Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)
konnte Sex haben, mit wem sie wollte.
Sex! Ihre Oberschenkel verspannten sich ganz von alleine. Dadurch wurde ein wunderbarer Druck an genau der richtigen Stelle ausgeübt. Anspannen. Locker lassen. Anspannen. Locker lassen. Es war fast so, als würde sie auf einem Pferd reiten, dachte sie. Und sie empfand überhaupt keine Schuldgefühle, ihre Hände waren durch und durch unschuldig. Ihr wurde ganz heiß in der Taille und unter den Armen, und ihre Nippel rieben sich am Stoff ihres Kleides. Sie war sehr feucht zwischen den Beinen. Erneut berührte sie sich mit den Fingern und drückte fest zu, während sich die Spannung mit jeder Bewegung in diesem Rhythmus weiter aufbaute, immer weiter, es war großartig! Weiter und weiter, unwiderstehlich! Ihr lief ein Schauer über den Rücken, der gleichzeitig ihre Schultern und ihre Geschmacksnerven attackierte. Und dann fiel sie nach vorn und lag mit dem Gesicht auf dem Teppich! Himmel, dachte sie einen Augenblick später, das muss ja ein Orgasmus gewesen sein!
Als sie am Morgen erwachte, keuchte sie noch immer, da sie am Rand eines sexuellen Abgrunds gestanden hatte, und sie holte ihre Pfeife hinter dem Bett hervor. Dieses Mal beobachtete sie sich im Spiegel, während sie am Rand des großen Bettes lag, ihr Nachthemd so weit hochgezogen, dass es sich hinter ihr ausbreitete wie das Gefieder eines stolzen Vogels. Die silberne Pfeife glitt um ihre feuchte, korallenrote Muschi herum, zerzauste ihr Haar und strich ihr sanft über den blassen Bauch.
Mit ihren eleganten, spitzen Fingernägeln neckte sie ihre Klitoris, und als die Lust größer wurde, rieb sie fester. Himmel, war das gut! War es das, was man tun sollte? Sie wusste nicht, wie sie die Antwort auf diese Frage erhalten konnte. Es musste doch ein Buch darüber geben. Sie richtete sich auf und sah erneut in den Spiegel. Da waren Falten auf ihrem Gesicht. Es war nicht fair, dass sie das alles erst so spät entdeckte. Wie sie Norbert und sein Balg hasste! Sie ging ins Badezimmer und entleerte erst einmal ihre Blase.
Beim Mittagessen ließ sie das Höschen weg. Das fühlte sich gut an. Sie konnte ohnehin nicht viel essen. Und als sie danach ihre übliche Spazierfahrt machte, hätte sie so gern auf dem Rücksitz des Bentleys masturbiert, den Norbert aus England importiert hatte. Aber sie hatte zu große Angst, also gab sie sich damit zufrieden, die Oberschenkel so zusammenzupressen, wie sie es gerade erst gelernt hatte.
Madame Radotage, die Frau des berühmten Industriellen, die an diesem Nachmittag ebenfalls unterwegs war, empfand Mitleid mit Geneviève. »Ich habe sie gesehen«, berichtete sie Madame Derive, der Frau des Bürgermeisters, beim Kaffee. »Sie wirkte schrecklich abwesend. Man könnte sagen, dass sie sich im wahrsten Sinne des Wortes in ihrer Trauer verzehrt. Wie schrecklich es ist, wenn es einen so jung erwischt …«
Geneviève war so erregt, dass sie Robert bat, den Tee um zwanzig Minuten zu verschieben, als sie wieder nach Hause kam, weil sie sich erst erfrischen musste. Sie nahm ihre Erfrischung zur Abwechslung im Badezimmer ein. Die kalten weißen Kacheln, der nackte Boden, der Geruch der getrockneten Seife auf dem Rasierpinsel, die dunkelblaue Flasche mit dem Badesalz, alles erinnerte sie an Norbert. Sie hatte dieses Badezimmer zu seinen Lebzeiten nie benutzt. Ihr eigenes lag auf der dunklen Seite des Hauses. Das unheimliche Gefühl, dass er immer noch da war, ergriff von ihr Besitz. Sie stellte den Fuß auf die grüne Wanne, zog ihren Rock hoch, wobei sie lachte wie ein Zigeunermädchen, und begann erneut, ihre Klitoris zu reiben, immer entlang ihrer fleischigen Spalte, die breiter und breiter wurde, bis sie ihre schönen Finger mit den langen Nägeln in die Feuchtigkeit drückte.
»Tot«, flüsterte sie. »Er ist mausetot.« Die Worte schienen sich in ihre Vagina zu pressen und eine heiße Agonie in ihr auszulösen. »Scheiß auf ihn, er ist tot«, brüllte sie, und auf einmal tat ihr alles weh. Sie rieb fester und fester, bis es tatsächlich so sehr schmerzte, dass sie sich zum Höhepunkt zwingen musste. Als sie kam, wurde sie von Hitze, Tränen und einem Lachanfall übermannt.
Die Sonne ging unter. Sie verschwand hinter dem Dach der alten Ställe und tauchte alles in warmes Licht. Einen Moment lang fühlte sie sich zufrieden und gut. Doch als die Sonne hinter dem Dach verschwunden war und der Raum wieder langweilig, weiß und antiseptisch wirkte, krochen Selbstverachtung und Angst zu der Trauer,
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