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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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den Satz.
    »Noch schlimmer!«
    »Sag mal« – Donovan lachte plötzlich –,
»warum geben wir uns dazu her, uns mit ihm auseinanderzusetzen?
Wir wollen’s ihm zeigen. Bauen wir vor seinen Augen einen neuen
Robot! Dann muß er ja alles zurücknehmen.«
    Ein langsam immer strahlender werdendes Lächeln erschien auf
Powells Gesicht.
    Donovan fuhr fort: »Und stell dir nur das Gesicht dieses
Verrückten vor, wenn er sieht, wie wir das machen!«
    Robots werden natürlich auf der Erde hergestellt. Ihr
Transport durch den Raum ist aber viel einfacher, wenn er in
einzelnen Teilen erfolgt, die dann an Ort und Stelle zusammengesetzt
werden. Nebenbei wird auf diese Weise den Robots auch jede
Möglichkeit genommen wegzulaufen, solange sie sich noch auf der
Erde befinden, was die U.S. Robot Co. in Konflikt bringen könnte
mit den strengen Anti-Robot-Gesetzen, die noch auf der Erde
herrschen.
    Andererseits belastete dieses Verfahren Männer wie Powell und
Donovan mit der schwierigen und manchmal recht komplizierten Aufgabe,
komplette Robots an Ort und Stelle zusammenzubauen.
    Powell und Donovan waren sich dieser Lage nie zuvor so
bewußt gewesen als an dem Tage, an dem sie es im Raum, der
für die Zusammensetzung dieser Automaten bestimmt war,
unternahmen, vor den wachsamen Augen des QT1 – des Propheten des
Meisters – einen neuen Robot erstehen zu lassen.
    Der betreffende Robot, ein ganz einfaches MC-Modell, lag beinahe
vollendet auf dem Tisch. Nur noch drei Stunden Arbeit waren
nötig. Allein der Kopf war noch herzustellen… Powell machte
eine Pause und warf einen unsicheren Blick auf Cutie.
    Dieser Seitenblick gab ihm nicht viel Hoffnung. Drei Stunden lang
war Cutie wort- und bewegungslos dagesessen, und der Ausdruck seines
Gesichtes – an sich schon immer undurchdringlich – war nun
völlig undeutbar.
    Powell stöhnte. »Setzen wir jetzt mal das Gehirn ein,
Mike!«
    Donovan öffnete den festverschlossenen Behälter und zog
aus dem darin enthaltenen Ölbad einen zweiten Würfel
heraus. Nun öffnete er auch diesen und entnahm dem mit
Gummischaum ausgeschlagenen Gehäuse eine Kugel.
    Er behandelte sie vorsichtig, war es doch der komplizierteste
Mechanismus, der je von Menschenhand konstruiert worden war.
Eingeschlossen in die dünne platindoublierte sogenannte Haut der
Kugel war das positronische Gehirn, in dessen äußerst
feine instabile Struktur neuronische Gehirnbahnen eingeprägt
waren, was jeden Robot sozusagen mit einer vorgeburtlichen Erziehung
versah.
    Die Kugel paßte genau in die Schädelhöhle des
Robots, der auf dem Tische lag. Blaues Metall schloß sich
darüber und wurde mit winziger atomischer Flamme
festgeschweißt. Vorsichtig wurden photoelektrische Augen
eingesetzt, festgeschraubt und bedeckt mit dünnen durchsichtigen
Schichten stahlharten Kunststoffes.
    Nun wartete der Robot nur noch auf den belebenden Blitz von
Elektrizität hoher Spannung. Powell machte, die Hand am
Schalter, eine kleine Pause.
    »Nun paß auf, Cutie! Paß ganz genau
auf!«
    Der Schalter wurde geschlossen. Ein knisterndes Summen wurde
hörbar. Die beiden Erdenmenschen beugten sich ängstlich
über ihre Schöpfung.
    Im Anfang zeigte sich lediglich eine unsichere Bewegung – ein
Zucken der Gelenke. Der Kopf hob sich, dann stützte sich der
Robot mit den Gelenken auf, und schließlich schwang sich das
MC-Modell schwerfällig vom Tisch herunter. Es stand noch
unsicher auf den Füßen, und zweimal konnte es nur
kratzende Geräusche anstelle von Worten hervorbringen.
    Schließlich aber wurde – wenn auch noch unsicher und
zögernd – verständlich, was der neue Robot sagen
wollte. »Ich möchte anfangen zu arbeiten«, sagte er.
»Wohin soll ich gehen?«
    Donovan rannte zur Tür. »Diese Treppen hinunter«,
sagte er. »Da drunten wird man dir sagen, was du zu machen
hast.«
    Das MC-Modell hatte sich entfernt, und die beiden Erdenmenschen
waren nun allein mit dem noch immer unbeweglichen Cutie.
»Nun«, sagte Powell grinsend, »glaubst du jetzt,
daß wir dich gemacht haben?«
    Cuties Antwort war scharf und endgültig. »Nein«,
sagte er.
    Powells Grinsen erstarrte und verschwand dann langsam. Donovans
Mund öffnete sich und blieb eine ganze Weile offen.
    »Verstehen Sie«, fuhr Cutie freundlich fort. »Sie
haben lediglich Teile, die schon existierten, zusammengesetzt. Sie
haben das außerordentlich gut gemacht – ich nehme an
instinktiv –, aber Sie haben den Robot nicht wirklich
erschaffen. Die einzelnen Teile wurden vom

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