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Frag die Toten

Frag die Toten

Titel: Frag die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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zuzuhören? Dann jedoch, im Laufe ihres Gesprächs, war etwas geschehen. Er hatte seine Meinung geändert. War immer nervöser geworden. War sie auf etwas gestoßen? Ganz zufällig?
    War es, als sie gesagt hatte, seine Frau friere? Angedeutet hatte, deren Wagen befinde sich nicht auf der Straße? Waren diese Bemerkungen der Wahrheit so nahe gekommen, dass Garfield glauben musste, sie wisse tatsächlich, was geschehen war?
    Zeit, das Feld zu räumen. Vielleicht sogar – unfassbar, dass sie überhaupt daran dachte! –, ihm sein Geld zurückzugeben. Etwas zu sagen wie: »Wissen Sie was? Meine Visionen sind verschwunden. Ich empfange nichts mehr. Keine Eingebungen. Die Signale sind zu schwach. Ich glaube, am besten ist, ich gebe Ihnen Ihr Geld zurück und lasse Sie –«
    In diesem Augenblick blitzte etwas anderes vor ihr auf. Allerdings keine Eingebung. Etwas Rosafarbenes. Der Gürtel. Der Bindegürtel des Morgenmantels.
    Und jetzt schlang Garfield ihn ihr um den Hals. Und zog ihn fest.

[home]
    Dreizehn
    D etective Rona Wedmore von der Kriminalpolizei Milford zeigte ihren Ausweis an der Information von Home Depot und erklärte, sie ermittle im Fall der verschwundenen Eleanor Garfield, der Ehefrau eines Angestellten.
    »Wir möchten mit allen Kollegen von Mr. Garfield sprechen, um zu sehen, ob uns jemand helfen kann«, sagte Rona.
    Eine kleine dicke Frau mit einer orangefarbenen Schürze sagte: »Ach ja?«
    »Wir haben uns gedacht, Mrs. Garfield kennt vielleicht einige der Kollegen ihres Mannes oder ist vielleicht sogar mit jemandem von ihnen befreundet.«
    »Ich glaube nicht, dass irgendjemand hier sie kennt«, sagte die Frau. »Ich glaube nicht, dass ich sie mal getroffen oder hier im Laden gesehen habe, aber natürlich finden wir alle echt schrecklich, was passiert ist. Tut uns echt leid für Wendell. Es ist echt furchtbar.«
    Rona las das Namensschild der Frau. »Glauben Sie, dass Sie Mr. Garfield so gut kennen wie alle anderen hier, Sylvia?«
    Die Frau zuckte die Achseln. »Ich kenne ihn schon ganz gut.« Sie lehnte sich über den Tresen, um leise sprechen zu können. »Aber wenn Sie mit der Person reden wollen, die ihn am besten kennt, dann sollten Sie wahrscheinlich zu Laci gehen.«
    »Laci?«
    »Laci Harmon«, sagte Sylvia mit vielsagendem Nicken.
    »Sind Ms. Harmon und Mr. Garfield befreundet, Sylvia?«
    »Also, ich will echt nix sagen, was irgendjemanden in Schwierigkeiten bringt«, sagte Sylvia.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Nix, gar nix. Ich sage nur, wenn Sie mit jemandem reden wollen, der Wendell kennt, also echt gut kennt, dann ist sie diejenige, mit der Sie reden sollten.« Sie legte genau die richtige Betonung auf das Wort, nicht zu stark, aber stark genug.
    »Verstehe«, sagte Detective Wedmore. »Wissen Sie, ob sie jetzt da ist?«
    »Ist sie. Sie finden sie wahrscheinlich drüben in der Elektroabteilung oder bei Lampen und Leuchten.«
    »Wie komme ich da hin?«
    Rona ging in die Richtung, die Sylvia ihr gezeigt hatte. Im Gang mit den Elektroteilen sah sie nur Kunden, aber unter dem gleißenden Licht von Lampen und Leuchten räumte eine Frau Regale ein. Wedmore spürte die Hitze von oben auf sich herabstrahlen.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Wedmore. »Sind Sie Laci Harmon?«
    Die Frau drehte sich erschrocken um. Wedmore schätzte sie auf Mitte vierzig und etwa siebzig Kilo. Gut gepolstert an den richtigen Stellen, doch leider nicht nur dort. Sie hatte braunes Haar, das ihr glatt herunterhing, trug kein Make-up und sah Wedmore durch eine übergroße Brille mit schwarzer Fassung an.
    »Ja?«
    Wedmore zeigte ihren Ausweis. »Ich versuche herauszufinden, was Eleanor Garfield zugestoßen ist.«
    »Oh!«, sagte Laci Harmon. »Ellie! Das ist schrecklich.«
    »Wir sind voller Hoffnung, dass es nicht ganz so schrecklich ist«, sagte Wedmore. »Wir reden mit allen, die uns vielleicht helfen können, und wie ich höre, sind Sie und Mr. Garfield Arbeitskollegen.«
    Laci Harmons Hals rötete sich. »Ja, klar, wir sind alle Arbeitskollegen von Wendell. Er hat viele Kollegen. Ich bin nicht die Einzige.«
    »Wie ich höre, kennen Sie ihn vielleicht ein bisschen besser als die anderen hier.«
    »Wer sagt das?«, fragte Laci.
    »Stimmt es nicht?«
    Laci zuckte die Achseln. »Ich meine, klar haben wir miteinander geredet. Wenn man jemanden jeden Tag auf der Arbeit sieht, dann grüßt man sich, albert ein bisschen rum und so. Nichts Besonderes.«
    »Habe ich auch nicht behauptet«, sagte Wedmore. »Sie scheinen mir ein

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