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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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gedenke die Erde bald zu verlassen und möchte alles vermeiden, was meine Pläne gefährden könnte. Also werde ich keine Anzeige erstatten. Schließlich bin ich noch am Leben.«
    Esbak war so erleichtert gewesen, daß es geradezu peinlich war. Nichts anderes hatte er erreichen wollen. Nur keine Unannehmlichkeiten. Der ›Zwischenfall‹ sollte so schnell wie möglich in Vergessenheit geraten.
    Früh um sieben konnte Biron wieder in sein altes Zimmer. Alles war still, kein Gewisper mehr aus dem Schrank. Die Bombe war verschwunden und mit ihr der Strahlungsmesser. Wahrscheinlich hatte Esbak beides mitgenommen und in den See geworfen. So etwas nannte man Unterschlagung von Beweismaterial, doch darüber mochte sich die Universität den Kopf zerbrechen. Biron warf seine Habseligkeiten in seine Koffer, dann rief er beim Empfang an und ließ sich ein anderes Zimmer zuweisen. Das Licht funktionierte wieder, stellte er fest, und das Visiphon natürlich auch. Nur die verzogene Tür mit dem zusammengeschmolzenen Schloß erinnerte noch an die vergangene Nacht.
    Man gab ihm ein anderes Zimmer. Damit sollte er eigentlich für alle eventuellen Lauscher glaubhaft gemacht haben, daß er noch bleiben wollte. Nun bestellte er sich über das Telefon im Korridor ein Lufttaxi. Beobachtet hatte ihn dabei wohl niemand. Und was man an der Universität über sein plötzliches Verschwinden dachte, war ihm egal.
    Jonti hatte er am Raumhafen nur flüchtig gesehen. Sie waren so dicht aneinander vorbeigegangen, daß sie sich streiften. Jonti hatte kein Wort gesagt und sich auch sonst in keiner Weise anmerken lassen, daß er ihn kannte, doch als er vorüber war, hielt Biron eine Briefkapsel in Form einer kleinen, glatten Kugel und einen Flugschein nach Rhodia in der Hand.
    Er warf nur einen kurzen Blick auf die Kapsel. Sie war nicht versiegelt. Den Brief las er erst später, in seiner Kabine. Es war ein schlichtes, denkbar knapp gehaltenes Einführungsschreiben.
    Während Biron nun in der Panoramakanzel saß und zusah, wie die Erde immer weiter schrumpfte, dachte er auch über Sander Jonti nach. Sie hatten sich nur oberflächlich gekannt, bis Jonti plötzlich wie ein Wirbelsturm über ihn hereingebrochen war. Biron hatte kaum gewußt, wie der Mann hieß, der ihm zuerst das Leben rettete, um es dann in eine neue und gänzlich unbekannte Richtung zu lenken. Wenn sie sich begegneten, hatten sie sich zugenickt, gelegentlich hatten sie ein paar belanglose Worte gewechselt, aber das war auch schon alles. Biron hatte Jonti nie besonders sympathisch gefunden, der Mann war ihm zu kalt, zu aufgetakelt, zu affektiert. Aber das war jetzt alles nicht mehr von Bedeutung.
    Nervös fuhr sich Biron mit der Hand durch das kurzgeschorene Haar und seufzte. Nun hatte er doch tatsächlich Sehnsucht nach Jonti. Der Mann war wenigstens Herr des Geschehens. Er hatte gewußt, was zu tun war, hatte gewußt, was Biron tun sollte, hatte dafür gesorgt, daß Biron es auch tat. Und jetzt war Biron allein und fühlte sich sehr jung, sehr hilflos und sehr verlassen und hatte sogar ein wenig Angst.
    Die ganze Zeit vermied er es peinlich, an seinen Vater zu denken. Wozu sich das Leben noch schwerer machen, als es ohnehin war?
     
    »Mr. Malaine.«
    Der Name wurde zwei- oder dreimal wiederholt, dann spürte Biron, wie ihm jemand diskret auf die Schulter tippte. Er fuhr zusammen und blickte auf.
    Der Roboter sagte noch einmal: »Mr. Malaine«, und Biron starrte ihn sekundenlang verständnislos an, bis ihm wieder einfiel, daß dies ja sein neuer Name war. Er hatte mit Bleistift auf dem Flugschein gestanden, den Jonti ihm gegeben hatte. Unter diesem Namen war auch eine Kabine für ihn reserviert.
    »Ja, was ist? Ich bin Malaine.«
    Ein wenig lispelnd spulte der Bote die Nachricht herunter, die man ihm einprogrammiert hatte: »Ich bin beauftragt, Ihnen mitzuteilen, daß man Sie in eine andere Kabine verlegen mußte. Ihr Gepäck wurde bereits dorthin gebracht. Sie werden gebeten, den Zahlmeister aufzusuchen und Ihren neuen Schlüssel abzuholen. Wir hoffen, Ihnen mit diesem Wechsel keine Unannehmlichkeiten bereitet zu haben.«
    »Was soll das heißen?« Biron fuhr wütend herum, und etliche von den Unentwegten, die immer noch die Aussicht genossen – der Andrang hatte stark nachgelassen – blickten auf, als sie die scharfen Worte hörten. »Was fällt euch eigentlich ein?«
    Es hatte natürlich keinen Zweck, mit einer Maschine zu streiten, die schließlich nur ihre Pflicht tat. Der Bote

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