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Frauen lügen

Frauen lügen

Titel: Frauen lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ehley
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steht Jonas Michelsens gemeinsamer Zukunft mit der Frau, die seinem Herzen schon seit einiger Zeit so viel näher ist, als es Susanne war, niemand mehr im Weg. Wenn er nur wüsste, warum die andere ausgerechnet jetzt so kühl und abweisend zu ihm ist.
    Wütend unterbricht Michelsen den Versuch, sie zu erreichen, und dreht im Radio den Jazzsender laut.

Dienstag, 23 . August, 8.15  Uhr,
Kriminalkommissariat, Westerland
    »Moin, Moin!«
    Mit federnden Schritten betritt Sven Winterberg sein Büro. Ohne sich von der Kaffeemaschine abzuwenden, ruft ihm Bastian Kreuzer zu: »Morgen! Gut, dass du wieder da bist. Wie war es im Luxushotel?«
    Stöhnend lässt sich Winterberg hinter seinem Schreibtisch nieder.
    »Das Hotel war super, aber der Rest ziemlich anstrengend. Shoppen und Kultur ist eine üble Mischung, wenn du mich fragst. Beides kostet irre viel Geld, und konzentrieren musst du dich auch noch. Ich wusste gar nicht, dass meine Frau so empfindlich sein kann.«
    »Was ist passiert?«
    »Sie wollte ständig meine Meinung hören. Sonst ist die ihr eigentlich ziemlich egal. Hier auf der Insel managt sie das Kind und nebenbei die Vermietung unseres Gartenhauses an die Feriengäste, und das macht sie beides prima. Die Steuererklärung macht sie auch, da habe ich nie was mit zu tun. Aber jetzt in Hamburg sollte ich mich ständig äußern. Ja, das Kleid ist süß, oder nein, so eine Hose hast du doch schon. Und wehe, ich habe das Falsche gesagt, dann hieß es gleich, dass ich ihr nicht zuhöre.«
    »Hast du ihr denn zugehört?«
    »Was ist das denn für eine blöde Frage. Hörst du Silja vielleicht immer zu? Apropos: Wo ist sie überhaupt?«
    »Geht mir aus dem Weg. Klappert immer noch die Handwerker ab, die an dem Speisesaal des Rantumer Hotels mitgearbeitet haben. Möglicherweise hat Albert Dornfeldt, das ist dieser Manager, die Leute auch noch in seiner Eigentumswohnung beschäftigt und dann die Rechnungen aufs Hotel laufen lassen. Silja hat da so etwas läuten hören.«
    »Aha. Und seit wann sind wir bei der Steuerfahndung? Ich dachte, wir haben es mit einem Mord zu tun. Gib mir auch einen Kaffee und dann kannst du mir vielleicht den Unterschied erklären.«
    »Stell dich nicht so blöd. Wir wissen immer noch nicht, ob die Brände und der Mord wirklich zusammenhängen. Und der Hotelbrand könnte ja auch eine Rachetat sein, zumal dieser Dornfeldt direkt gegenüber vom Morsumer Bahnhof wohnt.«
    »Na, das ist ja ein Ding! Endlich haben wir das gesuchte Verbindungsglied zwischen allen Vorfällen. Gibt’s noch mehr Neues?«
    Bastian seufzt theatralisch, während er die beiden Kaffeebecher auf Svens Schreibtisch stellt und sich auf den Besucherstuhl fallenlässt.
    »Der Abschlussbericht vom Rechtsmediziner ist da. Aber richtig weiter bringt uns das auch nicht. Susanne Michelsen war gesund, nicht schwanger, hatte in den letzten 24  Stunden vor ihrem Tod Geschlechtsverkehr, vermutlich sogar mehrmals, und ist durch den großen Blutverlust nach dem Kopfschuss gestorben. Eintritt der Munition zwischen der vorderen rechten Schläfe und dem Ohr auf Höhe des Wangenknochens.«
    »Und war sie wirklich sofort tot? Dann müsste die Hauptschlagader getroffen worden sein. Denn sonst gehen Hirnschüsse ja oft eher glimpflich aus. Die Munition flutscht unverformt durch den Kopf und tritt dann wieder aus. Das Problem sind eher die Hirnhautentzündungen, an denen die Opfer dann Tage später sterben.«
    »Nicht schlecht, Herr Kollege, das habe ich auch recherchiert. Doch in diesem Fall hat die Munition dem Opfer im Wortsinn das Hirn weggeputzt. Der Täter hat nämlich ein Hohlmantelgeschoss benutzt.«
    »Das ist ja übel. Dann hat es sich nach dem Eintritt aufgepilzt?«
    »Ja, und einen enormen Blutverlust ausgelöst. Daraufhin ist der Kreislauf zusammengebrochen, und das war’s dann.« Suchend blättert Bastian Kreuzer in dem Bericht. »Ach ja: Schmauchspuren gab es übrigens keine, das heißt, es war ein gewisser Abstand zwischen Kopf und Waffe. Wahrscheinlich zwei bis vier Meter. Und der Einschusswinkel ist schräg. Sieht alles so aus, als habe der Täter nicht lange gefackelt und gleich von der Tür aus geschossen.«
    »Oder die Täterin.«
    »Fängst du jetzt auch noch damit an?«
    »Hör mal, Bastian, ich habe doch mit dieser Schauspielerin gesprochen …«
    »… die ein astreines Alibi hat. Ja, ich erinnere mich.«
    »Hat sie wirklich, habe ich noch mal geprüft. Aber trotzdem. Ich kann mir nicht helfen, irgendwie stinkt diese

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