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Frag Nicht - Kuess Mich

Frag Nicht - Kuess Mich

Titel: Frag Nicht - Kuess Mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Cleary
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gefahren ist. Plötzlich kam alles wieder hoch, was mich damals so verletzt hat. Ich war völlig am Boden zerstört, als ich von deiner Heirat erfuhr.“ Sie senkte den Blick, dann sah sie Alessandro wieder in die Augen. „Die Wahrheit ist, dass ich dich wirklich zum verabredeten Termin auf dem Centrepoint Tower treffen wollte.“
    Ungläubig musterte er sie. „Wie bitte?“
    „Ich hatte meine Sachen schon gepackt und wollte mit dir gehen. Alles war vorbereitet, doch dann musste ich ins Krankenhaus.“
    Alessandro wurde bleich. „Wieso? Was war passiert?“
    Als sie seinen besorgten Blick auffing, kamen ihr endgültig die Tränen. „Ich habe dir doch von den Buschfeuern erzählt. Die wüteten in dem Sommer.“
    „Du meinst vor sechs Jahren? Als dein Vater umgekommen ist?“
    „Ja.“ Lara suchte nach einem Taschentuch und putzte sich die Nase. Als sie sich etwas beruhigt hatte, fuhr sie fort: „Nach deiner Abreise nach Harvard habe ich meinen Job gekündigt, meine Wohnung aufgegeben und bin zu meinen Eltern nach Bindinong gefahren, um die letzte Woche bei ihnen zu verbringen. Wie jedes Jahr um die Zeit wüteten Buschfeuer, die einige Tage, bevor wir uns treffen wollten, außer Kontrolle gerieten. Das Feuer raste den Berg hinunter quer durch die Stadt. Unsere Straße war abgeschnitten und unser Haus ging in Flammen auf. Dad und ich und einige Nachbarn saßen in der Falle. Die meisten von uns haben überlebt, nur mein Vater …“
    Die schrecklichen Bilder tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Sie meinte, wieder den beißenden Rauch und die unerträgliche Hitze zu spüren. Sie konnte nicht fortfahren und machte eine hilflose Geste. Alessandro beugte sich vor und streichelte tröstend ihre Arme.
    Als Lara sich wieder gefasst hatte, sagte sie leise: „Ich hatte Glück. Die Feuerwehr hat mich rausgeholt.“
    „Aber du warst verletzt.“
    „Ja.“ Zögernd sah sie auf. „Ich hatte einen Schädelbruch und eine kleine Verbrennung.“ Lara atmete tief durch und schob das lange Haar beiseite, um ihm die Narbe zu zeigen, die vom Nacken bis zur Schulter verlief.
    Alessandro fluchte unterdrückt. Zu ihrer grenzenlosen Erleichterung las sie jedoch nur tiefes Mitgefühl, aber keine Abscheu in seiner Miene. Impulsiv nahm er Lara in die Arme und küsste sie zärtlich auf Stirn, Wangen und Mund.
    „O Lara“, wisperte er. „Meine arme Larissa. Hätte ich das doch nur eher gewusst!“ Er zog sie fest an sich und wiegte sie tröstend in den Armen. Lara küsste ihn und atmete seinen wunderbaren männlichen Duft ein und lauschte dem schnellen Pochen seines Herzens. „Wie lange musstest du im Krankenhaus bleiben, mein armer Liebling?“
    „Zwei Wochen. Ich musste erst wieder aufwachen.“
    „Du hättest sterben können.“
    „Nein, ich hatte Glück.“ Sie rang sich ein Lächeln ab.
    Alessandro sah ihr tief in die Augen und ließ sie dann los – sehr zu ihrem Bedauern. Es war sehr tröstend gewesen, an seiner breiten Brust zu liegen. Aber schließlich befanden sie sich in einem Restaurant, und der gestrige Abend war ihr noch sehr gut in Erinnerung.
    „Das tut mir alles schrecklich leid, tesoro . Aber ich bin auch erleichtert, dass ich jetzt Bescheid weiß. Wenn ich es doch nur früher gewusst hätte!“ Er lehnte sich zurück und sah sie an. „Du hast ja neulich bereits das Buschfeuer erwähnt, aber ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, daraus irgendwelche Schlüsse zu ziehen. Du hättest es mir erklären müssen.“
    „Vielleicht. Aber du warst ja am Anfang nicht besonders begeistert über unser unverhofftes Wiedersehen.“
    „Stimmt, es war ein richtiger Schock, deinen Namen im Mitarbeiterverzeichnis zu lesen. Aber jetzt ist alles anders. Nun verstehe ich, warum du damals nicht kommen konntest.“ Ernst sah er sie an. „Wann hast du eigentlich erfahren, dass du schwanger bist?“
    Lara verzog das Gesicht. „Als ich aus dem Koma erwacht bin.“
    Entsetzt schloss er die Augen. „Das muss schrecklich gewesen sein für dich und deine Mutter. Erst deinen Vater zu verlieren und dann auch noch …“
    „Es war eine schwere Zeit. Aber die liegt hinter uns. Es geht uns gut. Wirklich. Vivi hat uns geholfen, unser Leben wieder in den Griff zu bekommen.“
    Alessandro lächelte sie zärtlich an. Dann sah er auf, als der Ober ihnen eine Auswahl köstlicher Vorspeisen brachte.
    Sowie sie wieder allein waren, stellte er weitere Fragen, und Lara erzählte, dass sie damals alles verloren hatten.
    „Sogar mein Handy, auf dem

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