Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frauen fragen Feuerstein

Frauen fragen Feuerstein

Titel: Frauen fragen Feuerstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Feuerstein
Vom Netzwerk:
die Wellensittiche nicht leiden.

    Die Wellensittiche stehen auf der heißen Terrasse ?

    Feuerstein: Nein, nein, die sind drinnen, aber da ist es auch ziemlich warm,weshalb ich Ihnen vormache, dass es draußen regnet.

    Wohin sind Sie zuletzt gereist ?

    Feuerstein: Gerade war ich ein Wöchelchen in Athen. Und habe mir da prompt eine Sportverletzung zugezogen, obwohl ich mein ganzes Leben gegen den Sport kämpfe. Ich schäme mich auch sehr, weil alle glauben, ich wäre ins Olympiateam der Gewichtheber eingestiegen. Dabei habe ich mir auf der Akropolis eine Muskelfaser gerissen, weil da niemand die rumliegenden Trümmer wegräumt.

    Was treibt Sie an, in der ganzen Welt herumzukurven?

    Feuerstein: Inzwischen lasse ich es ein bisschen ruhiger angehen, nicht mehr so extrem wie früher, als ich jung war. Ich robbe nicht mehr durch die Wüste, Ich will schon ein bisschen Komfort oder Luxus haben, Dazu kommt, dass ich jetzt mit meiner Frau reise, um ihr die Welt zu zeigen. Ich sage ihr; »Schau mal, wie vielen Königen ich die Hand geschüttelt habe !« Aber so viele Könige gibt es gar nicht, Mein drittes Buch enthält eine Novität: die Seefahrt. 17 Tage war ich als » Lecturer « engagiert. Das war interessant. Aber wenn Sie mich fragen: Zahlen würde Ich für so eine Kreuzfahrt nichts.

    Klar, der Seegang und Ihr empfindlicher Magen. Mir wurde ja schon vom Lesen übel.

    Feuerstein: Na toll, Ich hab schon beim ersten Wort gemerkt, dass Sie hochneurotisch sind.

    Ja.

    Feuerstein: Willkommen im Club, In Athen habe ich übrigens das große Wunder erlebt: Vor drei Monaten stand da nichts, und jetzt wachsen sogar die Blumen schneller. Für die Sportler ein Paradies!

    Ich dachte, Sie hassen Sport?

    Feuerstein: Ich halte Sport für einen Missbrauch des Körpers. Man hat so viel mit der Bewältigung des täglichen Lebens zu tun, dass man es nicht verkürzen muss, indem man sich verausgabt. Mein Sportlehrer, der mich immer als Hirnqualle beschimpft hat, ist als Erster gestorben. Machen Sie Sport?

    Ja.

    Feuerstein: Gut, als Hamburgerin können Sie nichts dafür, denn da stehen Sie ja unter dem genetischen Zwang, um die Alster zu laufen. An der Außenalster hat meine Frau mir vor acht Jahren den Heiratsantrag gemacht. Aber ganz unsportlich.

    A uf den Reisebildern sieht Ihre Frau so stoisch aus.

    Feuerstein: Sie Ist gar nicht stoisch. Sie nörgelt ganz schön rum. Aber ich brauche das. Ich kann sie mit nichts beeindrucken. Würde ich für sie die Queen Elizabeth II chartern, würde sie nur gähnen. Sie ist eben ganz bedürfnislos. Es reicht ihr, wenn ich nett zu den Wellensittichen bin.

    Wie ist es, mit Ihrer Frau zu verreisen ? Sie haben gesagt, Ihre Frau sieht alles zuerst, aber Sie wüssten alles besser.

    Feuerstein: Meine Frau sieht wirklich alles sehr schnell, aber ich tue nur so, als wüsste ich alles besser. Ich bin eben in einem Alter, wo Ich glaube, den Schulmeister machen zu müssen. Unterwegs hat man ja kein Lexikon dabei, und sie kann nichts nachgucken und mich korrigieren.

    Das ist wohl Ihr liebstes Hobbg . Lexika!

    Feuerstein: Nach dem 24-bändigen Brockhaus bin ich süchtig. Wenn ich erst mit dem Nachschlagen anfange, kann ich nicht mehr aufhören. Meistens vergesse ich dabei, was ich gesucht habe. Der Weg Ist das Ziel.

    Gilt das auch für Ihre Reisen ?

    Feuerstein: Meine Motivation ist die Neugier. Nicht die Suche nach einem Paradies. Das funktioniert sowieso nicht. Diese Altersweisheit — ich reise ja seit 30 Jahren herum — hat sich Immer wieder bestätigt. Ich denke mir, wenn die Leute mehr verreisen würden, hätten sie mehr Verständnis dafür, dass es auch andere Lebenswege gibt. Wir Deutschen sind immer noch die Weltmeister im Reisen. Bei uns ist das so eine Art Sonnengier. Die Leute sind ja imstande, 8000 Kilometer zu fliegen, um drei Wochen bewegungslos im Sand zu liegen. Die Neugier nach dem Fremden kommt oft zu kurz.

    Welches Urlaubs ziel empfehlen Sie denn ?

    Feuerstein: Mein liebstes Reiseland ist immer das nächste, Aber es gibt gewisse Regeln: Man sollte gerade dorthin fahren, wo es einem nicht so gefallen hat. Dann ist die Chance, dass es einem nächstes Mal besser gefällt, umso größer. Ich war letztes Jahr in Rumänien. Bukarest ist traumhaft, Aber für Einzelreisende die Hölle. Da werden Sie immer das Opfer von Leuten, die Sie übers Ohr hauen wollen. Eins meiner Lieblingsziele ist Grönland. Und unbedingt will ich in die Antarktis.

    Wie ist das Image der Deutschen in der

Weitere Kostenlose Bücher