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Franley, Mark

Franley, Mark

Titel: Franley, Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karla
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eine beruhigende Geste und übernahm das Wort: »Ich weiß, ich weiß. Mir gefällt das auch nicht! Aber vielleicht ist das auch eine Chance mehr über diesen Petrow zu erfahren. Sieh es doch mal von der anderen Seite ... Ohne diese ganzen Umstände hättet ihr diese Schlachterei nie gefunden und man hätte dort weitere Menschen ausgeweidet.«
»Glaubst du, es hört deswegen auf?«, fuhr Mike dazwischen, doch sein Chef blieb ruhig. »Mike, du bist schon so lange bei der Polizei und eigentlich solltest du wissen, dass unsere Arbeit auch ein Kampf gegen Windmühlen ist. Manches können wir zum Guten wenden, anderes eben nicht. Aber auf keinen Fall dürfen wir Leuten wie diesem Russen das Feld überlassen!«
Mike fühlte sich ein wenig wie ein kleines Kind, das erklärt bekam, warum es nicht immer alles haben kann, und er wechselte das Thema: »Was wollte dieser Anwalt Hausner nun eigentlich wissen? Ich nehme an, du hast ihm den Gefallen getan?«
Als hätte man ihn ertappt, kniff Karl kurz die Lippen zusammen und drehte dann seinen Monitor so, dass Mike ihn einsehen konnte: »Er wollte nur wissen, ob uns diese Frau bekannt ist.«
Mike beugte sich etwa nach vorne und las dann laut: »Karla Grass. Nie gehört!«
»Wir haben auch nichts über sie, die Frau ist noch nicht einmal in Bayern gemeldet!«, erwiderte Karl, der gerade den Monitor wieder drehen wollte, als ein Signalton ankündigte, dass er eine neue E-Mail erhalten hatte.
»Das müssen die DVDs von Hausner sein. Jetzt bin ich ja mal gespannt«, stellte Karl fest und öffnete den Film.
Schweigend betrachteten die beiden Polizisten, was sich auf dem Monitor abspielte, doch wirklich viel gab es nicht zu sehen. Die ersten paar Sekunden zeigten, wie der Arzt vor der Einfahrt zu seiner Villa anhielt und im strömenden Regen zu dem Tor eilte. Während er sich mit der Öffnungsanlage befasste, huschte eine kleine Gestalt zu der hinteren Tür seines Autos und verschwand darin. Mit etwas Phantasie sah es aus, als hätte die Person eine Maske vor dem Gesicht, und tatsächlich, als Karl die Sequenz vergrößert wiederholte, erkannte man es etwas deutlicher. Vom Körperbau her musste es sich mit 90%iger Sicherheit um eine Frau handeln und die Maske ähnelte einer dieser venezianischen, nur dass die lange Nase fehlte. Kurz vor dem Einsteigen drehte die Frau ihr Gesicht für einen flüchtigen Blick in Richtung Kamera. Mike zuckte kurz zusammen, schob den Gedanken, der ihm gekommen war, aber beiseite.
Die zweite Sequenz zeigte erneut die Einfahrt, allerdings hatte es aufgehört zu regnen. Von der Statur her musste es dieselbe Person sein, doch diesmal leider nur von hinten. Als wäre nichts geschehen, verließ sie das Grundstück ohne jedes Anzeichen von Eile und ging zu Fuß auf der Straße davon. Nur eine Minute später erschien ein Streifenwagen, hielt kurz auf der Zufahrt und fuhr wieder davon. Der Film endete und das Wiedergabeprogramm schloss sich automatisch.
Einige Augenblicke lang saßen beide schweigend da, bis Mike feststellte: »Das ist ja nicht viel!«
Karl sah ihn an und entgegnete in seiner bekannt trockenen Art: »Na, jedenfalls hattest du mit deiner Vermutung recht. Unser Mörder scheint tatsächlich eine Frau zu sein und der Russe teilt diese Meinung offenbar, denn warum sonst sollte er sich über seinen Anwalt nach dieser Karla Grass erkundigen.«
Mike lehnte sich zurück: »Und ich wette, der weiß noch viel mehr! Ich sollte ihn hierher vorladen!«
Die Gesichtszüge seines Vorgesetzten verhärteten sich sichtbar, was allerdings nicht passte, da seine Körperhaltung Unsicherheit ausdrückte. Dann atmete er etwas zu tief ein und sagte gepresst: »Das kann ich dir nicht erlauben.«
»Was?«, fragte Mike irritiert, da er wirklich glaubte, sich verhört zu haben.
Wieder zögerte Karl etwas zu lange, um dann zu wiederholen: »Das kann ich dir nicht erlauben! Michail Petrov hat in der kurzen Zeit, die er jetzt hier ist, derart viele gemeinnützige Projekte unterstützt, dass einige hochrangige Politiker die Einladung zu seiner Einweihungsfeier annehmen mussten.«
»Was für eine Einweihungsfeier?«, fragte Mike, der ausnahmsweise einmal sprachlos war.
»Herr Petrov wird übermorgen, also am Samstag, seine Rückkehr nach Nürnberg feiern. Er ist hier bei seiner Großmutter aufgewachsen und fühlt sich, so steht es in seiner Einladung, dieser Region verpflichtet.«
Mike brauchte einige Sekunden, um das alles in eine Reihe zu bringen: »Das heißt also, er kauft sich

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