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Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Strand
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konnte es wenigstens versuchen …
    Er war zu betrunken, um seinen Schlüssel sofort zu finden, und suchte an der Türschwelle stehend danach. Dann schimpfte er, weil er ihn nicht sofort ins Schlüsselloch bekam. Schließlich war er drin, und er drehte ihn. Er wollte gerade in den Flur gehen, als ihn zwei Hände am Rücken packten und grob ins Haus stießen.
    In der Dunkelheit wurde er gegen die Wand gepresst und fluchte. Er konnte sie schwer atmen hören. »Verdammt, Renée«, brüllte er.
    »Bitte haben Sie keine Angst«, sagte eine unbekannte Stimme in der Dunkelheit. »Ich will Ihnen nicht schaden.«
    Augenblicklich war Paul wieder nüchtern und drückte auf den Lichtschalter. Vor ihm stand Kim und sah blinzelnd in das elektrische Licht. Er musterte sie von oben bis unten und war nicht beeindruckt. »Wer sind Sie? Was wollen Sie?«, verlangte er zu wissen.
    »Ich bin Oruelas Freundin. Sie hat mir Ihre Adresse gegeben, und ich hatte gehofft, dass ich Ihnen vertrauen kann. Ich bin geflohen.«
    Pauls Mitgefühl regte sich, als ihm bewusst wurde, dass das Leben dieser Frau von ihm abhing. »Schon gut«, erwiderte er.
    »Tut mir leid, dass ich Sie geschubst habe. Ich wollte diese Unterhaltung allerdings nicht auf der Straße führen«, sagte sie.
    Auf einmal erkannte Paul sie. »Sind Sie die Tänzerin?«
    »Ja«, bestätigte sie.
    »Tja«, meinte er. »Sie brauchen dringend ein heißes Bad.«
    Sie taumelte, als sie die Erleichterung und die Müdigkeit übermannten. Er nahm ihren Arm und führte sie nach oben. Das Wasser war nicht sehr heiß, aber wenigstens warm, und als er einige Kleidungsstücke für sie gefunden hatte, trottete er nach unten und kochte Kaffee. Den stellte er ein Tablett neben den Ohrensessel am Fenster, dann schloss er die Fensterläden und schlief ein.
    Kim ließ die Badewanne halb volllaufen und wusch sich den angesammelten Dreck aus dem Wald vom Leib. Ihre Haut war an vielen Stellen eingerissen und von blauen Flecken übersät. Sie trug ein wenig Hamameliswasser auf, das sie im Badezimmerschrank gefunden hatte, und wickelte sich in Pauls zweitbesten Bademantel. Als sie die Treppe herunterkam, schlief er tief und fest.
    Sie beschloss, den Kaffee zu trinken und ihn nicht zu wecken. Er schmeckte köstlich und machte ihr bewusst, was sie für einen Hunger hatte. Sie sah sich in der Küche nach etwas zu essen um und fand ein Stück Brot. Sie zögerte.
    »Essen Sie es ruhig!«, sagte Paul, der hinter ihr stand und gähnte.
    Sie drehte sich mit dankbarem Lächeln zu ihm um, und er stellte erschreckt fest, dass sie ohne den ganzen Schmutz wunderschön war. Auf einmal wurde er nervös und floh in sein Bett.
    Kim schlief so tief und fest, dass sie erst sehr spät aufwachte. Im unteren Stockwerk wurde etwas Köstliches gekocht. Sie zog seinen Bademantel an und ging ihrer Nase nach. Paul hatte frische Brioche gemacht. Sie aßen sie mit Butter und confiture und tranken Kaffee. Kim berichtete von ihrer Flucht.
    »Wie in aller Welt konnten Sie so lange die Luft anhalten?«, wollte Paul wissen.
    »Das konnte ich schon als Kind«, berichtete sie. »Auf Martinique. Wir sind immer nach Münzen und Schmuck getaucht, nach allem, was von den Booten der Reichen gefallen ist. Wir waren eine Legende. Die Kinder, die das heute machen, sind in Amerika berühmt, und die Touristen kommen extra, um sie zu sehen, und werfen Münzen ins Wasser, weil sie glauben, dass es Glück bringt.«
    Sie hatte ein Fahrrad gestohlen und war damit bis zu ihm gefahren. Sie wollte Frankreich verlassen, sagte sie, auf demselben Weg, auf dem sie hergekommen war: indem sie sich in La Rochelle als blinder Passagier auf ein Schiff schlich. Das würde ihr nicht schwerfallen, wenn sie eins mit einer karibischen Crew fand, die ihr helfen würde. Am schwersten würde es werden, nach La Rochelle zu gelangen.
    »Ich bin zu auffällig, um einfach dorthin zu reisen, selbst wenn ich das Geld hätte.« Sie machte eine Pause und sah ihm direkt in die Augen. »Ich habe nicht vor, Ihnen mehr Schwierigkeiten zu machen als nötig. Ich werde heute Nacht verschwinden. Ich muss mich nur noch ein wenig ausruhen.«
    »Oh, gehen Sie nicht!«, sagte Paul. »Zumindest nicht, bevor Sie es wirklich wollen. Ich werde in etwa einer Woche abreisen, aber Sie können gern hierbleiben.«
    »Vielen Dank. Ich würde gern noch eine Weile bleiben«, erwiderte sie. »Aber sie könnten nach mir suchen.«
    »Ich bezweifle, dass sie hierherkommen werden«, meinte er. »Außerdem wüsste

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