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Fratzenmond: Katinka Palfys dritter Fall (German Edition)

Fratzenmond: Katinka Palfys dritter Fall (German Edition)

Titel: Fratzenmond: Katinka Palfys dritter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmöe
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Jahren der Erfahrung in der Ermittlungsarbeit den Intuitionen eine gewisse Chance. Er wartete, dass Katinka noch irgendetwas hinzufügte, so schien es ihr, aber sie aß ihren Kuchen und dachte nach.
    »Sicher haben Sie die Trägerinnen von Schuhgröße 40 schon ausfindig gemacht?«
    »Es waren 121 Gäste eingeladen, gekommen sind 118. Dann noch die Bedienungen, die Küchenleute. Insgesamt kommen wir auf knapp 30 Personen mit Schuhgröße vierzig. Fast alle Frauen, aber auch ein erwachsener Mann und zwei Youngsters, 12 Jahre alt. Ich frage mich, wo die hinwachsen werden.«
    »Wer ist der Mann?«
    »Ein Kollege von Philipp. Er kommt als Täter kaum in Frage, denn er hat einen eingegipsten Arm, inklusive der Hand. Karpaltunnelsyndrom, er wurde operiert. Sie sagten, dass Sie zwei Hände gespürt haben, richtig?«
    Katinka nickte. »Und die beiden Jungs …«
    »… können wir erstmal ausschließen. Es ist allerdings interessant, dass sowohl die Braut als auch Grit Faber Schuhgröße 40 haben …«
    Katinka zuckte zusammen.
    »Mit Verlaub, aber die Braut stößt Katinka über die Ringmauer?« Tom schüttelte den Kopf. »Kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Und die Schuhe …«, begann Katinka.
    »Eben«, sagte Uttenreuther. »Die Schuhgrößen sagen uns das eine, aber die entsprechenden Schuhe haben wir nicht gefunden. Es waren Turnschuhe. Das Modell kennen wir auch. Eine neue Variante von Nike . Teuer.«
    »Die Braut hat vermutlich keine Turnschuhe getragen«, sagte Katinka und versuchte zu lachen.
    »Niemand trug Turnschuhe außer einer Frau, die in der Küche aushilft. Sie hat Größe 40, aber eine andere Marke an den Füßen gehabt. Eine billige.«
    »Also muss der Täter oder eben die Täterin die Schuhe gewechselt haben, mich gestoßen und wieder andere Schuhe angezogen haben«, sagte Katinka. Es war ihr mit einem Male, als spräche sie über ein Ereignis, das nichts mit ihr selbst zu tun hatte. »Und die Corpus-delicti-Latschen hat er oder sie versteckt.«
    »So ist es logisch«, sagte Uttenreuther. »Aber wir haben die Burg abgegrast und keine Turnschuhe gefunden.«
    Katinka betrachtete ihre schrundigen Finger. Sie zwang sich, nicht an den Hautfetzen herumzuzupfen.
    »Wir haben gecheckt, wer von den Gästen und vor allem aus der Familie Hasseberg eine Zeit lang nicht gesehen wurde. Roland Hasseberg hielt eine ganz kurze Rede. Danach wurde nach einer Pause der Hauptgang serviert. Philipp ging herum und redete mit diesem und jenem. Er wurde beständig gesehen.«
    »Das ist verdächtig«, sagte Tom. »Alle denken, sie hätten ihn gesehen, dabei hatte er zwischen den Plaudereien genug Zeit, rauszuschleichen und …«
    »Nur, dass er nicht Größe 40 trägt«, sagte Hardo. »Hasseberg senior hat den Raum angeblich auch nicht verlassen. Ganz Platzhirsch stob er von Unterhaltung zu Unterhaltung, von Grüppchen zu Grüppchen.«
    »Und Grit?«, fragte Katinka. Sie fühlte sich schwach und jämmerlich.
    »Ihr Freund sagt, sie hätten die ganze Zeit nebeneinander gesessen und über die Gäste gelästert.«
    Katinka schüttelte den Kopf. Das sah Grit ähnlich, aber eben nicht Norbert Einwag. Sie vergegenwärtigte sich seine Frustration. Wieder sah sie das Bierglas vor sich, das in einem hübschen Bogen im Burggraben verschwand.
    »Katinka«, sagte Hardo, und sie fragte sich, ob er sie deshalb nicht beim Nachnamen nannte, weil Tom dabei war, »Sie haben in der Familie Hasseberg etwas ausgelöst, in Bewegung gesetzt, und nun rattern die Schusser über die Murmelbahn.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Jemand denkt, dass Sie Bescheid wissen.«
    »Wer Ida Schenck umgebracht hat, meinen Sie?«
    Toms Augen wurden ganz rund: »Sie denken, der Mörder ist in der Familie Hasseberg zu finden und er fühlt sich von Katinka entlarvt?«
    »Offenbar.«
    »Dann kann es nur Grit gewesen sein, wenn sie Schuhgröße 40 trägt, als e inzige in der Familie«, dachte Katinka laut nach. »Ich glaube, es wäre aufgefallen, wenn die Braut in ihrem Traum aus Tüll für eine Weile im Burghof verschwunden wäre.«
    »Das leuchtet erstmal ein«, sagte Tom.
    »Wir haben das Testament eingesehen«, sagte Uttenreuther weiter. »Grit Faber bekommt die Villa inklusive einer erheblichen Summe vom Geldvermögen. Sieglinde Unruh erbt ebenfalls einen beträchtlichen Teil, Geld, das als Wertpapiere und Schuldverschreibungen angelegt ist. Philipp kriegt ein paar Teppiche. Anscheinend was Wertvolles.« Uttenreuther schnaubte. »Der Neffe geht auch nicht leer aus.

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