Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor
Oberlippe. »Fünfzig Hyperrelais? Soviel würde ich doch in meinem ganzen Leben nicht brauchen.«
»Wir sind jetzt bei einem Verteidigungsprojekt. Können Sie sich nicht etwas Harmloses einfallen lassen, für das man sie brauchen würde? Das Geld haben wir.«
»Hm-m-m. Vielleicht.«
»Wie klein könnten Sie das ganze Gerät machen?«
»Hyperrelais kann man in Mikrogröße bekommen ... Verdrahtung - Röhren - Raum, das erfordert ein paar hundert Schaltungen.«
»Ich weiß. Wie groß?«
Semic zeigte es mit den Händen.
»Zu groß«, stellte Darell fest. »Ich muß es mir an den Gürtel hängen können.«
Langsam knüllte er seine Zeichnung zusammen. Als sie zu einer harten, gelben Kugel geworden war, ließ er sie in den Aschenbecher fallen, und sie verschwand mit dem kurzen weißen Aufblitzen der molekularen Auflösung.
»Wer ist an Ihrer Tür?« fragte er.
Semic beugte sich über seinen Schreibtisch zu dem kleinen milchigen Schirm über dem Türsignal vor. »Der junge Anthor. Er hat noch jemanden bei sich.«
Dareil schob seinen Stuhl zurück. »Noch nichts davon zu den anderen, Semic. Es ist ein tödliches Wissen, wenn sie es herausfinden, und es genügt, zwei Leben aufs Spiel zu setzen.«
Pelleas Anthor war wie ein Wirbelwind der Aktivität in Semics Büro, das es irgendwie fertigbrachte, am Alter seines Benutzers teilzuhaben. In der unbewegten Luft des stillen Raums schienen die losen, sommerlichen Ärmel von Anthors Jacke noch von der Brise draußen zu wehen.
Er stellte vor: »Dr. Dareil, Dr. Semic - Orum Dirige.«
Der andere Mann war groß. Eine lange gerade Nase gab seinem schmalen Gesicht etwas Finsteres. Dr. Darell streckte ihm die Hand entgegen.
Anthor lächelte leicht. »Polizeileutnant Dirige«, ergänzte er. Dann, bedeutungsvoll: »Von Kaigan.« Darell drehte sich um und starrte den jungen Mann eindringlich an. »Polizeileutnant Dirige von Kaigan«, wiederholte er. »Und Sie bringen ihn hierher. Warum?
Weil er der letzte Mensch auf Kaigan ist, der Ihre Tochter gesehen hat. Zurück, Mann!« Anthors triumphierender Blick war wie weggewischt. Er sprang zwischen die beiden und kämpfte heftig mit Darell. Langsam und nicht behutsam zwang er den Älteren, sich wieder hinzusetzen.
»Was ist denn in Sie gefahren?« Anthor strich sich eine braune Locke aus der Stirn, schwang sich auf die Tischkante und ließ nachdenklich ein Bein pendeln. »Ich dachte, ich brächte Ihnen eine gute Nachricht.«
Darell sprach den Polizisten direkt an. »Was meint er damit, daß er Sie den letzten Menschen nennt, der meine Tochter gesehen hat? Ist meine Tochter tot? Bitte, sagen Sie es mir ohne Umschweife.« Sein Gesicht war weiß vor Angst.
Leutnant Dirige sagte gleichmütig: »Der Ausdruck lautete >der letzte Mensch auf Kalganc. Sie ist nicht mehr auf Kaigan. Darüber hinaus weiß ich nichts.«
»Lassen Sie mich das erklären«, fiel Anthor ein. »Entschuldigen Sie, wenn ich zu dramatisch geworden bin, Doc. Sie benehmen sich in dieser Sache so unmenschlich, da habe ich vergessen, daß Sie Gefühle haben. Erstens einmal ist Leutnant Dirige einer von uns. Er ist auf Kaigan geboren, aber sein Vater war ein Foundation-Mann, der im Dienst des Maultiers auf den Planeten kam. Ich bürge für die Treue des Leutnants zur Foundation.
Als die tägliche Meldung von Munn ausblieb, setzte ich mich am Tag darauf mit ihm in Verbindung ...«
»Warum?« fuhr Darell heftig dazwischen. »Ich hielt es für abgemacht, daß wir in der Sache nichts unternehmen sollten. Sie haben das Leben der beiden auf Kaigan und das von uns hier riskiert.«
»Weil«, gab Anthor ebenso heftig zurück, »ich schon länger bei diesem Spiel mitmache als Sie. Weil ich von bestimmten Kontakten auf Kaigan weiß, von denen Sie nicht wissen. Weil ich besser Bescheid weiß, verstanden?«
»Ich halte Sie für komplett verrückt.«
»Wollen Sie zuhören?«
Eine Pause. Darell senkte den Blick.
Anthors Lippen verzogen sich zu einem halben Lächeln. »In Ordnung, Doc. Geben Sie mir ein paar Minuten. Erzählen Sie es ihm, Dirige!«
Dirige berichtete ruhig: »Soweit ich weiß, Dr. Darell, ist Ihre Tochter auf Trantor. Wenigstens hatte sie am östlichen Raumhafen eine Fahrkarte nach Trantor. Sie war mit einem Handelsvertreter dieses Planeten zusammen, der sie als seine Nichte ausgab. Ihre Tochter scheint eine merkwürdige Sammlung von Verwandten zu haben, Doktor. Das war der zweite Onkel innerhalb von zwei Wochen, nicht? Der Trantoraner versuchte sogar, mich zu
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