Frauen fragen Feuerstein
Welt?
Feuerstein: Deutsche fallen insofern auf, als sie größere Bäuche haben als die anderen. Vor allem sind sie zu groß, speziell in Asien. Da habe ich es mit meiner asiatischen Normgröße schon leichter.
Aber Sie fallen durch Ihr wunderliches Benehmen auf.
Feuerstein: Nur zu Hause. Im Ausland bemühe ich mich eher, zurückhaltend zu sein. Die meisten Länder sind tolerant. Die sagen sich eben: »Die armen Europäer! Die wissen es halt nicht besser, sie haben schließlich keine Kultur .«
Laos für Anfänger
Eine Blitzreise in die Vergangenheit
Das Grand Hotel von Luang Prabang hat keinen Swimmingpool, dafür aber den Mekong, Je nach Preislage des Zimmers entweder direkt vor der Terrasse oder um die Ecke, ein paar Schritte durch den Park. Trotzdem sieht man aus meiner edel-muffigen »Mekong-Suite« sein Wasser nur aus der Ferne, denn im Februar, In der Mitte der achtmonatigen Trockenzeit, ist er schon arg geschrumpft, mit breiten Schlammbänken an beiden Ufern. Zehn Meter muss man zum Bootssteg hinunterklettern, bis Ende Mai werdenes noch ein paar mehr sein.
Lu -ANG Pra -BANG, Der Name der einstigen Königsstadt von Laos klingt wie der Holperrhythmus der Eisenbahnfahrten meiner Jugend, als es noch keine nahtlosen Schienen gab, und erinnert mich wieder mal daran, wie alt ich, schon bin. Seit ich davon hörte, wollte ich in diese Stadt, weil mir manche Orte allein wegen des Klangs Ihres Namens nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen. Oaxaca in Mexiko zum Beispiel, das mit dem geräusperten X wie ein Zauberspruch klingt und sich dann auch als solcher entpuppt, oder Namen, die man eigentlich tanzen müsste wie Ouagadugu in Burkina Faso oder singen, wie Waianapanapa auf Hawaii.
Bis vor kurzem war die Reise nach Luang Prabang gar nicht so einfach: in Bangkok das Besuchsvisum für Laos besorgen, dann Umsteigen in der Hauptstadt Vientiane in altersschwache Geräte mit ungewissen Flugplänen und vor Ort schließlich Hotels auf gut Glück, denn die antiken Telefonleitungen machten Reservierungsversuche zum Experimentierfeld für Chaosforscher. Aber Inzwischen geht es nonstop aus Bangkok direkt nach Luang Prabang samt »Visa on arrival «, dem neuesten Lockmittel für kurz Entschlossene: Zweimal anstellen bei der Ankunft vor einem breiten Tresen mit Abgabe von Pass, Antragsformular und Foto an Schalter 1, gefolgt von Zahlung von 30 Dollar und Passrückgabe an Schalter 2. Wer kein Bildchen dabei hat, huscht in den Fotoautomaten nebenan, und wenn dieser nicht funktioniert (was der Normalzustand ist), geht es — zwink er , zwinker — für fünf Dollar extra auch ohne. Dann ein drittes Mal anstellen vor der Passkontrolle, und schon Ist man drinnen im Land, alles höchst freundlich und ohne Gedränge, da auf der kurzen Bahn von Luang Prabang ohnehin nur zweimotorige Propellermaschinen landen können.
Damit ist schon mal grundsätzlich klargestellt: Der US-Dollar ist in Laos die Leit- und Touristenwährung. Nur wenn mal auf einer Speisekarte allzu viele Nullen in der Preisliste auftauchen, weiß man, dass es sich um Kip handelt, das einheimische Geld — etwa 8000 Kip gibt es für den Dollar. * Aber da überall, wo man als Tourist erkannt wird, ohnehin In Dollar gerechnet wird, ist ein Geldumtausch kaum nötig. Und als Hinweis für Sparer: Wer an einem Sonntag ankommt wie ich, zahlt an der Grenze einen Dollar mehr, höflich erläutert von einem Schild zwischen den Schaltern: »Der Zusatzdollar ist das Überstundengeld für die Zollbeamten, denn eigentlich hätten sie heute frei .«
Drei Tage Luang Prabang hatte ich mir vorgenommen, eine Kurzreise in die alte Hauptstadt inmitten der Dschungelberge Im Norden von Laos, wo sich der Mekong nach Osten wendet, als wolle er seinem großen Bruder folgen, dem Jangtse, neben dem er, nur durch eine schmale Gebirgskette getrennt, im Hochland von Tibet entsprungen war. Dann aber, kurz vor der Stadt, entschließt er sich in einer dramatischen Kurve endgültig für den Süden und wird so zum mächtigsten Gewässer Südostasiens. Kurzfristig hatte ich mich zu dieser Reise entschlossen, auf den Rat von Kennern hin: Wer die »Zeitreise In die Vergangenheit«, wie sie die Reiseführer von Luang Prabang versprechen, noch erleben wolle, dürfe nicht mehr lange zögern, In drei, spätestens fünf Jahren wäre die Stadt aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht, die » Thailandisierung « sei bereits voll im Gange.
Das zeigte schon die Passagierliste im Flugzeug. Neben den hageren
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