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Frag die Toten

Frag die Toten

Titel: Frag die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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als er nicht mehr so recht daran glaubte, dass die Polizei seine Frau jemals finden würde, wollte er mich wahrscheinlich anrufen und hat deshalb diese Karte wieder hervorgekramt.«
    »Sie haben da draußen doch zugehört, oder?«, fragte Wedmore.
    »Wieso?«
    »Wendell Garfield wusste, was seiner Frau zugestoßen war. Er hat mitgeholfen, ihre Leiche verschwinden zu lassen. Da musste er wohl kaum die Dienste eines Mediums in Anspruch nehmen, um sie zu finden.«
    »Eine Pressekonferenz hätte dann aber genauso wenig Sinn gehabt«, sagte Keisha schlagfertig.
    Wedmore lächelte. »Schon, aber das war eine Inszenierung. Ein öffentliche Demonstration, um uns glauben zu machen, er und seine Tochter wüssten nicht, was mit Ellie Garfield passiert ist. Aber eine Ihrer Karten in seiner Hemdtasche? Wem wollte er damit Sand in die Augen streuen?«
    Keisha schwieg.
    »Wissen Sie, was ich glaube?«, sagte Wedmore. »Ich glaube, Sie wollten bei Garfield dieselbe Nummer abziehen wie damals bei den Archers. Sie wollten Geld von ihm für eine Information, die Sie gar nicht besaßen. Das ist Ihr Geschäft. Davon leben Sie. Aber dann lief irgendwas schief. Was genau, weiß ich nicht. Aber am Schluss war er tot, und Sie sind entkommen.«
    »Das ist doch hirnrissig«, sagte Keisha. Sie hatte das Gefühl, als würden ihre Eingeweide ihr gleich den Dienst versagen. »Das wird mir jetzt wirklich zu bunt. Ich gehe.«
    Sie wandte sich zum Gehen, doch Wedmore hielt sie am Arm fest. »Ich habe auch eine Karte. Die möchte ich Ihnen gerne geben.« Sie drückte sie Keisha in die Hand. »Wenn Sie es sich anders überlegen, wenn Sie reden wollen, rufen Sie mich an. Egal wann.«
    »Ich halte das für sehr unwahrscheinlich«, sagte Keisha, befreite ihren Arm und verließ das Haus. Die Karte steckte sie allerdings doch in die Manteltasche.
    Sie war schon ein paar Schritte entfernt, da rief Wedmore ihr nach: »Bei dieser Kälte ist so ein hochgeschlossener Kragen schon was Feines, nicht wahr, Ms. Ceylon?«

[home]
    Siebenundzwanzig
    K irk fand, es sei besser, diesmal seinen Pick-up zu nehmen. Die beiden Männer aus der Pizzeria würden Keishas Wagen bestimmt wiedererkennen. Aber er hatte ohnehin nicht vor, bis direkt an den Müllcontainer heranzufahren.
    Er war ja nicht blöd.
    Ihm fiel ein, dass es ein paar Meter weiter Richtung Norden noch ein zweites kleines Einkaufszentrum gab. Dort würde er parken, zu Fuß zu dem ersten zurückgehen, sich den Müllsack holen und zusehen, dass er so schnell wie möglich nach Hause kam.
    Eine Viertelstunde später war er da und stellte seinen Wagen zwischen zwei anderen Pick-ups auf dem Parkplatz eines Ladens ab, der Metallverschlüsse herstellte und verkaufte. Der Parkplatz war fast voll, das war gut. Kirk glaubte nicht, dass es jemandem auffallen würde, wenn er den Wagen ein paar Minuten hier stehen ließ.
    Die beiden Ladenzeilen waren durch eine Zufahrt getrennt, auf der ein großer Pick-up bequem passieren konnte. Sie führte zur Rückseite der Gebäude, die nicht durch einen Zaun offiziell voneinander getrennt waren, sondern durch ein Gebüsch voller Abfall, das Kirk daran hinderte, einfach zu dem Müllcontainer hinter der Pizzeria durchzuspazieren.
    Er hatte kurz überlegt zu warten, bis es dunkel war, und sich dann durch die Büsche auf das Nachbargrundstück zu zwängen. Es war jedoch gerade niemand in der Nähe, deshalb tat er es gleich. Der Container stand vielleicht fünfzehn Meter von ihm entfernt. Der Müllsack war nicht mehr da, wo er ihn hatte stehen lassen. Also lag er wohl schon in der Tonne, es sei denn, die beiden Komiker hätten ihn nach Kirks eiliger Abfahrt mit in den Laden genommen und seinen Inhalt nach weggeworfenen Rechnungen oder Ähnlichem durchwühlt in der Hoffnung, seine Adresse zu finden. Dann müssten sie aber wirklich eine Stinkwut auf ihn gehabt haben. Verdiente man beim Pizzabacken so viel, dass man zu so was bereit war?
    Kirk bezweifelte es.
    Aber selbst wenn sie den Sack in den Container geworfen und keinen Gedanken mehr daran verschwendet hätten, Kirk konnte schon verstehen, wieso Keisha so einen Aufstand gemacht und ihn regelrecht genötigt hatte, das Ding wieder herauszuholen und irgendwo weiter weg in eine Mülltonne zu werfen. Sollte es doch eine Meldung in den Nachrichten geben, dass jemand versucht habe, im Mordfall Garfield Beweismittel zu vernichten, würden die beiden Typen sich vielleicht an ihn erinnern, zwei und zwei zusammenzählen und zur Polizei gehen.
    Und

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