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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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irgendein anderer Robot etwas, aber
Donovan spürte, wie sich plötzlich die Spannung im Raume
verschärfte. Das Rot der kalten starrenden Augen vertiefte sich,
und Cutie schien steifer denn je.
    »Gotteslästerung«, flüsterte er mit einer
Stimme, die vor innerer Bewegung metallen klang.
    Donovan hatte zum erstenmal ein Gefühl von Angst, als Cutie
sich ihm näherte. Ein Robot konnte keinen Ärger empfinden,
aber Cuties Augen waren unerforschlich.
    »Es tut mir leid, Donovan«, sagte der Robot, »aber
Sie können nach dem, was Sie soeben getan haben, nicht
länger hier bleiben. Von jetzt ab sind für Sie und Powell
der Kontroll- und Maschinenraum gesperrt.«
    Er machte eine leichte Geste mit der Hand, und im nächsten
Augenblick hatten zwei Robots bereits Donovans Arme an seine Seiten
gepreßt.
    Donovan hatte Zeit für einen einzigen erschreckten Atemzug,
während er spürte, wie er in die Höhe gehoben und mit
einer Geschwindigkeit, die schneller war als Galopp, die Treppe
hinaufgetragen wurde.
    Gregory Powell raste im Verwaltungsbüro auf und ab. Er hatte
die Fäuste fest geballt. Sein entrüsteter Blick wanderte
immer wieder zu der geschlossenen Tür und mit Bitterkeit zu
Donovan.
    »Warum, zum Kuckuck, mußtest du auch auf die
L-Röhre spucken?«
    Mike Donovan, der tief versunken in einem Sessel hockte,
ließ die Hände heftig auf die Lehnen sausen. »Was
hast du denn erwartet, daß ich mit diesen elektrifizierten
Vogelscheuchen tun würde? Ich habe keine Lust, vor irgendeinem
Automaten, den ich selbst gebaut habe, im Staub zu liegen.«
    »Nein«, kam es schroff zurück. »Aber hier
hockst du jetzt im Verwaltungsgebäude, und vor deiner Tür
stehen zwei Robots Wache. Das ist nicht im Staub liegen,
was?«
    Donovan knurrte. »Warte nur, bis wir wieder zu Hause sind!
Jemand muß mir das teuer bezahlen. Diese Robots haben uns zu gehorchen. Das steht in der Regel Nummer Zwei.«
    »Was hat’s für einen Sinn, das zu sagen? Sie
tun’s ja doch nicht. Und wahrscheinlich gibt’s dafür
einen Grund, den wir nun zu spät herausfinden werden.
Weißt du übrigens, was mit uns geschehen wird, wenn wir
nach Hause kommen?« Er blieb vor Donovans Stuhl stehen und
starrte den Mann wütend an.
    »Was?«
    »Ach, gar nichts Besonderes! Nur zurück in die Bergwerke
Merkurs, und zwar für zwanzig Jahre. Vielleicht auch ins
Zuchthaus auf dem Ceres!«
    »Was schwätzt du eigentlich?«
    »Ich rede von dem Elektronensturm, der sich nähert.
Weißt du, daß er sich ganz in Richtung auf unseren
Erdstrahl zu bewegt? Das hatte ich gerade ausgerechnet, als jener
Robot mich aus meinem Stuhl herauszerrte.«
    Donovan wurde plötzlich blaß. »Verflucht noch
mal!«
    »Und weißt du auch, was mit dem Erdstrahl geschehen
wird? – denn der Sturm wird ein Meisterstück von einem
Sturm sein. Der Erdstrahl wird anfangen herumzuhüpfen wie ein
Floh. Nachdem nur Cutie die Kontrolle hat, wird der Strahl
natürlich nicht mehr richtig eingestellt sein, und wenn das
geschieht, dann helfe der Himmel der Erde und uns!«
    Donovan begann wie wild an der Tür zu rütteln… noch
ehe Powell halb zu Ende war mit seinen Worten. Die Tür
öffnete sich, und der Erdenmensch schoß hindurch, nur um
hart mit einem unbeweglichen Stahlarm zusammenzurennen.
    Der Robot starrte geistesabwesend auf den schnaufenden, sich
wehrenden Erdenmenschen. »Der Prophet hat dir befohlen, im
Zimmer zu bleiben. Bitte tue das!« Sein Arm schob ihn vor sich
her. Donovan taumelte nach rückwärts, und während er
das tat, tauchte Cutie gerade am anderen Ende des Ganges auf. Er
winkte den Wächtern sich zu entfernen, trat in das
Verwaltungsbüro ein und schloß sanft die Tür.
    Donovan wandte sich in atemloser Entrüstung Cutie zu.
»Was zu viel ist, ist zu viel. Für diesen Scherz wirst du
teuer zahlen müssen.«
    »Bitte ärgern Sie sich nicht«, antwortete der Robot
ruhig. »Irgendwann einmal mußte es ja schließlich
kommen. Sie verstehen wohl, daß Sie beide Ihre Funktion
verloren haben.«
    »Entschuldige mal!« Powell setzte sich steif auf.
»Was meinst du eigentlich damit, wenn du sagst, wir beide
hätten unsere Funktion verloren?«
    »Bis ich geschaffen wurde«, antwortete Cutie,
»bedienten Sie den Meister. Dieses Privileg gehört jetzt
mir, und Ihre einzige Existenzberechtigung ist damit verschwunden.
Ist das nicht ganz klar?«
    »Nicht ganz und gar«, antwortete Powell bitter.
»Aber was erwartest du jetzt eigentlich von uns?«
    Cutie antwortete nicht sofort. Er blieb still, als

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