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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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beunruhigendere Nachrichten. Und
schließlich wurde bekannt, daß Trantor geplündert
worden war. Die große Hauptstadt-Welt der ganzen Galaxis, die
herrliche, vielbesungene, unnahbare und unvergleichbare Heimat der
Kaiser war ausgeraubt und geschändet und völlig vernichtet
worden.
    Das war etwas Unvorstellbares, und manch einem Bauern von Rossem,
der sein Feld beackerte, dünkte das Ende der Galaxis nahe zu
sein.
     
    Und dann kam an einem Tag, der anderen Tagen nicht unähnlich
war, wieder ein Schiff. Die alten Männer jedes Dorfes nickten
weise und hoben die Augenlider, um zu flüstern, so sei es zur
Zeit ihres Vaters gewesen – aber es war nicht so, nicht
ganz.
    Das hier war kein Schiff des Imperiums. An seinem Bug fehlte das
glühende Raumschiffund-Sonne-Emblem. Es war ein kurzer Stummel,
zusammengesetzt aus Überresten älterer Schiffe – und
die Männer darin nannten sich Soldaten von Tazenda.
    Die Bauern wunderten sich. Sie hatten noch nie von Tazenda
gehört, aber trotzdem nahmen sie die Soldaten mit der
traditionellen Gastfreundschaft auf. Die Neuankömmlinge
erkundigten sich eingehend nach den Eigenschaften des Planeten, der
Zahl seiner Bewohner, der Zahl seiner Städte – ein Wort,
das die Bauern als ›Dörfer‹ mißverstanden, was
zur Verwirrung aller Beteiligten beitrug –, seiner
Wirtschaftsform und so weiter.
    Weitere Schiffe trafen ein, und auf dem ganzen Planeten wurde
bekanntgemacht, Tazenda sei jetzt die herrschende Welt, rings um den
Äquator – in der bewohnten Region – werde man
Steuereinnahme-Stationen errichten, und dort seien jährlich an
Getreide und Pelzen Prozentsätze, die nach bestimmten Formeln
berechnet würden, abzuliefern.
    Die Rossemiten, denen das Wort ›Steuern‹ nicht ganz klar
war, blinzelten irritiert. Als der Termin zur Abgabe kam, zahlten
viele. Andere sahen verwirrt zu, wie uniformierte Anderweitige das
geerntete Getreide und die Felle auf breite Bodenwagen luden.
    Da und dort rotteten sich entrüstete Bauern zusammen und
brachten alte Jagdwaffen zum Vorschein – aber es wurde nie etwas
daraus. Murrend lösten sie sich auf, wenn die Männer von
Tazenda kamen, und verzweifelten darüber, daß ihr Kampf
ums Überleben noch schwerer wurde.
    Aber es pendelte sich ein neues Gleichgewicht ein. Der tazendische
Gouverneur führte sein strenges Regiment von dem Dorf Gentri
aus, das kein Rossemit betreten durfte. Er und die ihm unterstehenden
Funktionäre waren schattenhafte Fremdwelt-Wesen, die sich nur
selten sehen ließen. Die Steuererheber, Rossemiten im Sold von
Tazenda, kamen in regelmäßigen Abständen, aber an sie
hatte man sich mittlerweile gewöhnt – und der Bauer hatte
gelernt, sein Getreide zu verstecken und das Vieh in den Wald zu
treiben und darauf zu achten, daß seine Hütte nicht zu
wohlhabend wirkte. Dann beantwortete er alle scharfen Fragen nach
seinen Besitztümern, indem er mit stumpfem,
verständnislosem Gesichtsausdruck auf das zeigte, was die
Beamten sehen konnten.
    Auch das ließ nach. Die Steuern wurden ermäßigt,
gerade als sei Tazenda es müde geworden, einer solchen Welt
Pfennige abzupressen.
    Der Handel blühte auf, und vielleicht fand Tazenda ihn
profitabler. Die Bewohner Rossems erhielten zum Austausch nicht mehr
die polierten Schöpfungen des Imperiums, aber sogar tazendische
Maschinen und tazendische Lebensmittel waren besser als das eigene
Zeug. Und es gab andere Kleider für die Frauen als die aus
grauem Selbstgesponnenen, was sehr wichtig war.
    So glitt die galaktische Geschichte von neuem recht friedlich an
Rossem vorbei, und die Bauern rangen dem kargen Boden den
Lebensunterhalt ab.
     
    Narovi trat aus seinem Häuschen und blies sich in den Bart.
Der erste Schnee rieselte auf den harten Boden hernieder, und der
Himmel war von einem trüben, wolkenverhangenen Rosa. Der alte
Mann spähte nach oben und kam zu dem Schluß, ein richtiges
Unwetter sei nicht in Sicht. Er konnte ohne große
Schwierigkeiten nach Gentri reisen, das überschüssige
Getreide loswerden und dafür genug Konserven für den langen
Winter eintauschen.
    Er brüllte durch die Tür zurück, die er zu diesem
Zweck um einen Spalt öffnete: »Ist der Wagen mit Treibstoff
gefüttert worden, Junker?«
    Von drinnen antwortete ihm eine Stimme, und dann trat Narovis
ältester Sohn zu ihm, dessen kurzer roter Bart seine jungenhafte
Spärlichkeit noch nicht ganz ausgewachsen hatte.
    »Der Wagen«, meldete er verdrießlich, »hat
Treibstoff und läuft gut, abgesehen von dem

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