Foundation 07: Die Rettung des Imperiums
wer?«
»Mein Bibliothekstudent Hari. Dr. Hari Seldon. Er ist mit Ihnen an die Oberseite gegangen. War er eine Hilfe für Sie?«
Leggen nahm die Hände von der Tastatur seines Computers und drehte sich in seinem Sessel herum. »Dieser Bursche von Helicon? Er war zu überhaupt nichts zu gebrauchen. Hat keinerlei Interesse gezeigt. Er hat sich die ganze Zeit die Landschaft angesehen, wo es doch gar keine Landschaft gab, die man hätte ansehen können. Ein komischer Kauz. Warum waren Sie so scharf darauf, ihn hinaufzuschicken?«
»Das war nicht meine Idee. Er wollte das. Das verstehe ich nicht. Er war sehr interessiert. – Wo ist er jetzt?«
Leggen zuckte die Achseln. »Woher soll ich das wissen? Irgendwo.«
»Wo ist er denn hingegangen, nachdem er mit Ihnen heruntergekommen ist? Hat er das gesagt?«
»Er ist nicht mit uns heruntergekommen. Ich sagte Ihnen doch, er hatte kein Interesse.«
»Wann ist er dann heruntergekommen?«
»Das weiß ich nicht. Ich habe ihn ja schließlich nicht beobachtet. Ich hatte ungeheuer viel Arbeit. Vor zwei Tagen muß ein Gewitter gewesen sein und ziemlich viel Niederschläge, und beides unerwartet. Nichts, was unsere Instrumente anzeigten, bot dafür eine Erklärung, und auch dafür nicht, daß Sonnenschein, den wir heute erwarteten, nicht eintrat. Und jetzt versuche ich, mir darauf einen Reim zu machen, und Sie stören mich.«
»Sie meinen, Sie haben nicht gesehen, daß er wieder nach unten gegangen ist?«
»Jetzt hören Sie – ich habe mich nicht mit ihm beschäftigt. Der Idiot war nicht einmal korrekt angezogen; ich sah auf den ersten Blick, daß er die Kälte höchstens eine halbe Stunde würde ertragen können. Ich habe ihm einen Pullover gegeben, aber seinen Beinen und Füßen konnte der natürlich nicht helfen. Also habe ich den Lift für ihn offen gelassen und ihm gesagt, wie man damit umgeht, und ihm erklärt, daß die Kabine ihn nach unten bringen und dann automatisch wieder zurückkehren würde. Das war alles sehr einfach, und ich bin deshalb sicher, daß er hinuntergefahren ist, als ihn fror, und dann ist die Kabine wieder zurückgekommen, und schließlich sind wir alle hinuntergefahren.«
»Aber Sie wissen nicht genau, wann er hinunterfuhr?«
»Nein, das weiß ich nicht. Ich sagte Ihnen doch, ich hatte zu tun. Aber als wir oben Schluß machten, war er ganz sicher nicht mehr da. Und um die Zeit setzte bereits die Dämmerung ein, und es sah so aus, als würde es Eisregen geben. Also wird er wohl runtergefahren sein.«
»Hat ihn sonst jemand runterfahren sehen?«
»Das weiß ich nicht. Klausia vielleicht. Sie war eine Weile mit ihm beisammen. Warum fragen Sie nicht sie?«
Dors fand Klausia in ihrem Apartment, sie kam gerade aus der Dusche.
»Dort oben war es kalt«, sagte sie.
»Waren Sie auf der Oberseite mit Hari Seldon beisammen?« erkundigte sich Dors.
»Ja, eine Weile«, sagte Klausia, und ihre Augenbrauen hoben sich. »Er wollte herumschlendern und Fragen über die Vegetation dort oben stellen. Ein intelligenter Bursche ist das, Dors. Ihn schien alles zu interessieren. Also habe ich ihm gesagt, so viel ich konnte, bis Leggen mich zurückrief. Er war wieder einmal richtig schlechter Laune. Das Wetter funktionierte nicht, und er…«
Dors ließ sie nicht weiterreden. »Dann haben Sie Hari nicht mit dem Lift hinunterfahren sehen?«
»Ich habe ihn überhaupt nicht mehr gesehen, nachdem Leggen mich zu sich rief – aber er muß hier unten sein. Oben war er nicht, als wir wegfuhren.«
»Aber ich kann ihn nirgends finden.«
Klausia blickte verstört. »Wirklich? – Aber irgendwo hier unten muß er sein.«
»Nein, er muß nicht irgendwo hier unten sein«, sagte Dors, deren Besorgnis wuchs. »Was ist, wenn er immer noch auf der Oberseite ist?«
»Das ist unmöglich. Er war nicht da, als wir wegfuhren, und wir haben uns selbstverständlich vorher nach ihm umgesehen. Leggen hatte ihm gezeigt, wie man hinunterfährt. Er war nicht richtig angezogen, und das Wetter war scheußlich. Leggen hatte ihm gesagt, wenn ihm kalt würde, sollte er nicht auf uns warten. Und ihm war kalt. Das weiß ich! Was hätte er also anderes tun können, als hinunterfahren?«
»Aber niemand hat gesehen, daß er hinuntergefahren ist. Könnte ihm dort oben irgend etwas zugestoßen sein?«
»Nein. Nicht so lange ich bei ihm war. Nur gefroren hat er natürlich.«
Dors, die nun ernsthaft beunruhigt war, sagte: »Da niemand ihn hinunterfahren sah, könnte es sein, daß er noch oben
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