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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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vieles nicht glaube, ist es nicht
schwierig für mich, auch an den Zusammenbruch nicht zu glauben,
und deshalb bin ich voll und ganz überzeugt, daß ich den
Leuten die Wahrheit sagen werde. Und Sie, Doktor, werden Trantor
inzwischen nicht beunruhigen, und der Friede des Kaisers wird nicht
gestört werden.
    Die Alternative ist Ihr Tod und der Tod so vieler Ihrer
Gefolgsleute, wie es notwendig erscheint. Ihre vorhin
geäußerten Drohungen sind für mich ohne Belang. Sie
haben von diesem Augenblick an für eine Zeitspanne von fünf
Minuten die Möglichkeit, zwischen dem Tod und dem Exil zu
wählen.«
    »Welches ist die ausgewählte Welt, mein Lord?«
fragte Seldon.
    »Sie wird, glaube ich, Terminus genannt«, antwortete
Chen. Spielerisch drehte er die Papiere auf seinem Schreibtisch mit
den Fingerspitzen um, so daß sie Seldon die Vorderseite
zukehrten. »Sie ist unbewohnt, aber durchaus bewohnbar und kann
so umgestaltet werden, daß sie den Bedürfnissen von
Wissenschaftlern entspricht. Sie liegt etwas
abgelegen…«
    Seldon unterbrach: »Sie liegt am Rand der Galaxis,
Sir.«
    »Wie ich sagte, etwas abgelegen. Das wird Ihrem Bedarf nach
Konzentration entgegenkommen. Sie haben noch zwei Minuten.«
    »Wir brauchen Zeit, um eine solche Reise vorzubereiten. Es
sind zwanzigtausend Familien betroffen«, wandte Seldon ein.
    »Sie werden die Zeit bekommen.«
    Seldon dachte einen Augenblick lang nach. Die letzte Minute
verrann. Er sagte: »Ich akzeptiere das Exil.«
    Gaals Herz setzte bei diesen Worten aus. Ihn erfüllte
hauptsächlich eine gewaltige Freude, daß er dem Tod
entrann. Doch in all seiner Erleichterung fand er Platz für ein
kleines Bedauern, daß Seldon geschlagen worden war.

8
DAS EXIL
     
     
    Das Taxi heulte durch die Hunderte von Meilen wurmähnlicher
Tunnel auf die Universität zu. Lange Zeit saßen sie
schweigend nebeneinander. Und dann regte Gaal sich. Er fragte:
    »War das, was Sie dem Kommissar gesagt haben, wahr?
Hätte Ihre Hinrichtung den Fall tatsächlich
beschleunigt?«
    »Ich lüge niemals, was psychohistorische Erkenntnisse
angeht«, erklärte Seldon. »Auch hätte es mir in
dem Fall gar nichts genützt. Chen wußte, daß ich die
Wahrheit sprach. Er ist ein sehr kluger Politiker, und die Art ihrer
Arbeit bringt es mit sich, daß Politiker ein instinktives
Gefühl für die Wahrheiten der Psychohistorie
entwickeln.«
    »Dann hätten Sie das Exil nicht zu akzeptieren
brauchen«, sagte Gaal verwundert, aber Seldon antwortete
nicht.
    Als sie auf das Gelände der Universität hinausschossen,
verweigerten Gaals Muskeln ihm den Gehorsam. Er mußte fast aus
dem Taxi getragen werden.
    Die ganze Universität lag in blendendem Licht. Gaal hatte
beinahe vergessen, daß es eine Sonne gab. Aber die
Universität stand nicht im Freien. Ihre Gebäude wurden von
einer monströsen Kuppel überdacht, die Glas und doch kein
Glas war. Sie war polarisiert, so daß Gaal direkt in den
flammenden Stern oben blicken konnte. Und trotzdem wurde das Licht
nicht gedämpft, und die metallenen Gebäude warfen es
zurück, so weit das Auge reichte.
    Sie waren nicht von dem harten Stahlgrau, wie der Rest Trantors es
zeigte, sondern eher silberig. Der metallische Glanz hatte fast die
Farbe von Elfenbein.
    »Vermutlich Soldaten«, bemerkte Seldon.
    »Was?« Gaal richtete seine Augen wieder auf den
prosaischen Boden. Vor ihnen stand ein Wachposten.
    Sie blieben stehen, und aus einem Eingang in der Nähe
materialisierte ein Captain mit gewinnenden Manieren.
    »Dr. Seldon?« fragte er.
    »Ja.«
    »Wir haben auf Sie gewartet. Sie und Ihre Leute stehen von
jetzt an unter Kriegsrecht. Ich habe Anweisung, Ihnen mitzuteilen,
daß Ihnen für die Vorbereitung Ihrer Reise nach Terminus
sechs Monate zugebilligt werden.«
    »Sechs Monate…«, begann Gaal, aber Seldon legte die
Finger mit leichtem Druck auf seinen Ellbogen.
    »So lauten meine Anweisungen«, wiederholte der
Captain.
    Er ging, und Gaal wollte von Seldon wissen: »Was
läßt sich in sechs Monaten denn schon schaffen? Das ist
nichts als ein langsamer Mord.«
    »Ruhig. Ruhig. Gehen wir erst in mein Büro.«
     
    Es war kein großes Büro, aber es war völlig
abhörsicher, und das war nicht einmal zu entdecken. Auf diesen
Raum gerichtete Spionstrahlen empfingen weder eine verdächtige
Stille noch weitaus verdächtigere statische Geräusche,
sondern eine Unterhaltung, für die unter einem großen
Vorrat aus unschuldigen Sätzen in verschiedenen Tönen und
Stimmen eine Zufallsauswahl

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