Frauen fragen Feuerstein

und »langsam raus«, habe ich nie gewusst! Überhaupt ein wunderbarer Zustand, dieses »Wellness«...früher gab’s immer nur dieses grässliche »Fitness«, da musste man sich tierisch abquälen dafür, aber »Wellness«, das bedeutet Frieden mit der eigenen Schlaffheit, Wohlgefühl im Eigenfett...und nicht zu heiß baden! Jawohl, liebe Festgäste, das nenne ich den Zeitgeist treffen.
    Und natürlich: »Praxis«, der medizinische Ratgeber. Was habe ich da nicht alles zu vermeiden gelernt: Buckel, Hühneraugen, Blutdruck, Eisen macht die Finger hart — gut, das wusste ich...auch ich habe mir schon mit dem Hammer auf die Fühler geklopft — und im neuesten Heft: Bewegung lässt die Lymphe fließen. Damit Sie sich schon im Voraus freuen können, hat man mir freundlicherweise schon jetzt die Themen für die nächsten beiden Praxen verraten: Noch im Mai: »Die Füße — wo sie sind und wozu sie dienen«, Und dann im Juni: »Atmen — ja oder nein«.
    Last but not least — die wunderbare Welt der Anzeigen, liebe Festgäste, denn sie spiegelt mehr als alles andere den Leser selber wider, seine Bedürfnisse, sein Umfeld, seine Träume und den Kontostand des Verlegers. Wir erkennen sofort: Prisma hat gemütliche, bequeme Leser — die vielen Anzeigen für Treppenaufzüge, Badewannenlifter und elektrische Fensterreiniger weisen darauf hin...kein Wunder, bei so viel Praxis und Wellness. Sie scheinen auch genügsame, bescheidene Leute zu sein...würden sie sich sonst zum Urlaub in Holland verlocken lassen? Vor allem aber: Sie sind lebenslustig und kontaktfreudig, denn in jedem Heft finde ich mindestens ein Dutzend 0190-Nummern.
    Und so sehe ich den typischen Leser vor mir: Gekneippt und signalversichert, fährt er in seiner hoizgetäfelten Veranda den Treppenlift hoch zum Fernsehsofa, während ihn die Abendsonne mit ihren letzten Strahlen durch die vom elektrischen Fensterreiniger blitzsauberen Scheiben küsst; dabei träumt er von einem Käseurlaub in Holland, während er mit seinem Handy eine 0-190-Nummer wählt und gleichzeitig versonnen zwei verschiedene, aber im Inhalt identische Programme von WDR und SAT 1 betrachtet.
    Diesem Leser, liebe Festgäste, wollen wir für seine Treue danken, und dem Blatt selbst wollen wir ein gesundes, glückliches Gedeihen wünschen. In diesem Sinne lassen Sie mich die Festrede mit einem selbst verfassten Gedicht beenden, so schlicht und bescheiden wie ich selbst:

    Nordrhein Westfalen
    findet Gefallen
    an Prisma.
    Das wiss’ma .

... und zum Schluss des Kapitels:
    Feuersteins Fußnoten (Teil 8)
    (Aus diversen Radiorubriken)

    Wussten Sie schon ...

    ...dass es überflüssig ist, wenn Gärtner ihren Garten bestellen — denn er ist doch schon da!

    ...dass selbst ein kleiner Abstecher zu lebenslänglicher Gefängnisstrafe führen kann?

    ...dass auch Zuckerpuppen ganz schön sauer werden können?

    ...dass man noch lange nicht von »Stoffwechselkrankheit« reden kann, nur weil sich jemand ständig neue Klamotten kauft?

    ...dass eine Glühbirne, auch wenn sie durchbrennt, trotzdem dableibt?

    ...dass Barmixer trotz ihres Namens nicht nur Bargeld annehmen dürfen, sondern auch Schecks oder Kreditkarten?

    ...dass man ein Flutlicht auch bei Ebbe einschalten kann?

    ...dass ein Hexenschuss auch durch eine kugelsichere Weste nicht verhindert werden kann?

    ...dass ein Unwetter zwar oft im Anzug ist, aber niemals eine Krawatte trägt?

    ...dass Parkuhren völliger Blödsinn sind, weil es einen Park nicht die Bohne interessiert, wie spät es ist?

    …dass bei vielen Zahnärzten nicht nur Morgenstund Gold im Mund hat, sondern der ganze Tag?

    ...dass auch Jünger älter werden?

    ...dass man eine Schönheitsfarm nicht als »Wiederaufbereitungsanlage« bezeichnet, auch wenn viele strahlen, wenn sie rauskommen?

    ...dass man Rumpfbeugen bei Schiffen lieber unterlassen soll?

    ...dass Taucher, die vor Wut kochen, deshalb noch langenicht zu Tauchsiedern werden?

    ...dass Detektive als Schnüffler gelten, obwohl sie so gut wie nie eine Tüte Klebstoff bei sich haben?

    ...dass die Zahl jugendlicher Aussteiger erschreckend hoch ist — vor allem an Bahnhöfen und Busstationen?

    ...dass Soldaten oft große Streitkräfte entwickeln — besonders in Kneipen, wenn sie besoffen sind?

F wie Feiertage
    Unvergessliche Begebenheiten der Zukunft

    (Aus alten Radiorubriken)

    ❖ Auf allgemeinen Wunsch wird in Kitzbühel für Skifahrer, die nach der Abfahrt ihre Skibindung nicht mehr aufkriegen, demnächst