Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter
drängte Donovan. »Verlier keine Zeit! Bald werden
sie mit dem Haufen fertig sein, und bei der nächsten Sprengung
erwischt es uns vielleicht.«
»Aber Mike, hetz mich doch nicht!« Powell löste den
Detonator von seinem Gürtel. Angestrengt durchforschten seine
Augen den dämmerigen Hintergrund, wo Robotlicht das einzige
Licht war und man unmöglich einen Felsvorsprung von einem
Schatten zu unterscheiden vermochte.
»Fast genau über ihnen befindet sich ein Felsblock.
Siehst du ihn? Die letzte Sprengung hat nicht ganz bis dahin
gereicht. Triffst du diesen Block an seiner Basis, dann wird die
halbe Decke einstürzen.«
Powell folgte mit den Blicken dem ausgestreckten Finger Donovans.
»Ich seh, was du meinst. Nun behalte die Robots gut im Auge und
richte ein Gebet zum Himmel, daß sie sich nicht zu weit von
diesem Felsblock entfernen. Sie allein sind nämlich meine
Lichtquelle. Sind alle sieben da?«
Donovan zählte. »Ja, alle sieben.«
»Schön, dann beobachte sie! Beobachte jede einzelne
ihrer Bewegungen!«
Er hob seinen Detonator und blieb so stehen, während Donovan
scharf Ausschau hielt, derb fluchte und versuchte, seine Augen durch
Blinzeln von Schweiß zu säubern.
Es blitzte.
Es gab einen Ruck, eine Serie harter Stöße und dann
einen schmerzhaften Schlag, der Powell gegen Donovan schleuderte.
Donovan stöhnte. »Greg, du hast mich aus dem
Gleichgewicht gebracht. Ich hab überhaupt nichts
gesehen.«
Powell starrte wild um sich. »Wo sind die Kerle?«
Donovan versank in dumpfes Schweigen. Von den Robots war nicht das
geringste mehr sichtbar. Um sie herum war es so dunkel, als
befänden sie sich auf dem Grunde des Styx.
»Glaubst du, wir haben sie verschüttet?« frage
Donovan mit quäkender Stimme.
»Gehn wir dort hinunter! Frag mich bitte nicht, was ich
denke!« In stürzender Eile kroch Powell nach
rückwärts.
»Mike!«
Donovan, der im Begriff gewesen war, Powell zu folgen, stockte.
»Was ist jetzt los, um Gottes willen?«
»Halt dich fest!« Powells Atem klang rauh und
unregelmäßig in Donovans Ohren. »Mike –
hörst du mich, Mike?«
»Natürlich, ich bin ja neben dir. Was ist los?«
»Wir sind eingeschlossen. Es war gar nicht die Decke, die
fünfzehn Meter entfernt eingebrochen ist, die uns umgeworfen
hat. Es war unsere eigene Decke. Durch die Explosion ist sie
zusammengebrochen.«
»Was!« Donovan kroch vorwärts, bis er gegen eine
harte Schranke stieß. »Schalte mal dein Licht
an!«
Powell tat, wie ihm geheißen. Nirgends war auch nur die
kleinste Öffnung sichtbar. Nicht einmal ein Kaninchen hätte
entkommen können.
Leise sagte Donovan: »Na, was sagst du dazu?«
Sie vergeudeten ein paar Augenblicke ihrer kostbaren Zeit und ein
wenig von der Kraft ihrer Muskeln in einem Versuch, die Barriere zu
entfernen. Powell brachte dadurch etwas Abwechslung in diese
Tätigkeit, daß er sich an den Rändern der
ursprünglichen Öffnung versuchte. Einen Augenblick hob
Powell seinen Detonator. In einem so engen Räume aber würde
ein Strahl aus diesem Instrument Selbstmord gewesen sein, und Powell
wußte das natürlich. Er setzte sich.
»Weißt du, Mike«, sagte er, »hier haben wir
wirklich eine hübsche Schweinerei angerichtet. Wir sind unserer
Aufgabe, herauszufinden, was mit Dave los ist, keinen Schritt
näher gekommen. Die Idee war nicht schlecht, nur ist der
Schuß leider nach hinten losgegangen.«
Donovans Blick war voller Bitternis, deren Intensität in der
völligen Dunkelheit natürlich für Powell verlorenging.
»Es tut mir leid, dich unterbrechen zu müssen, weiser alter
Mann… aber ganz abgesehen davon, ob wir nun wissen, was mit Dave
los ist oder nicht, hocken wir hier sozusagen in der Falle. Kommen
wir da nicht heraus, mein Freund, so verrecken wir. Verenden.
Sterben. Wieviel Sauerstoff haben wir eigentlich? Doch wohl für
nicht länger als sechs Stunden.«
»Auch daran habe ich bereits gedacht.« Powells Finger
griffen nach dem schwer malträtierten Schnurrbart. Ohne ihr Ziel
zu erreichen, klapperten sie gegen das durchsichtige Visier.
»Natürlich könnten wir ohne Schwierigkeiten innerhalb
dieser Zeit Dave veranlassen, daß er uns ausgräbt…
hätte nicht unsere wunderbare, künstlich geschaffene
Notlage ihn aus dem Gleichgewicht gebracht und seine Radioanlage
ruiniert.«
»Und ist das nicht schauderhaft?«
Donovan schob sich hinauf zu der Öffnung und brachte es
fertig, seinen im Metallhelm eingeschlossenen Kopf
hindurchzuzwängen. Es war sehr eng.
»He,
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