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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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wozu sie dienten.
    »Dies war eins der größten Rechenzentren der Welt«, erklärte Afa. »Bei einem Stromausfall hätte der halbe Planet seine Daten verloren. Es wurde aus dem öffentlichen Stromnetz versorgt wie alle anderen, hatte aber diese hier für den Notfall. Für den Fall, dass im Hauptnetz etwas passierte oder dass ein Generator ausfiel, gab es noch zehn weitere auf dem Gelände, um den Verlust auszugleichen. Sie wurden mit Diesel betrieben, deshalb müssen wir einfach nur … das verstehe ich nicht.« Er watschelte in eine andere Richtung, und Kira las die Aufkleber auf dem vorderen Kasten.
    »Das sind gar keine Generatoren«, sagte sie. »Das sind … Kältemaschinen?«
    »Das Kühlsystem des Rechenzentrums!«, rief Afa. Platschend kehrte er zurück und wäre abermals beinahe gestürzt. »So große habe ich noch nie gesehen. Aber wo sind die Generatoren?«
    »Sehen wir doch drinnen nach!«, schlug Heron vor. Die drei folgten ihr ins Gebäude. Im Innern gab es mehr schmückendes Beiwerk, als Kira erwartet hätte. Der alte Architekturstil hatte Ziegel, Stuck und Holzvertäfelungen verwendet. Die Decken waren sogar gewölbt. Im Erdgeschoss stand das Wasser genauso hoch wie draußen, denn die Glastüren schlossen schlecht oder waren teilweise geborsten. Das Wasser reichte ihnen bis knapp über die Knie, eine Schicht aus Staub und leichtem Schutt schwamm darauf wie eine Kruste. Es gab nur wenige Büros. Den größten Teil dieses Stockwerks nahm ein riesiger Raum ein, der von einem Ende bis zum anderen mit Computern gefüllt war – keine handlichen Bildschirme wie das portable Gerät, das Afa bei sich hatte, sondern große Regale voller Speicher- und Rechenkapazität, die allesamt größer und breiter waren als Kira. Mehrere Hundert solcher Türme waren wie Obelisken aufgereiht. Ringsum trieb Isoliermaterial auf dem Wasser.
    »Das sieht nicht gut aus«, meinte Samm. »Die bekommen wir nicht mehr zum Laufen.«
    »Hoffentlich finden wir das Richtige in einem höheren Stockwerk.« Afa platschte an einer Reihe von Serverregalen vorbei zu einem großen Metallbehälter. »Und hoffentlich haben sie da oben auch noch ein paar von denen hier.«
    »Das ist ein Treibstofftank«, staunte Kira, worauf Afa begeistert nickte.
    »Der Generator steht direkt daneben. Dort brauchen wir den Verdünner.«
    »Ich verstehe es immer noch nicht«, gab Kira zu.
    »Benzin zersetzt sich im Lauf der Zeit«, erklärte Samm nickend, der offenbar alles begriffen hatte. »Der Treibstoff im Motor verharzt und verwandelt sich in zähen Gummi. Deshalb laufen die Autos nicht mehr.«
    »Das weiß jeder«, stimmte Kira zu.
    »Aus diesem Grund braucht er Verdünner«, fuhr Samm fort. »Er löst das Harz auf und verwandelt es wieder in Treibstoff. Wie er schon sagte, sind die Auspuffdämpfe giftig, aber der Generator wird wieder laufen.«
    »Wenigstens lange genug, damit wir die Daten bekommen«, ergänzte Afa. Schon kletterte er eine Metalltreppe hinauf und stemmte sich gegen den Deckel eines Tanks.
    »Ich öffne ihn für dich.« Samm schob den Riesen sanft zur Seite. »Ihr zwei sucht den Verdünner.«
    »Ja, Sir«, bestätigte Kira übertrieben förmlich und konnte sich gerade noch einen Knicks verkneifen, bevor sie ging. Heron folgte ihr und sprach leise mit ihr, als sie das Gebäude verließen.
    »Es freut mich zu sehen, dass ihr zwei so gut miteinander auskommt«, sagte die Agentin. »Willst du mir noch etwas mitteilen, bevor du Samm ein Auge auskratzt?«
    Kira antwortete nicht, sondern suchte die benachbarten Gebäude nach einem Farbenladen ab. Sie holte tief Luft, um sich zu beruhigen. »Hältst du die Menschen für minderwertig?«
    »Ich halte alle anderen für minderwertig.«
    Kira blieb wie angewurzelt stehen, funkelte Heron an und ging weiter. »Glaubst du wirklich, ich hätte mir eine solche Antwort erhofft?«
    »Das ist eine Tatsache«, gab Heron zurück. »Tatsachen haben die Eigenschaft, wahr zu sein und sich nicht darum zu kümmern, wie du dich damit fühlst.«
    »Aber du bist eine Person, keine Tatsache. Wie fühlst du dich damit?«
    »Partials leben in einem Kastensystem«, erklärte Heron. »Die Soldaten sind die besten Kämpfer. Die Generäle sind die besten Anführer und Problemlöser. Die Ärzte verfügen über das meiste Wissen und sind besonders geschickt mit den Händen. So werden wir erschaffen. Es ist keine Schande zuzugeben, dass ein General klüger ist, denn genau dazu wurden die Partials entworfen. Sie sind genetisch

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