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Foxtrott 4: Sechs Monate mit deutschen Soldaten in Afghanistan (German Edition)

Foxtrott 4: Sechs Monate mit deutschen Soldaten in Afghanistan (German Edition)

Titel: Foxtrott 4: Sechs Monate mit deutschen Soldaten in Afghanistan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Schnitt
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wieder zu Hause bin. Inwiefern ich mich verändert habe beziehungsweise meine Frau sich vielleicht verändert hat oder meine Familie.«
    Als wir zum PHQ kommen, ist der Turm dort eingeschneit. Drinnen ist es feucht und lauwarm. Körner und Schröder hängen ihre nasse Wäsche auf. Später machen wir, eher halbherzig, eine Schneeballschlacht.

Goldene Fahrt
    Letzte Fahrt ins Feldlager Kunduz
    Schröder mit Fox 4: »Letzter Tag, bei der Sache sein, keine Scheiße bauen, mit voller Fahrt durch Pfützen fahren oder auf einem anderen Platz sitzen. Das entfällt alles komplett.« Foxtrott 4 fährt aus dem PHQ Richtung Feldlager Kunduz. Unsere Begleitmusik zur finalen, zur »goldenen« Fahrt: »Goldener Reiter.« Die Stimmung im Dingo: gelöst, was sonst.
    Als wir durch Kunduz fahren, frage ich Totti Körner, was er zu Hause erzählen wird von seiner Zeit hier: »Auf jeden Fall, dass der Einsatz eine positive Erfahrung war. Dass es sehr heiß war und natürlich auch sehr kalt im Winter. Es war sehr anstrengend, und man hat viel gesehen.«
    »Foxtrott 4, PRT in«, ruft Juwe Schröder, als wir durchs Tor einfahren. Zur Feier gibt es für jeden der Soldaten von Foxtrott 4 eine Zigarre. Chill hat für die Jungs beim Marketender eingekauft. Selbst Nichtraucher Juwe nimmt eine.
    Chill zündet seine Zigarre als Erster an, dann geht es reihum. Schließlich wird Foxtrott 4 samt Waffen von Soldaten entladen, die eine Zigarre im Mund klemmen haben. Und, nachdem Spieß Icks die Gläser verteilt hat, ein Glas Sekt in der Hand. Im Hintergrund hängt an den Hesco-Körben ein Plakat: »Schon gelacht??? Es ist doch fast geschafft!«

Daniel »Gina« Wild, zehn Tage vor der Heimreise – Interview
    ◆ Du hast den Einsatz fast hinter dir, wie fühlt sich das für dich an?
    Ich bin genauso aufgeregt wie an dem Tag, an dem wir hier ankamen. Spannung pur. Man will endlich nach Hause. Als wir hierher geflogen sind, dachte ich, jetzt geht es endlich los. Voll geil, ich war total aufgeregt. Und jetzt ist es das Gleiche, nur anders herum. Endlich heim!
    ◆ Wenn du zurückblickst: Was hat sich in den 189 Tagen zwischen deiner Ankunft in Kunduz und heute für dich verändert?
    Am Anfang haben wir noch auf jeden beschissenen Stein am Straßenrand geguckt, ob da irgendetwas liegt. Das haben sie uns im Gefechtsübungszentrum eingetrichtert: dass die Gefahr da unten so groß ist, dass wir mehr als zwei Augen offen halten müssen. Wir waren hier anfangs ständig unter Hochspannung, haben auf jedes Fahrzeug, jeden Mann, jedes Kind geschaut, das näher kam als vierzig Meter. Aber nach und nach haben wir die Menschen doch ein bisschen kennengelernt, wenn wir durch die Dörfer sind. Dadurch hat sich alles ein bisschen gelockert. Man hat den Menschen die Hand gegeben, man hat versucht, über den Sprachmittler etwas über sie zu erfahren: wie es der Familie geht oder den Kindern oder der Ernte.
    ◆ Wie war es bei dir mit dem »Kulturschock« in Afghanistan?
    Wenn man Kunduz sieht, denkt man, okay, das ist eine Stadt. Mit Kreuzung, Verkehr, Fußgängern, Fahrradfahrern, allem Möglichen. Sobald man rausfährt, sieht man nur noch Gebäude aus Lehm, in denen Familien, zum Teil fünfzehn Leute, in einem Compound hausen. Wo ein Mann, der vierzig Jahre alt ist, den ganzen Tag nur auf dem Feld ackert und mit dem Vieh draußen rumrennt. Da ist man baff. Wie können die nur so leben? Kein fließendes Wasser, und es hat auch nicht jeder Strom. Die Wege sind voll mit Exkrementen von dem Vieh. In der ersten Zeit fand ich das widerlich, aber man gewöhnt sich daran.
    ◆ Auch an das Übernachten auf einem Acker?
    Kommt darauf an, wie kalt es wird und wie nass. Wenn wir außerhalb eines Vorpostens auf dem Acker ankommen, sind wir erst mal ausgeliefert. Der Feind braucht nur ranzukommen mit einer Panzerfaust – und irgendjemanden trifft es sowieso.
    ◆ Welchen Rat würdest du einem Kameraden geben, der zum ersten Mal draußen nächtigen muss?
    Fahr auf den Acker, mach dich da breit für die nächsten 48 Stunden, und dann wirst du schon sehen, wie das ist.
    ◆ Wie bist du mit der latenten Bedrohung zurechtgekommen?
    Ich bin eher der ruhige Typ. Falls irgendwo was ist, ein Schuss oder es knallt, bleib ich trotzdem cool. Ich warte ab, was Sache ist. Wenn man über Funk hört, da und dort war ein Anschlag, dann kann man es auch nicht ändern. Selbst wenn bei uns jetzt was passieren würde – das Einzige, was ich tun würde, ist handeln.
    ◆ Was hat dich in den sechs

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