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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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Informationen, willst sie aber niemandem zeigen. Du lebst in einem großen Sender und redest nicht gern mit anderen Menschen. Wozu brauchst du überhaupt die Funkgeräte? Geht es dir nur darum, Informationen zu sammeln und möglichst alles zu wissen?«
    »Ja.«
    »Glaubst du nicht, dass alle diese Informationen, die du zusammengetragen hast, für jemand anders nützlich sein könnten?«
    Afa stand auf. »Ich muss jetzt schlafen.«
    »Warte!«, bat Kira, die angesichts seines Unbehagens erschrak. Sie hatte mit dem brillanten IT -Direktor gestritten und ihn in ihrer Hilflosigkeit angeschrien. Nun aber hatte sie es wieder mit dem linkischen, schwerfälligen Kind zu tun, mit einem winzigen Verstand in einem riesigen Körper. Sie seufzte und erkannte, dass auch sie sehr müde war. »Tut mir leid, Afa. Es tut mir leid, dass ich dich aufgeregt habe.« Sie wollte seine Hand nehmen, zögerte und sah ihm in die Augen. Bisher hatten sie sich noch nicht berührt, Afa war schüchtern und immer auf Abstand geblieben. Schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie seit Wochen niemanden mehr berührt hatte, weil sie mit keinem einzigen Menschen Kontakt gehabt hatte. Wenn sie sich nicht irrte, dann hatte Afa seit Jahren niemanden mehr berührt. Ihre Hand schwebte über der seinen, und sie sah in seinen Augen die gleiche Mischung aus Furcht und Sehnsucht, die auch sie empfand. Sie ließ die Handfläche sinken, legte sie auf seine Finger, und er zuckte zusammen, entzog sich aber nicht. Sie spürte seine Knochen, die weichen Muskeln, die ledrige Haut, den Puls.
    Sie blinzelte, als sich in ihrem Augenwinkel eine Träne bildete. Afa weinte wie ein verirrtes Kind. Kira umarmte ihn, und er nahm sie fest in die Arme, schluchzte wie ein Baby und erdrückte sie fast mit seinen mächtigen Armen. Auch Kira ließ den Tränen freien Lauf, tätschelte ihm leicht den Rücken, beruhigte ihn und genoss die Gegenwart eines anderen Menschen, eines warmen, wirklichen, lebendigen Menschen.

10
    Marcus rannte durch den Wald, so schnell er konnte. Er musste aufpassen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren oder gegen die niedrig hängenden Äste und die rankenüberwucherten Stämme zu prallen. Der Soldat neben ihm stürzte wie vom Blitz getroffen, auf dem Rücken blühte eine rote Schusswunde auf. Marcus zögerte und wollte dem Gefallenen instinktiv helfen, doch Haru packte ihn und zerrte ihn weiter. Hals über Kopf stürmten sie durchs Unterholz.
    »Er ist tot!«, rief Haru. »Lauf weiter!«
    Hinter ihnen knallten schon wieder Schüsse, die Kugeln fetzten durch das Laub und explodierten in Baumstämmen und auf morschen Brettern. Dieser Teil von Long Island war schon vor dem Zusammenbruch stark bewaldet gewesen, und in den folgenden zwölf Jahren hatte die Natur auch die Siedlungen zurückerobert, baufällige Zäune umgerissen, alte Dächer und Wände zum Einsturz gebracht. Auf den Wiesen und in den Gärten wuchsen neue Pflanzen, sogar die Gehwege waren rissig und nach einem Dutzend Frost- und Tauperioden zerstört. In allen Lücken, Spalten und Ritzen sprossen Bäume. Marcus sprang über eine niedrige Ziegelmauer und folgte Haru durch ein stark von Ranken und Büschen überwuchertes Wohnzimmer, das man kaum von der Außenwelt unterscheiden konnte. Er wich einem Schössling aus, der sich durch die Bodenbretter gebohrt hatte, und zuckte zusammen, als ihm eine Kugel der Partials dicht am Ohr vorbeizischte und keine drei Meter vor ihm ein verglastes Bild zerstörte. Haru floh in einen windschiefen Flur und ließ an der Ecke eine Handgranate zurück. Marcus riss erschrocken die Augen auf, sprang darüber hinweg und mobilisierte seine letzten Reserven, um gerade noch rechtzeitig auf der anderen Seite aus dem Haus zu taumeln, als die Granate explodierte. Haru zog ihn auf die Beine und grunzte drängend.
    »Wenn sie wirklich so nahe hinter uns sind, dann müsste jetzt mindestens einer von ihnen ausgeschaltet sein«, schnaufte Haru, als sie weiterrannten. »Auf jeden Fall hält es alle auf, die uns auf den Fersen waren. Sie werden sich hüten, noch einmal hinter uns ein Haus zu betreten.«
    »Sato, alles in Ordnung?«, rief eine Frau aus dem Wald herüber. Es war Grant, der weibliche Sergeant ihrer Abteilung. Haru rannte noch schneller, um zu der Vorgesetzten aufzuschließen, und Marcus knurrte vor Erschöpfung und riss sich zusammen.
    »Ich habe im letzten Haus eine Handgranate gelegt«, berichtete Haru. »Der Sanitäter und ich sind unversehrt.«
    »Handgranaten sind

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