Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)
ich für den Notfall ein gutes Versteck.«
Er führte sie nach oben in die Dunkelkammer. »Hier drunter«, sagte er und hob an der Unterseite des Tanks mit der Entwicklerflüssigkeit ein Brett an. Es war nicht viel Platz, aber sie war schlank genug. »Probieren Sie es aus«, schlug er vor.
Er hielt das Brett fest, während sie sich wie eine hübsche Schlange um das U-förmige Rohr quetschte. Seine Augen leuchteten auf, als er ihre schlanken Beine sah. Dann wollte er das Brett wieder anbringen, aber es ließ sich nicht befestigen.
»Warten Sie«, hörte er sie gedämpft von innen sagen.
Er machte einen Schritt nach hinten, und sie rollte sich unter den Spinnweben hervor und zog den Bademantel aus. Darunter war sie nackt, doch das schien ihr nichts auszumachen.
Sein Blick traf sie wie eine Welle, die ans Ufer prallt. Sie versuchte, nicht daran zu denken, als sie sich erneut an das Rohr legte. Dieses Mal konnte er das Brett wieder anbringen. In diesem Versteck wäre sie sicher.
Paul wiederholte, dass er es für unwahrscheinlich hielt, dass man bei ihm nach ihr suchen würde. Eigentlich wiederholte er alles, was er sagte, mehrmals und erzählte allerhand Blödsinn, während er versuchte, einen so großen Abstand, wie es in der Dunkelkammer möglich war, zu ihr zu halten. Er stand da und hielt das Brett fest, als wäre es eine Werbetafel, während er auf ihre Füße starrte. Sie waren lang und flach, und die Haut war an den Fußsohlen deutlich heller.
Sie zog den Bademantel wieder an, knotete ihn zu und sah sich um, während er das Brett wieder anbrachte.
»Es gibt noch eine Alternative«, meinte er, als sie angezogen war und sie wieder ins Studio gingen. »Sie könnten auch mit nach Paris kommen. In der großen Stadt dürfte es Ihnen nicht schwerfallen, unterzutauchen. Oruela würde sich bestimmt freuen, Sie zu sehen, falls sie noch da ist.«
»Wie geht es ihr?«, erkundigte sich Kim. »Ich habe schon ziemlich lange nichts mehr von ihr gehört. Aber ich bin leider auch keine gute Briefeschreiberin. Vermutlich war sie es leid, mir ständig zu schreiben und keine Antwort zu bekommen.«
Paul streichelte Nefi, die nachsehen wollte, was sie trieben. »Ich weiß nicht, wie es ihr geht. Ich habe nichts von ihr gehört.«
»Seit wann?«, fragte Kim,
»Seit sie nach Paris gegangen ist. Oh, ich weiß, ich hätte ihr früher schreiben sollen, aber ich habe ihr vor zwei Wochen einen Brief geschickt und sie hat nicht geantwortet.«
»Das ergibt doch keinen Sinn«, meinte Kim mehr zu sich selbst.
In diesem Moment klopfte es an der Tür, und Kim lief nach oben. Vor der Tür standen Daisy und Annette mit einem Stück Fisch für Nefi und etwas, um Paul aufzuheitern. Paul entschuldigte sich kurz und ließ sie im Studio zurück, um nach oben zu gehen und Kim zu sagen, dass sie runterkommen konnte, wenn sie das wollte. »Sie sind in Ordnung«, versicherte er ihr, »aber ich habe ihnen nicht gesagt, dass Sie hier sind.«
Kim beschloss, dass sie ihnen vertrauen wollte. Es konnte von Vorteil sein, noch mehr Menschen zu kennen, falls sie beschloss, ihren eigentlichen Plan auszuführen und nicht nach Paris zu gehen.
Daisy mochte Kim auf Anhieb. Ihre direkte Art, die Dinge in Angriff zu nehmen, machte sie sympathisch. Und Annette erinnerte sich an sie.
»Immer noch keine Antwort?«, wollte Annette wissen.
Paul schüttelte den Kopf.
»Hier gibt es doch ein Telefon, oder nicht?«, fragte Kim.
Paul nickte.
»Das ist eine relativ neue Erfindung, Paul«, meinte Daisy, »aber du kannst einfach so den Hörer abnehmen und dann die Nummer wählen …«
»Hört mal«, entgegnete Paul, »ich möchte, dass Oruela selbst entscheidet, könnt ihr das nicht verstehen? Ich muss jetzt an die frische Luft. Ich geh spazieren. Komm mit, Nefi.« Wie ein gehorsamer Hund trottete Nefi neben ihm durch die Tür.
Die drei Frauen sahen sich an, als er ging, und verzogen das Gesicht. Männer!
»In gewisser Hinsicht kann ich ihn verstehen«, erklärte Daisy. »Sie muss jetzt ihre eigene Entscheidung treffen. Er hat ihr geschrieben.«
»Das muss natürlich eine Engländerin sagen«, meinte Annette. »Fair Play und Cricket, nicht wahr? Ich frage mich, wie ihr auf der anderen Seite des Kanals überhaupt zusammenfindet.«
»Was glaubst du, warum ich hier bin?«, erwiderte Daisy und grinste anzüglich.
»Einen Mann, der dich deine Entscheidungen treffen lässt und nicht ständig versucht, dich zu ändern, findet man nur selten«, stellte Kim fest. »So
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