Fragen Sie Dr. Ozzy - Osbourne, O: Fragen Sie Dr. Ozzy - Trust Me, I'm Dr. Ozzy
Unterhose zum Wechseln dabei. Und keine Zahnpasta. Als ich wieder die Fähre zurück nach Harwich nahm, hatte ich dermaßen Mundgeruch, dass die Blumen welkten und Vögel vom Himmel fielen, wenn ich nur den Mund aufmachte.
Heute bin ich ein neuer Mensch.
Den ersten Kontakt mit modernen Schönheitsbehandlungen vermittelte mir natürlich Sharon. Eines Morgens wachte ich auf, und sie hatte mich im Schwitzkasten und hielt eine Pinzette in der Hand. Ich weiß noch, wie ich schrie: »Was soll das, verdammt?!« Sharon packte mich nur noch fester und sagte: »Herrgott noch mal, ich stutze dich ein bisschen zurecht, Ozzy, das ist schon längst überfällig.«
So nennt Sharon das: »Zurechtstutzen«. Und sie macht das bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Wenn sie auch nur ein einzelnes Nasenhaar sichtet – sie nennt sie »Hitlers«, weil sie für sie so aussehen wie ein Hitlerbärtchen –, stürzt sie sich darauf wie eine Löwin auf ihre Beute. Nach einer Weile gab ich meine Fluchtversuche auf, denn eine körperliche Auseinandersetzung war die Sache nicht wert. Wenn ich mich meinem Schicksal ergab, machte ich zumindest nur eine Person unglücklich: mich . Außerdem wollte ich auch nicht unbedingt herumlaufen wie jemand, in dessen Zinken drei verschiedene Krähenfamilien ihr Nest gebaut haben.
Mittlerweile ist es bei mir so weit gekommen, dass ich Gesichtsbehandlungen samt Enthaarung richtig genieße – vor allem, wenn dazu eine schöne lange Massage vor einem Auftritt gehört. Ich bin vielleicht der Prince of Darkness, aber ich hatte schon mehr Pediküren in meinem Leben als warme Mahlzeiten. Allerdings treibe ich es nicht zu weit. Ich habe mir noch nie die Hoden wachsen lassen. Mein Analbereich wurde noch nie gebleicht. Und für den ganzen Pflegelotionscheiß mit Kaviar habe ich auch nichts übrig.
Für mich heißt gutes Aussehen mit dem zu arbeiten, was man hat, und sich um ganz einfache Dinge zu kümmern. Andererseits, wenn einen etwas wirklich stört, habe ich keine Hemmungen zu sagen: »Dann lass es richten.« Wenn man sich hin und wieder unters Messer legt, heißt das ja nicht automatisch, dass man endet wie Michael Jackson oder diese durchgeknallte Katzenfrau in New York. Allerdings sollte man sich genug Geld zusammensparen, damit man sich einen richtig guten Arzt leisten kann. Und man muss wissen, wann Schluss ist. Wie auch immer: Sie werden staunen, was man mit ein bisschen regelmäßiger Wartung und Pflege erreichen kann.
Lieber Dr. Ozzy,
ich bin ein vierundzwanzigjähriger Single kurz vor einem ganz wichtigen Date und würde gern sicherstellen, dass ich auch nackt gut aussehe – Sie wissen schon, nur für den Fall der Fälle. Sollte ich mir dafür die Achselhaare stutzen?
Simon, Bethnal Green
Wie lange können die Haare in Ihren Achseln denn sein? Ich könnte es ja verstehen, wenn Sie sich Gedanken um die Haare auf Ihrem Kopf machen würden oder um den Duft Ihres Aftershaves oder darum, was Sie anziehen sollen — aber solange Sie nicht vorhaben, das arme Mädchen beim Abendessen mit nackten Armen in den Schwitzkasten zu nehmen, weiß ich nicht, was Ihre Achselhöhlen für eine Rolle spielen. Aber da Sie ja nun einmal gefragt haben, gebe ich Ihnen einen guten Rat von Mann zu Mann: Ich habe mir einmal die Achseln rasiert, nur zum Spaß, und es hat einen Monat lang brutal wehgetan, ob Sie es glauben oder nicht. Schlimmer noch, ich habe einen üblen pickligen Ausschlag bekommen. Ich an Ihrer Stelle würde deshalb meine Achselhöhlen lassen, wie sie sind, und mich auf etwas anderes konzentrieren, zum Beispiel auf Ihre Konversationsfähigkeit.
Lieber Dr. Ozzy,
ich kann einfach nicht widerstehen und muss meine Pickel und Mitesser ausdrücken, obwohl ich weiß, dass man das nicht soll. Ist das schlimm? Gibt es wirklich Leute, die allen Ernstes darauf warten, bis die Pickel von selbst platzen?
Chris, Kent
Kein einziger Pickel bleibt bei mir unausgedrückt … und das liegt an Sharon: Sobald sie einen erspäht, stürzt sie
sich sofort mit Hammer und Meißel darauf. Aber Sie haben recht: Man soll nicht auf der Stirn herumdrücken. Das kann Narben geben, zu Infektionen führen oder das weiße Ekelzeug in die falsche Richtung befördern, und dann sieht man aus wie der Elefantenmensch. Wenn Sie ein bisschen Kohle haben, sollten Sie zur Kosmetikerin gehen, die übernimmt das Ausdrücken für Sie. Ein heißes, feuchtes Handtuch im Gesicht soll auch helfen, und danach massiert man noch ein bisschen die Poren.
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