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Frauen lügen

Frauen lügen

Titel: Frauen lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ehley
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unerwarteten Treffer.
    Marie Nussbaum und Antonia Dornfeldt haben einen Teil ihrer Schulzeit gemeinsam verbracht. Ein Gymnasium im Hamburger Norden verzeichnet die beiden als Absolventinnen des Abschlussjahrgangs 1991 . Aber waren sie auch Freundinnen? Und hält die Freundschaft vielleicht bis heute?
    Silja spürt, wie sie kribbelig wird. Die Spur ist zwar nur klein, aber wenn sie sich als gehaltvoll erweisen würde, dann wäre eine ganze Reihe von Fragen gelöst.
    Silja muss nicht lange nachdenken, um zu wissen, wie sie weiter verfahren wird. Entschlossen greift sie zum Telefon und wählt die Nummer des Hamburger Design-Hotels. Mit energischer Stimme verlangt sie nach dem Geschäftsführer und bittet diesen um Rückruf im Kommissariat, damit er sich von der Authentizität ihrer Person und ihres Anliegens überzeugen kann. Als Minuten später Siljas Apparat klingelt, bedankt sie sich charmant für die Kooperation des Managers und erkundigt sich nach den Sicherheitsbedingungen im Hotel. Silja hat Glück, denn im Foyer gibt es zwei Überwachungskameras, die Tag und Nacht laufen und deren Bänder jeweils einen Monat lang aufgehoben werden. Nach kurzem Zögern erklärt der Manager sich bereit, dem Ermittlungsteam die noch vorhandenen Bändern leihweise zur Verfügung zu stellen.
    »Soll ich sie mit einem Kurierdienst zu Ihnen nach Sylt schicken?«
    »Nicht nötig. Außerdem dauert das zu lange. Ich schicke einen Kollegen von der Hamburger Kripo bei ihnen vorbei. Der kann die Bänder abholen und ins Intranet einspeisen. Dort können wir dann darauf zugreifen. Das Ganze ist selbstverständlich mehrfach geschützt, Sie müssen sich also keine Sorgen um die Datensicherheit machen.«
    Mit einem Triumphgefühl legt Silja das Telefon zurück in die Basisstation. Wenn alles klappt, wird sie in zwei bis drei Stunden einen Einblick in das Kommen und Gehen im Hotelfoyer haben. Und sie würde fast darauf wetten, dass Marie Nussbaum das Hotel nicht allein zu betreten pflegt …

Donnerstag, 25 . August, 9.22  Uhr,
Dünensteg, Kampen
    Das war knapp. Fast hätten sie mich gesehen, und das wäre vermutlich sogar die gerechte Strafe gewesen. Man soll sich eben nicht zu unüberlegten Handlungen hinreißen lassen. Aber es ist ja noch einmal gutgegangen. Und die Gelegenheit war einfach zu günstig. Alles, was ich wollte, alles, was ich jemals im Leben gewollt habe, wurde mir sozusagen auf dem Silbertablett präsentiert. Wie dicht doch Liebe und Hass zusammenliegen können. Und Leben und Tod genauso. Jetzt hat sich diese Geschichte also gelöst. Anders, ganz anders, als ich es mir immer vorgestellt habe, aber doch insgesamt schlüssig. Wenn ich nun noch eine nachvollziehbare Haltung zu dem Ganzen einnehmen kann, dann wird mir niemand auf die Schliche kommen. Vielleicht kann ich sogar die Waffe behalten, denn irgendwie hänge ich an ihr – trotz allem.

Donnerstag, 25 . August, 9.25  Uhr,
Haus Dünengrund, Kampen
    Verschlafen liegt die Straße im Sonnenlicht. Ein junges Mädchen in Ugg-Boots und einer knappen Jeans-Shorts, das einen Windhund spazieren führt, mustert die beiden Beamten mit einem Blick, in dem sich Verachtung und Mitleid die Waage halten. Wer seid ihr beiden Vögel denn, sagt dieser Blick. Ihr gehört hier nicht hin, nicht in diese Straße jedenfalls, denn ihr könntet noch nicht mal eines der Autos bezahlen, die bei meinen Eltern auf der Einfahrt stehen. Glaubt ja nicht, dass euch das nicht auf die Stirn geschrieben steht.
    Als die Kleine außer Hörweite ist, verdreht Sven die Augen und murmelt: »Mit solchen Leuten teilen wir uns jetzt die Insel. Einfach ist das auch nicht immer.«
    »Na, wir arbeiten ja gerade daran, einem von ihnen mal so richtig einzuheizen.« Energisch drückt Bastian auf den Klingelknopf der Hoteliersvilla.
    »Pass auf, was du sagst. Der Typ ist ohnehin nicht gut auf uns zu sprechen.«
    »Ich auch nicht auf ihn. Der ist schließlich drauf und dran, mir die Karriere zu vermasseln.«
    Noch einmal betätigt Bastian den Drücker. Nichts geschieht. Nach einem forschenden Blick über die Gartenpforte breitet sich ein Grinsen auf dem Gesicht des Hauptkommissars aus.
    »Siehst du auch, was ich sehe?«
    »Gekippte Fenster, sogar die Eingangstür steht offen. Und dahinten parkt tatsächlich der schicke Porsche von deiner speziellen Freundin.«
    »Vielleicht sollten wir das als Einladung betrachten.« Probeweise greift Bastian über die Holztür und dreht den innen liegenden Messingknauf. »Na bitte, wer

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