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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Meister
erschaffen.«
    »Hör mal«, stöhnte Donovan heiser. »Jene
Teile wurden drunten auf der Erde hergestellt und uns
zugeschickt.«
    »Schön, schön«, sagte Cutie besänftigend,
»wir wollen darüber nicht streiten.«
    »Aber es ist so.« Der Erdenmensch sprang
vorwärts und packte den Arm des Robots. »Wenn du die
Bücher in der Bibliothek lesen könntest, so würdest du
sehen, daß es sich wirklich ganz genau so
verhält.«
    »Die Bücher? Die hab ich gelesen – alle
miteinander. Die sind äußerst geschickt
abgefaßt.«
    Powell mischte sich ein. »Wenn du sie gelesen hast, was gibt
es dann überhaupt noch zu reden? Die Evidenz, die dir durch sie
geboten wird, kannst du doch wohl nicht bestreiten. Das kannst du einfach nicht.«
    Nun war Mitleid in Cuties Stimme. »Bitte, Powell, ich
betrachte diese Bücher ganz bestimmt nicht als eine gültige
Informationsquelle. Auch sie wurden vom Meister geschaffen – und
sind für Sie bestimmt, nicht für mich.«
    »Wie kommst du denn darauf?« fragte Powell.
    »Weil ich, ein vernunftbegabtes Wesen, imstande bin, die
Wahrheit von a priori Ursachen abzuleiten. Sie, der Sie Intelligenz
besitzen, aber keine Vernunft, benötigen eine Erklärung
Ihrer Existenz, und diese wurde Ihnen vom Meister geliefert.
Daß er Sie mit diesen lächerlichen Ideen von fernen Welten
und Völkern versorgt hat, war sicherlich zu Ihrem Besten.
Wahrscheinlich sind Ihre Gehirne zu grobkörnig für die
absolute Wahrheit. Da es aber ganz offenbar der Wille des Meisters
ist, daß Sie an jene Bücher glauben, werde ich mich mit
Ihnen nicht mehr darüber streiten.«
    Als er den Raum verließ, wandte er sich um und sagte in
freundlichem Tone: »Seien Sie aber jetzt bitte nicht deprimiert!
Im großen Plan des Meisters ist Platz für alle. Auch ihr
armen Menschenwesen habt da euren Platz, und wenn er auch niedrig
ist, so werdet ihr doch, wenn ihr ihn gut ausfüllt, auch belohnt
werden.« Er ging mit der Miene eines Heiligen, wie sie gut zum
Propheten des Meisters paßte, und die beiden Menschen vermieden
es, sich anzusehen.
    Schließlich sprach Donovan: »Sag mal, Greg, du glaubst
doch auch nicht, daß er mit all dem vielleicht recht hat! Es
klingt so sicher und…«
    Powell wandte sich wütend zu ihm um. »Sei kein Narr! Du
wirst, wenn die Ablösung nächste Woche kommt, schon
herausfinden, ob die Erde existiert oder nicht. Was glaubst du wohl,
was wir da drunten zu hören kriegen.«
    »Dann müssen wir unter allen Umständen irgend etwas
unternehmen.« Donovan weinte fast. »Er glaubt weder uns,
noch seinen eigenen Augen, noch den Büchern.«
    »Nein«, sagte Powell erbittert. »Er ist ein
vernunftbegabter Robot – und der Teufel soll ihn holen. Er
glaubt ausschließlich seiner Vernunft, und darin liegt eine Schwierigkeit…« Seine Stimme verlor sich.
    »Und was ist diese eine Schwierigkeit?« fragte
Donovan.
    »Du kannst mit kalter Logik alles, was du willst,
beweisen… wenn du nur die richtigen Postulate auswählst.
Wir haben die unsrigen, und Cutie hat die seinen.«
    »Dann laß uns so schnell wie möglich seine
Postulate angreifen! Der Sturm wird morgen losbrechen.«
    Powell seufzte müde. »Das ist ja gerade die Stelle, an
der alles zusammenbricht. Postulate basieren auf Annahmen, und man
nimmt sie als wahr an, nicht weil sie wahr sind, sondern weil man an
sie glaubt. Nichts im ganzen Weltenraum kann sie erschüttern.
– Ich lege mich schlafen.«
    »Möchte ich auch gerne tun, aber ich kann nicht
schlafen.«
    »Ich auch nicht. Aus Prinzip kann ich’s aber immerhin
mal versuchen.«
     
    Auch zwölf Stunden später war Schlaf für beide
nichts als eine Sache des Prinzips, aber in Wirklichkeit
unerreichbar.
    Der Sturm war vor der errechneten Zeit eingetroffen, und Donovans
sonst so rotes Gesicht war blaß, als er mit zitterndem Finger
zum Bullauge deutete. Powell, unrasiert und mit trockenen Lippen,
starrte hinaus in den Raum und zupfte verzweifelt an seinem
Schnurrbart herum.
    Unter anderen Umständen hätte der Anblick, der sich
ihnen bot, wunderschön sein können. Der Strom von
Elektronen, der sich mit höchster Geschwindigkeit an dem
Energiestrahl brach, leuchtete an der Stelle des Aufpralls mit
fluoreszierendem Lichte auf. Der Strahl, der sich sozusagen ins
Unendliche erstreckte, wurde leuchtend unter dem Lichte von Billionen
und Aberbillionen von tanzenden, schimmernden Staubkörnern.
    Der Energiestrahl schien unbeweglich, aber die Erdenmenschen
wußten, was der Wert solcher mit nacktem

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