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Fratzenmond: Katinka Palfys dritter Fall (German Edition)

Fratzenmond: Katinka Palfys dritter Fall (German Edition)

Titel: Fratzenmond: Katinka Palfys dritter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmöe
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Anwalt ein alkoholfreies.«
    Sie keuchte, schnickste ihren Schuh weg und rieb sich die Zehen. »Pumps sind nicht das Wahre für ein Verfolgungsrennen!«
    »Was haben die beiden gemacht?«, fragte Katinka. Sie war jetzt ruhiger. Steuerte sicher hinter Hassebergs BMW her. Zwischen ihnen befand sich nur ein einziger Wagen.
    »Geredet. Leise. Der andere Typ hat sich ziemlich unterwürfig verhalten. Hat wenig gesagt, meistens redete Hasseberg.«
    Sie waren oben auf der Würzburger Straße angekommen. Hasseberg bog ab.
    »Er hat dem Kerl auch das Bier bezahlt. Der Typ blieb hocken, Hasseberg ging. Ich hinterher. Mann, Katinka. Du hast einen stressigen Job.«
    »Konntest du was hören?«
    »Halbwegs«, sagte Britta.
    »Mach’s nicht so spannend!«
    »Hasseberg sagte, er wollte sich noch mal bedanken und er hätte alles so arrangiert wie ausgemacht. Der Typ nickte.«
    »Mehr nicht?«
    »Ich schwör’s.« Britta suchte auf der Fußmatte nach ihrem Stiletto. »Sonst nur Plauderei, Wetter, Urlaub, Gastronomie.«
    »Vielleicht war es sein Sohn! Beschreib den Kerl.«
    »Teigiges Gesicht mit ziemlich viel Akne drin, groß wie Rosinen, Bartstoppeln, sehr helle, wunderschöne wasserblaue Augen.«
    »Das konntest du im Kneipenlicht erkennen?«
    »Willst du jetzt eine Personenbeschreibung oder nicht!«
    Katinka musste lächeln. Sie wusste, dass Britta so gut wie jedes männliche Exemplar einer exakten Betrachtung unterzog.
    »War er groß? Dick?«
    »Ich habe ihn nur sitzen sehen, aber groß war der nicht. Nicht überdurchschnittlich. Und dick schon gar nicht, eher mager.«
    Grits Freund scheidet aus, dachte Katinka. Wie hieß er noch gleich? Norbert Einwag.
    »Was hatte er an?« Katinka spürte, wie ihre Muskeln zu zittern begannen, so angespannt krallten sich ihre Finger um das Steuer.
    »T-Shirt, drüber so ein kariertes Hemd, wie sie dein Lieblingskommissar trägt, Goldkettchen …«
    »O.k., dann war es nicht sein Sohn«, sagte Katinka sofort. »Überhaupt niemand, den ich auf der Beerdigung gesehen habe.«
    Sie starrten beide in die Nacht. Es begann zu nieseln. Katinka vertat sich mit den Scheibenwischern. Wie irre rasten sie über die Windschutzscheibe. Britta griff rüber und justierte den Hebel.
    »Um was geht’s bei dem Fall überhaupt?«
    »Erzähle ich dir gleich. War noch was Interessantes? Kam noch jemand dazu?«
    »Nein. Ich betrat die Kneipe, da kam Hasseberg gerade vom Klo.«
    Katinka versuchte eine Vollbremsung. Der Wagen rutschte und schleuderte.
    »Katinka!« Brittas Stimme klang alarmiert.
    »Entschuldige. Es ist keiner hinter uns.«
    »Wieso regst du dich so auf?«
    »Er hat gesagt, er würde alles so machen wie arrangiert. Nehmen wir an, er hat ihm Geld gegeben. Im Herrenklo hinterlegt. Mülleimer, Spülkasten …«, zählte Katinka auf.
    Britta wurde ganz kleinlaut.
    »Eine richtige Detektivin wie du wäre selber mal aufs Klo gegangen und hätte nach dem Rechten gesehen«, seufzte sie.
    »Zu spät«, brummte Katinka. »Du musstest rauskommen, sonst hätten wir ihn total verpasst. Oder du stündest jetzt noch vor den Domterrassen , und ich würde mit deinem Punto durch Stegaurach zuckeln.«
    Hasseberg war von der Bundesstraße abgebogen und fuhr nun langsam durch den Ort. Das Dorf war mit den Jahren immer größer geworden. Neubauten schicker Eigenheime gruppierten sich in immer ausladenderen Kreisen um den alten Kern. Katinka ließ dem BMW einen großen Vorsprung. Sie bog ab und wartete dann, während Hasseberg in eine Sackgasse hineinfuhr.
    »Steigen wir aus«, befahl sie.
    Britta sah missmutig drein.
    »Katinka, es schifft.«
    Tatsächlich rann der Regen in Schnüren über die Wagenfenster.
    Katinka schlüpfte in ihren Fleecepullover und warf Britta ihre Windjacke zu.
    »Soll ich nicht lieber hier bleiben?«, versuchte Britta es halbherzig.
    »Handy auf Vibration schalten, Rufton aus!«, kommandierte Katinka.
    Britta seufzte tief, zog Katinkas ausgebeulte Windjacke über ihren Hosenanzug und tauchte in den Regen.
    Katinka war schon voraus. Sie lugte um die Ecke in das Sträßchen, in das Hasseberg eingebogen war. Niemand war zu sehen, doch die Straße war nicht sehr lang. Zwei Häuser links, zwei rechts. Dead end. Ka-tinka blieb im Schutz der Hecken stehen und lauschte. Jenseits ihres fliegenden Atems hörte sie ein feines Surren. Ein elektrisches Garagentor, das sich schloss. Sie lief ein Stück weiter. Hinter sich hörte sie Brittas Stöckel klappern.
    »Um Himmels willen, Britta, du weckst die

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