Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor
bestechen, wahrscheinlich hält er das für den Grund, daß sie davongekommen sind.« Er lächelte grimmig bei dem Gedanken. »Wie ging es ihr?«
»Ihr war nichts geschehen, soviel ich sehen konnte. Verängstigt war sie. Das kann ich ihr nachfühlen. Die ganze Polizei war hinter ihr her. Ich weiß immer noch nicht, warum.«
Darell war, als bekomme er zum erstenmal seit mehreren Minuten wieder Luft. Er merkte, daß seine Hände zitterten, und brachte sie mit Mühe unter Kontrolle. »Dann geht es ihr also gut. Wer war dieser Handelsvertreter? Sagen Sie mir mehr über ihn. Welche Rolle spielt er dabei?«
»Das weiß ich nicht. Wissen Sie etwas über Trantor?«
»Ich habe einmal dort gelebt.«
»Es ist heute eine landwirtschaftliche Welt. Exportiert hauptsächlich Tierfutter und Getreide. Hohe Qualität! Wird in der ganzen Galaxis verkauft. Auf dem Planeten gibt es ein oder zwei Dutzend landwirtschaftliche Genossenschaften, und jede hat ihre Vertreter im Ausland. Und die sind mit allen Wassern gewaschen - ich kenne das Dossier von diesem einen. Er hat Kaigan früher schon besucht, für gewöhnlich mit seiner Frau. Vollkommen ehrlich. Vollkommen harmlos.«
»Hm-m-m«, überlegte Anthor. »Arcadia ist auf Trantor geboren, nicht wahr, Doc?«
Darell nickte.
»Es hängt zusammen, sehen Sie. Sie wollte fort, schnell und weit, und Trantor bot sich an. Glauben Sie nicht auch?«
Darell fragte: »Warum ist sie nicht nach hier zurückgekommen?«
»Vielleicht wurde sie verfolgt und meinte, einen Haken schlagen zu müssen.«
Dr. Darell hatte nicht die Kraft, weitere Fragen zu stellen. Auf Trantor war sie sicher oder jedenfalls so sicher, wie man irgendwo in dieser dunklen und schrecklichen Galaxis sein konnte. Er tastete nach der Tür. Anthor berührte leicht seinen Ärmel. Darell blieb stehen, drehte sich aber nicht um.
»Ist es Ihnen recht, wenn ich Sie nach Hause begleite, Doc?«
»Sehr freundlich von Ihnen«, antwortete er automatisch. Gegen Abend hatten sich die äußeren Bereiche von Dr. Darells Persönlichkeit, diejenigen, die in unmittelbarem Kontakt mit anderen Menschen standen, von neuem verfestigt. Er hatte sich geweigert, zu Abend zu essen, und sich statt dessen mit fieberhaftem Eifer wieder daran gemacht, sich Schritt für Schritt in die verwickelte Mathematik der enzephalographischen Analyse vorzuarbeiten.
Erst kurz vor Mitternacht kam er ins Wohnzimmer zurück.
Pelleas Anthor war noch da und spielte an den Kontrollen des Fernsehers herum. Als er Schritte hinter sich hörte, sah er über die Schulter.
»Heh. Noch nicht im Bett? Ich habe mit dem Versuch, etwas anderes als Nachrichten hereinzubekommen, Stunden vor dem Bildschirm verbracht. Wie es heißt, ist die F.S. Hober Mallow vom Kurs abgekommen, und man hat nichts mehr von ihr gehört.«
»Wirklich? Was wird vermutet?«
»Was glauben Sie denn? Eine kalganische Schweinerei. Es liegen Berichte vor, daß kalganische Fahrzeuge in dem Raumsektor gesichtet wurden, aus dem sich die Hober Mallow zuletzt gemeldet hat.«
Darell zuckte die Achseln, und Anthor rieb sich zweifelnd die Stirn.
»Hören Sie, Doc, warum reisen Sie nicht nach Trantor?«
»Warum sollte ich?
Weil Sie uns hier zu nichts nütze sind. Sie sind nicht Sie selbst. Können Sie gar nicht sein. Und wenn Sie nach Trantor gehen, könnten Sie eine Aufgabe erfüllen. Die alte kaiserliche Bibliothek mit den vollständigen Sitzungsprotokollen der Seldon-Kommission befindet sich dort.«
»Nein! Die Bibliothek ist gründlich durchforscht worden, und das hat niemandem weitergeholfen.
Es hat damals Ebling Mis weitergeholfen.«
»Woher wissen Sie das? Ja, er sagte, er habe die Zweite Foundation gefunden, und meine Mutter erschoß ihn fünf Sekunden später, weil anders nicht zu verhindern war, daß er diese Information dem Maultier enthüllte. Aber sehen Sie, damit machte sie es auch unmöglich, jemals zu entscheiden, ob Mis die Lage der Zweiten Foundation wirklich kannte. Schließlich ist es nie einem anderen gelungen, aus diesen Aufzeichnungen auf die Wahrheit zu schließen.«
»Der Verstand von Ebling Mis war, wie Sie sich erinnern werden, durch das Maultier aufgeputscht worden.«
»Auch das weiß ich, aber gerade deshalb befand sich sein Gehirn in einem abnormalem Zustand. Wissen Sie und ich irgend etwas über die Eigenschaften eines Geistes, der unter der emotionalen Kontrolle eines anderen steht, über seine Leistungsmöglichkeiten und seine Mängel? Wie dem auch sei, ich werde nicht nach
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