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Franny Parker

Franny Parker

Titel: Franny Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Roberts McKinnon
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Fläche mit den Fahrgeschäften, ein bunt flimmernder Zirkus, der sich gegen den späten Sonnenschein abhob. Kleine Kinder segelten auf dem Karussell vorbei. Die bunt bemalten Pferde schwebten auf und ab auf ihren bonbonfarbenen Stangen. Ich entdeckte Sidda und ihre Freundinnen in der Schlangezur Autoscooter-Bahn. Sie kicherten und deuteten auf herumfahrende Jungen. Weiter hinten hob sich das Riesenrad in den Himmel und die obersten Gondeln schienen die Wolken zu streifen.
    »Nun sieh dir das mal an. Ich werde immer in meine Jugend versetzt, wenn ich das Riesenrad sehe«, sagte Izzy und legte den Arm um mich.
    Das Froschhüpfen fand am Nordende der Fläche statt, auf einem kleinen grasbewachsenen Feld, das mit Schnüren in einzelne Bahnen aufgeteilt war. Drum herum stand eine riesige Menge. Mama und Lindy winkten uns zu Bens Bahn herüber, wo Ben und Dad die Schildkröten in Position brachten.
    »Habt ihr den Konkurrenten gesehen?«, fragte Mama.
    Es war der hässlichste Frosch, der je einem von uns vor Augen gekommen war. Der Walker-Frosch war länger und höckeriger als alle anderen und thronte, die Glupschaugen halb geschlossen, über den Gegnern, als hätte er gerade etwas Großes verschlungen. Auch Jeb Walker hatte die Glupschaugen halb geschlossen, aber ich glaube, er konnte nicht anders. Die Bahn neben dem Walker-Frosch war leer.
    »Ich glaube, er hat seinen Gegner aufgefressen«, flüsterte Dotty.
    Stille senkte sich über die Rennbahn und der Ansager trat vor. »Auf die Plätze, fertig, los!«
    Ein Horn ertönte und die Menge raste. Frösche hüpftenvor und zurück, kreuz und quer über die Bahnen und ab und zu sprang auch einer in die Menge. Lindy und Mama feuerten sie laut an. Pearl hielt sich die Augen zu.
    »Los, George! Los, Martha!«, brüllte Ben. Wie zur Antwort zogen die Schildkröten die Köpfe unter die Panzer und verschwanden.
    Ehe wir’s uns versahen, ertönte wieder das Horn, und Jeb Walker fischte seinen Sieger von der Ziellinie und zeigte ihn allseits herum.
    »Armer Ben«, sagte Izzy mit einem Seufzer.
    »Keine Sorge, das war doch erst der erste Durchgang«, beruhigte Mama sie. »Es kommen noch drei weitere im Verlauf des Abends.« Aber wir anderen teilten ihre Zuversicht nicht.
    »Wir schauen später noch mal vorbei«, versprach ich Mama. »Sag Ben, wir halten ihm die Daumen.«
    »Zurück zum Kuchenstand!«, ordnete Grandma an und trieb ihre Damen zusammen.
    »Hat Lucas dich umsonst Ringe werfen lassen?«, fragte mich Lindy.
    Da fiel mir wieder ein, dass ich meinte, meinen Namen gehört zu haben.
    »Er ist auch da?«, fragte ich.
    »Bei Harlands Stand fürs Ringe werfen. Den haben sie jedes Jahr.«
    Ich berührte die Einladung in meiner Tasche. Ich hatte Lucas nicht mehr gesehen, seit ich ihm von demAuto erzählt hatte, und die Einladung seit mindestens drei Tagen mit mir herumgetragen, in der Hoffnung, ihn zu treffen und eine Ausrede zu haben, mit ihm zu reden. Ich ertrug den Gedanken einfach nicht, dass er vielleicht noch böse mit mir war.
    »Komm, gehen wir«, sagte ich zu Pearl.
    Um den Stand mit dem Ringewerfen hatten sich lauter Teenager geschart, in der Hauptsache Mädchen, wie ich bemerkte. Und mittendrin unter ihnen war Sidda. Ich drängte mich nach vorne durch.
    »Schon was gewonnen?«, fragte ich sie.
    Sie verzog das Gesicht. »Das ist doch was für
Kinder
.« Genau in dem Moment warf Lucas mir einen Ring zu.
    »Hey, Franny! Versuch mal dein Glück.«
    Ich sah ihn forschend an. Er wirkte nicht so, als sei er noch sauer.
    »Lucas, kommst du zu meiner Party?«, fragte ihn Marilee.
    Mir rutschte das Herz in die Hosentasche.
    »Was für ’ne Party?«, fragte er.
    »Zu meinem Geburtstag, morgen. Hast du die Einladung nicht gekriegt?« Sie sah Sidda an, die mir einen finsteren Blick zuwarf.
    »Wir haben dir eine Einladung geschickt«, sagte Sidda, den Blick immer noch auf mich gerichtet. »Ich versteh gar nicht, was damit passiert sein kann.«
    Ich deckte die Hosentasche mit der Hand ab undwich ihrem Blick aus. Jetzt war es zu spät, sie ihm zu geben.
    »Wann bist du hier fertig, Lucas?«, fragte Sidda und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihm zu.
    »Acht Uhr«, sagte er und sah auf den Ring, den ich noch in der Hand hielt. »Na los, Franny, versuch’s doch mal.«
    Ich zielte und warf und hielt den Atem an, während der Ring wie eine Frisbeescheibe durch die Luft trudelte, eine blaue Flasche streifte und dann an die Rückwandbespannung dahinter schlug.
    »Daneben!«, schrie

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