Franklin Gothic Medium (German Edition)
vernaschten Brustwarze hinterlassen worden war, sich geschlossen und nicht entzündet hatte. Verständlicherweise mochte er es nämlich nicht besonders, wenn ihm schmackhafte Stücke durch lästigen Wundbrand verloren gingen. Und das Bruststück einer Frau war ebenso das Zarteste an ihr, wie es beim Geflügel der Fall ist. Wer einmal eine Weihnachtsgans zubereitet hat, der weiß um das Geheimnis des aromatisch dahinschmelzenden Fettes und die krosse, knusprige Haut, die das weiche, weiße B rustfleisch köstlich ummantelt.
Nun wurde es aber wirklich Zeit mit den Vorbereitungen für das heutige Dinner zu beginnen. Also spreizte er die Beine des Fleisches um besseren Zugang zu der gewünschten Region zu erhalten und kniete sich dazwischen. Vorsichtig öffnete er erst ihre Schamlippen, dann die Tube Wasabi die er in ihrer Küche gefunden hatte. Er drückte einen dicken Strang der scharfen, grünen Paste aus der Tube. Dann verteilte er die appetitliche Masse großzügig auf und in ihrer Vagina. So konnte die würzende Substanz noch ein bisschen in die zarte Haut einziehen; sie marinieren solange sie noch am Aufnahmefähigsten war; bevor man die Verbindung z um restlichen Organismus löste.
Schnell stellte sich heraus, dass die Fesselung der Hände in weiser Voraussicht erfolgt war. Kaum kam das Wasabi mit der empfindsamen Schleimhaut in Kontakt, fing das zukünftige Sushi an sich zu winden und zu zappeln. Vergeblich versuchte es der Vermengung zu entfleuchen. Vermutlich brannte die Paste ein wenig, aber er war zuversichtlich, dass das Brennen sicher schnell nachlassen würde. Und wenn nicht, nun ja, es gab Schlimmeres! Interessiert beobachtete er, wie das Geschlecht anfing eine wässrige Flüssigkeit abzusondern. Ähnliches hatte er damals, als junger Mann, bei seiner geliebten Frau beobachten können, insbesondere wenn sie durch den Akt der Liebe sehr erregt war. Doch im vorliegenden Fall dürfte es sich wohl eher um eine Abwehrreaktion aufgrund der Schärfe des Gewürzes handeln. Eine weitere Merkwürdigkeit war, das der Venushügel anschwoll. Vielleicht regte der Würzstoff die Durchblutung an, was sehr günstig für seine Zwecke wäre. Unter Umständen konnte dies aber auch ein Anzeichen für eine allergische Reaktion sein. Heutzutage gab es Menschen, die wegen allem Möglichen überempfindlich konterten. Leicht beunruhigt beschloss er, die Sache im Auge zu behalten. Wenn der unerwünschte Ausfluss zunehmen sollte, würde er eventuell noch einmal nachwürzen müssen.
Gewürze, so sinnierte er, gaben den gereichten Speisen erst den letzten Pfiff. Heutzutage wurde ihr Wert oft unterschätzt. Die individuelle Geschmacksfärbung, die sich durch den geschickten Einsatz edler Würzmischungen erreichen ließ, war verkommen zu einer abscheulichen Geschmacksgleichheit. In den meisten Küchen stammte der Geschmack nur noch aus der Dose oder aus Packungen mit Trockenpulver. In alten Zeiten mussten Händler mit schwer beladenen Eselskarren Monate auf Reisen verbringen und dabei Gefahren und Räubern ins Auge schauen, um die erlesenen Substanzen zu finden. Und weitere, noch gefahrvollere Monate, um die gekauften Schätze, mit viel Glück, nach Hause zu bringen. Ihr Wert war unermesslich und ihr Gewicht wurde in reinem Gold aufgewogen. Heute verwendeten die kochenden Hausfrauen überwiegend Salz und Pfeffer; den Namen exotischerer Gewürze konnten sie kaum noch nennen. Nur noch wenige Meister und Magier der Küche wussten noch um die Kunst des richtigen Würzens.
Kapitel 10 - Dämmerung
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Kerzen mag. Kann ich meine eigenen mitbringen? (Queen Elizabeth)
Während einer undefinierbar langen Zeitspanne versank ihr Geist in einer gnädigen Umnachtung. Sie fühlte sich geborgen wie ein Thunfisch in der sicheren Dose und empfand weder Schmerz, noch Angst, noch Leid. Die Welt und auch ihre eigene Person erschien ihr gleichsam entrückt. Gerade so, als wäre sie mental expandiert und als hätte ihr waches, inneres Selbst sich an einen uneinnehmbaren Ort zurückgezogen. In ein geistiges Ödland, zu dem kein anderer vordringen konnte. Genauer lokalisieren konnte man diesen Ort nicht, denn er lag irgendwo im Niemandsland zwischen dieser Realität und einer Entgegengesetzten. Keine Karte führte den Weg zu ihm und kein Sternbild hing am schwarzen Firmament,
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