weg, vergaß jedoch die Taschenlampe auf dem Boden neben der Tür.
    Als er fast zu Hause war, holte Fred ihn ein. Er war völlig außer Atem.
    »Mama macht sich Sorgen. Sie meinte, du würdest den Nachhauseweg nicht mehr kennen.«
    Fred grinste verlegen, und die beiden gingen ins Haus.
    »Na endlich, Frederico! Du solltest nicht so spät nach Hause kommen. Hast du keinen Hunger?«, meinte Tereza verwundert und zeigte auf die alten Kekse auf dem Tisch.
    »Warum fragt Mama ihn nicht, wo er so lange war und was er getrieben hat?«, fragte ich den Hexer.
    »Sie wird andere Probleme haben«, antwortete er und wies in eine Ecke des Wohnzimmers, wo sie mit gesenktem Kopf saß.
    Tim ging hoch in sein Zimmer und vergewisserte sich, ob das Modellauto noch in der Schublade war, oder ob er wieder mit Tereza streiten musste. Zu seiner Zufriedenheit fand er es noch dort.
    Ich ging hinaus, um eine bestimmte Person zu besuchen.
    Als ich in das Haus trat, wurde sie gerade von ihrem betrunkenen Mann verprügelt. Judith, die Hexe, erhielt einige Fußtritte, obwohl sie am schon Boden lag, und wurde dabei beschimpft und gedemütigt. Später saß sie auf dem schmutzigen Küchenboden und weinte.
    »Mieser Taugenichts!«, stieß sie hervor, während ein Blutrinnsal über ihr Gesicht lief.
    Ihr Ehemann hatte eine Vase auf ihrem Kopf zertrümmert.
    »Wenn hier jemand nichts taugt, dann bist du es, fette Kuh! Hässlich wie die Nacht, und kannst nicht mal ein Kind bei dir behalten. Nicht mal das Kind wollte in deinem fetten Bauch bleiben, alte Schlampe.«
    Daraufhin schluchzte sie laut und herzzerreißend.
    Ich setzte mich zu ihr und ergriff ihre blutige Hand. Man konnte den Mond und die Sterne sehen, aber für sie hatten sie keinen Glanz.
    »Hexer?«, rief ich vage.
    Er stand angelehnt im Türrahmen und schien

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