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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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erkennbar.
    Trevize empfand kurz ein Bedürfnis, das Raumschiff in weitem
Bogen Terminus’ taghelle Seite überqueren zu lassen, um ihn
Pelorat in voller Schönheit zu zeigen, aber er verzichtete
darauf.
    Es mochte sein, daß ein solcher Anblick für Pelorat neu
gewesen wäre, aber die gezeigte Schönheit hätte sich
voraussichtlich als allzu zahm entpuppt. Zu viele Fotos existierten,
zu viele Karten, zu viele Globen. Jedes Kind wußte, wie die
Terminus-Oberfläche aussah, Terminus war eine Wasserwelt, und
zwar in stärkerem Maß als ähnliche Planeten; er war
reich an Wasser und arm an Mineralien; bestens geeignet für
Landwirtschaft, wenig dagegen für Schwerindustrie;
nichtsdestoweniger vollbrachte man dort Spitzenleistungen in Technik,
Technologie und in der Miniaturisierung.
    Wenn er den Computer dazu bringen konnte, Mikrowellen zu verwenden
und sie in ein sichtbares Modell umzusetzen, würden sie jede
einzelne von Terminus’ zehntausend bewohnten Inseln sehen,
zusammen mit der einen großen Insel, deren Fläche es
rechtfertigte, daß man sie als Kontinent bezeichnete, auf der
Terminus City stand und…
    Abdrehen!
    Er dachte lediglich den Gedanken, bemühte seine Willenskraft,
aber sofort veränderte sich die Sicht. Die helle Halbkugel
wanderte an den Rand des Sichtbereichs und verschwand daraus. Die
Dunkelheit sternenlosen Weltraums erfüllte sein Blickfeld.
    Pelorat räusperte sich. »Es wäre mir lieber, Sie
würden Terminus zurückholen, mein Junge. Mir ist zumute,
als wäre ich plötzlich blind.« Seine Stimme klang
gepreßt.
    »Sie sind nicht blind. Schauen Sie nur!«
    Ein schleierartiger Nebel von heller Transluzenz trat in den
Sichtbereich. Er breitete sich aus, erhellte sich, bis die ganze
Kabine in seinem Licht zu schimmern schien.
    Abstand!
    Eine weitere Willensanstrengung, und die Milchstraße,
betrachtet durch das von ihm zusehends besser beherrschte geistige
Teleskop, wich zurück. Sie schrumpfte und verwandelte sich zu
einem Gebilde von unterschiedlicher Leuchtstärke.
    Heller!
    Ohne daß die Größe der Darstellung sich
änderte, nahm die Helligkeit zu, und weil das Sonnensystem, zu
dem Terminus gehörte, sich oberhalb des galaktischen
Äquators befand, sahen sie die Galaxis nicht genau von der
Seite. Sie war als erheblich verkürzte Doppelspirale sichtbar,
und an der Terminus’ zugewandten Seite machten gewundene
Dunkelwolken den hellen Randbezirk streifig wie von Rissen. Das
sahnig-helle Leuchten des fernen galaktischen Kerns, zusätzlich
durch den Abstand verkleinert, wirkte vergleichsweise
unbedeutend.
    »Sie haben recht«, sagte Pelorat leise und nahezu
andächtig. »So habe ich sie noch nie gesehen. Ich
hätte nie gedacht, daß man soviel Einzelheiten erkennen
kann.«
    »Wie hätten Sie auch darauf kommen sollen? Man kann die
äußeren Bereiche nicht sehen, solange Terminus’
Atmosphäre sich dazwischen befindet. Von Terminus’
Oberfläche aus läßt sich ja kaum das Zentrum der
Milchstraße erkennen.«
    »Schade, daß wir sie nur aus diesem Winkel
sehen.«
    »Das muß nicht so bleiben. Der Computer kann sie aus
jedem Winkel zeigen. Ich brauche nur dem entsprechenden Wunsch
Ausdruck zu verleihen – und das nicht einmal laut.«
    Perspektive wechseln!
    Sein Wille brachte keinen präzisen Befehl zustande. Dennoch
begann das Bild der Milchstraße sich einer langsamen
Veränderung zu unterziehen, während sein Geist den Computer
anwies, und der Computer mußte tun, was er wünschte.
    Gemächlich vollführte die Milchstraße eine
Drehung, bis sie sie im rechten Winkel zum galaktischen Äquator
sehen konnten. Die Galaxis schwebte ausgebreitet vor ihnen wie ein
riesiger, schimmernder Strudel, durchzogen von Windungen aus
Dunkelheit, durchsetzt mit Knoten stärkerer Helligkeit, in der
Mitte einen Kern von nahezu verwaschenem Glanz.
    »Wie kann der Computer die Milchstraße von einer
Position aus zeigen, die mehr als fünfzigtausend Parsek von hier
entfernt sein muß?« wollte Pelorat erfahren.
»Entschuldigen Sie, daß ich so dumm frage«,
ergänzte er leise und mit gepreßter Stimme. »Ich
verstehe von all diesen Dingen nichts.«
    »Ich weiß über diese Art von Computer fast so
wenig wie Sie«, entgegnete Trevize. »Aber auch ein
simplerer Computer kann Koordinaten verschieben und die Galaxis in
jeder Position zeigen, angefangen mit der, die seine Sensoren ihm aus
der natürlichen Perspektive übermitteln, das heißt,
aus der Richtung, in der im Raum der Computer sich befindet.
Naturgemäß

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