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Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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den Toten, diese beiden Detectives, die es irgendwie geschafft hatten, Benny und Cindi Lovewell, zwei vorzüglichen Mördern, zu entkommen … Die Liste der unwahrscheinlichen Zwischenfälle ließ sich endlos fortsetzen.
    All das hatte etwas zu bedeuten.
    So viele Dinge konnten nicht grundlos schiefgehen.
    Ein Grundmuster wartete darauf, entdeckt zu werden. Ein Grundmuster, das durchaus eine Verschwörung ans Licht bringen könnte. Ein Komplott.
    Gelegentlich glaubte Victor, er könnte einen leichten Hang zur Paranoia haben, aber in diesem Fall wusste er, dass sein Argwohn berechtigt sein musste.
    Diesmal fühlte sich der Rückschlag anders an als alle vorangegangenen. Was ihn diesmal an den Rand des Ruins geführt hatte, war nicht einfach nur ein Stück Seife auf einer Treppenstufe oder ein verliebter Klon. Eine Symphonie von Schwierigkeiten erforderte ein Orchester von Feinden und einen entschlossenen Dirigenten.
    Diesmal konnte es sein, dass er sich auf das Schlimmste gefasst machen musste.
    Wieder merkte er, dass der Mercedes, wenn er noch mehr Geschwindigkeit verlor, im Leerlauf rollen würde. Vor ihm zeichnete sich auf der rechten Straßenseite ein Rastplatz ab. Er fuhr von der Straße, bremste und stellte den Wagen auf Parken.
    Bevor er unüberlegt zu der Zuchtfarm raste, musste er über die jüngsten Ereignisse nachdenken. Er hatte den Verdacht, er würde die größte Entscheidung seines Lebens treffen müssen.
    Er war aus dem Unwetter hinausgefahren, doch während er in die schrumpfenden Lichtkegel seiner Scheinwerfer starrte, holte der Regen ihn wieder ein und brachte einen ächzenden Wind mit.
    Obwohl Victors sagenhaftes Konzentrationsvermögen von allen gerühmt wurde, die jemals mit ihm zusammengearbeitet hatten, stellte er fest, dass er sich mehrfach von der unsinnigen Sorge ablenken ließ, er sei nicht allein im Wagen. Er war natürlich allein, nicht nur in dem Wagen, sondern allein auf der Welt, und das in einem Ausmaß, über das er sich nicht gerade jetzt Gedanken machen wollte, da seine Stimmung ohnehin schon düster war.

59.
    Als sie den Müllers und den Arbeitern der Müllkippe zu dem großen Loch in der Westgrube folgte, fand Carson, die Prozession wirkte mittelalterlich. Die riesige Fläche, über die sich die Müllkippe ausdehnte, lag unter einem schwarzen Bahrtuch, als sei die Zivilisation noch Jahrhunderte vom Zeitalter des elektrischen Lichts entfernt. Der Fackelschein,
das Licht der Öllampen und die Atmosphäre einer religiösen Pilgerfahrt, die durch das plötzliche ehrfürchtige Schweigen der Gruppe entstand, als sie sich dem Eingang zur unterirdischen Kapelle des Erweckers näherten …
    Obwohl sie mit zwei Pistolen und einer Urban Sniper bewaffnet war, fühlte sich Carson angesichts dieser unbekannten Größe wehrlos.
    Sie erreichten einen Tunnel, der einen Durchmesser von etwa zweieinhalb Metern hatte und sich in die Tiefen der Grube hinabneigte und den das Wesen, die Mutter aller Schiefgegangenen, anscheinend erst in dieser Nacht geöffnet hatte, um sich ihnen zu zeigen.
    Bevor sie aufgebrochen waren, hatte Carson Nick Frigg gefragt, wie tief die Abfälle hinunterreichten. Zu ihrem Erstaunen hatte sie gehört, dass sie auf beinah zehn Stockwerken Müll standen. In Anbetracht der enormen Ausdehnung des Geländes, das für die Abfälle zur Verfügung stand, hätte der Erwecker kilometerlange Gänge graben können, und Frigg bestätigte, dass sie ein weit verzweigtes Geflecht von Gängen erkundet hatten, die nur einen Teil des Baus der Wesenheit ausmachten. Der dicht zusammengepresste Müll, der die Wände des Gangs bildete, schien mit einem transparenten Bindemittel von ausreichender Festigkeit versiegelt zu sein, um einen Einsturz zu verhindern. Der Fackelschein zog glitzernd wie dahinrieselnde Ströme und Strudel über die schimmernde Oberfläche.
    Carson stellte sich vor, dass der Erwecker diesen Leim abgesondert hatte, was darauf hinzuweisen schien, dass dieses Wesen partiell insektenartig war. Sie konnte nicht ohne weiteres akzeptieren, dass der emsige buddelnde Architekt dieses Labyrinths und die mitfühlende transzendentale Wesenheit, der jede Spur von Böswilligkeit artfremd war, ein und dasselbe Geschöpf waren.
    Als sie den Tunnel betraten, erwartete Carson, dass sich der Gestank des Abfallfeldes verstärken und die Luft dick und bitter werden würde. Aber der schillernde Versiegeler auf den Wänden hielt anscheinend das Methangas zurück, das sie andernfalls erstickt

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