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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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hier. Hätte ich ihn im
Schiff behalten, wäre das eine Kriegshandlung gegen Korell
gewesen, und die Foundation hätte keine gesetzliche Handhabe
gehabt, uns zu beschützen.«
    »Das… das ist ziemlich weit hergeholt.«
    Der Lautsprecher plärrte und kam Mallows Antwort zuvor:
»Sir, offizielle Kommunikation empfangen!«
    »Sofort herschicken!«
    Der schimmernde Zylinder traf mit einem Klicken in seinem Schlitz
ein. Mallow öffnete ihn und schüttelte das darin
befindliche silberimprägnierte Blatt heraus, er rieb es
anerkennend zwischen Daumen und Zeigefinger. »Direkt von der
Hauptstadt teleportiert. Commdors privates Schreibpapier.«
    Mit einem Blick hatte er den Brief überflogen und lachte kurz
auf. »Mein Gedanke war also weit hergeholt, wie?«
    Er warf das Blatt Twer zu. »Eine halbe Stunde, nachdem wir
den Missionar ausgeliefert haben, bekommen wir endlich eine sehr
höfliche Einladung, vor dem Angesicht des erhabenen Commdors zu
erscheinen – nachdem wir sieben Tage gewartet haben. Ich glaube, man hat uns einer Prüfung unterzogen.«

35
RELIGION UND PROFIT
     
     
    Commdor Asper war, wie er zu betonen pflegte, ein Mann des Volkes.
Die noch auf dem Hinterkopf vorhandene Franse grauen Haares fiel ihm
schlaff auf die Schultern, sein Hemd mußte gewaschen werden,
und er sprach schniefend.
    »Hier wird nicht geprahlt, Händler Mallow«, sagte
er. »Ich lege keinen Wert auf Prunk. In mir sehen Sie nichts als
den ersten Bürger des Staates. Das ist die Bedeutung von
Commdor, und das ist der einzige Titel, den ich trage.«
Anscheinend erfreute ihn das alles außerordentlich. »Ich
betrachte diese Tatsache als eins der stärksten Bande zwischen
Korell und Ihrem Volk. Soviel ich weiß, erfreut sich Ihr Volk
der gleichen republikanischen Errungenschaften wie wir.«
    »So ist es, Commdor«, antwortete Mallow ernst und
behielt sich seinen Einwand gegen den Vergleich vor. »Ich sehe
darin eine Bürgschaft für die Fortdauer von Frieden und
Freundschaft zwischen unseren Regierungen.«
    »Frieden! Ah!« Der dürftige graue Bart des Commdors
zuckte zu den sentimentalen Grimassen seines Gesichts. »Ich
glaube nicht, daß es in der Peripherie irgend jemanden gibt,
dem das Ideal des Friedens so am Herzen liegt wie mir. Ich kann
wahrheitsgemäß behaupten, daß die Herrschaft des
Friedens niemals unterbrochen worden ist, seit ich meinem erhabenen
Vater im Amt des Staatsführers gefolgt bin. Vielleicht sollte
ich das nicht sagen…« – er hustete leise –
»aber man hat mir versichert, ich sei bei meinem Volk oder
vielmehr bei meinen Mitbürgern als Asper der Vielgeliebte
bekannt.«
    Mallows Blick wanderte über den wohlgepflegten Garten hin.
Vielleicht war es nur eine Vorsichtsmaßnahme gegen ihn selbst,
daß hochgewachsene Männer mit merkwürdig geformten,
aber offensichtlich bösartigen Waffen in allen möglichen
Ecken lauerten. Das ließ sich verstehen. Aber die hohen,
stahlbewehrten Mauern, die das Anwesen umgaben, waren erst vor kurzem
verstärkt worden – eine unpassende Beschäftigung
für einen so vielgeliebten Asper.
    »Dann ist es ein Glück«, sagte Mallow,
»daß Sie es sind, mit dem ich zu verhandeln habe, Commdor.
Den Despoten und Monarchen der umgebenden Welten, die eine
erleuchtete Administration nicht kennen, mangelt es oft an den
Eigenschaften, die einen Herrscher zu einem Vielgeliebten
machen.«
    »An welchen Eigenschaften zum Beispiel?« Die Stimme des
Commdors hatte einen vorsichtigen Ton.
    »Zum Beispiel an dem Eifer, zum Wohl ihres Volkes zu wirken.
Sie dagegen haben es stets im Auge.«
    Der Commdor hielt den Blick auf den Kiesweg gerichtet, den sie
gemächlich entlangschlenderten. Seine Hände hinter seinem
Rücken streichelten einander.
    Mallow fuhr zungenfertig fort: »Bis heute hat der Handel
zwischen unseren beiden Völkern unter den Restriktionen
gelitten, die Ihre Regierung unseren Händlern auferlegt hat.
Ihnen ist bestimmt schon seit langem klar, daß
unbeschränkter Handel…«
    »Freihandel!« murmelte der Commdor.
    »Gut, Freihandel. Sie werden einsehen, daß er für
uns beide von Nutzen wäre. Sie besitzen Dinge, die wir gern
hätten, und wir besitzen Dinge, die Sie gern hätten. Es ist
nichts als ein Austausch nötig, um den Wohlstand zu steigern.
Einem erleuchteten Herrscher wie Ihnen, einem Freund des Volkes
– ich darf wohl sagen, einem Mitglied des Volkes –
brauche ich das nicht weiter auseinanderzusetzen. Damit würde
ich Ihre Intelligenz beleidigen.«
    »Es ist wahr, ich habe

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