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Frauen lügen

Frauen lügen

Titel: Frauen lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ehley
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Michelsen hier?«
    Die Frage ist an Mirjam Boest gerichtet, die aber nur eingeschüchtert den Kopf schüttelt.
    »Verdammt, wo bleibt er bloß.« Ungeduldig sieht Antonia Dornfeld auf ihre goldene Armbanduhr. »Wir müssen in vierzig Minuten beim Notar sein«, fügt sie mehr an sich selbst gerichtet hinzu, wendet sich dann aber wieder an Bastian Kreuzer. »Und jetzt verraten Sie mir mal, was Sie hier zu suchen haben!«
    »Offensichtlich das Gleiche wie Sie, nämlich den Hausherrn«, antwortet der Hauptkommissar und unterstreicht seine Worte mit einem unschuldigen Augenaufschlag.
    »Sparen Sie sich Ihre falsche Freundlichkeit. Worum geht es genau?«
    »Wir wollten Herrn Michelsen gern mit auf die Wache nehmen. Ich hoffe, das bringt Ihren Tagesplan nicht allzu sehr durcheinander.«
    »Das können Sie sich abschminken. Er wird nicht mitkommen«, faucht die Blondine, um sich gleich darauf an die Haushaltshilfe zu wenden. »Was stehen Sie hier so blöd herum? Machen Sie, dass Sie fertig werden, dafür werden Sie schließlich bezahlt.«
    Mirjam Boest verzieht sich schnell ins Wohnzimmer. Die Tür schließt sie sehr sanft hinter sich. Es wirkt wie ein ironischer Kommentar zu dem giftigen Blick, den Antonia Dornfeldt der Haushaltshilfe hinterherschickt und in den sie auch die beiden Ermittler einbezieht.
    »Jonas Michelsen hat heute anderes zu tun, als sich mit Ihnen zu unterhalten, das können Sie mir ruhig glauben. Also machen Sie, dass Sie weiterkommen.«
    Mit einem energischen Schwenk wendet sich Antonia Dornfeld von den Kommissaren ab und läuft die Treppe ins erste Geschoss hinauf. Während Bastian Kreuzer noch darüber nachdenkt, ob es klug ist, ihr zu verraten, dass sie gekommen sind, um den Hotelier zu verhaften, klingelt sein Handy. Als er die Nummer von Siljas Mobiltelefon erkennt, runzelt er kurz die Stirn, nimmt dann aber den Anruf an.
    Siljas Stimme klingt gehetzt und gleichzeitig triumphierend.
    »Ich weiß ja nicht, wohin ihr unterwegs seid, aber ihr solltet schnellstens umkehren. An der Uwe-Düne haben zwei Jugendliche einen Toten gefunden.«
    »Im Ernst? Und wo liegt er genau?«
    Bastian gibt sich größte Mühe, weiterhin cool und keinesfalls überrascht zu klingen, denn er spürt die Blicke der Dornfeldt nur allzu deutlich auf sich ruhen.
    »Die Leiche liegt etwa in der Mitte des Dünenweges zwischen dem Kampener Campingplatz und dem Zugang zur Uwe-Düne. Der Pfad läuft parallel zum Meer oben auf der Kliffkante entlang. Du wirst ihn nicht kennen, aber Sven kann dich hinführen. Am besten, ihr parkt unten beim Campingplatz. Ich bin schon vor Ort und warte auf euch. Bis dann.«
    »Halt. Stopp. Nicht so schnell, Silja. Eine Frage noch: Mann oder Frau?«
    Silja holt am anderen Ende der Leitung tief Luft. Dann platzt es aus ihr heraus: »Alles deutet darauf hin, dass es Jonas Michelsen ist.«
    »Bist du sicher?«, fragt Bastian leise und überprüft mit einem knappen Blick, ob Antonia Dornfeldt immer noch am oberen Treppenrand steht. Sie schaut alarmiert zu den Beamten hinunter und erkundigt sich zaghaft: »Was ist passiert?«
    Bastian bringt sie mit einer unwilligen Geste zum Schweigen, während Silja weiterredet.
    »Ich kenne diesen Michelsen ja nicht persönlich, aber ich habe einige Fotos gesehen, und ich würde sagen: Er ist es.«
    »Wie ist er gestorben?« Bastian hat sich von der Treppe weggedreht und flüstert nur noch ins Telefon.
    »Er wurde erschossen.«
    »Tatwaffe?«
    »Bisher nichts, aber die Kollegen suchen noch.«
    »Okay, bis gleich.«
    Langsam dreht sich der Hauptkommissar wieder um. Für Sekundenbruchteile geht sein Blick unschlüssig zwischen Antonia Dornfeldt und Sven Winterberg hin und her. Dann hat er eine Entscheidung gefällt.
    »Sven, ich muss dich mal für drei Sekunden allein sprechen. Und Sie, Frau Dornfeldt, bleiben bitte währenddessen genau dort stehen, wo Sie jetzt sind.«
    »Aber …«, will die Dornfeldt einwenden, doch dann lässt der Ausdruck auf Bastian Kreuzers Gesicht ihre Miene gefrieren. »Was ist los? Bitte sagen Sie es mir!«
    Die beiden Beamten verlassen den Raum und als sie kurz darauf zurückkehren, steht Antonia Dornfeldt noch immer an der Treppe und presst sich theatralisch die Hand auf den Mund. Sven Winterberg geht zu ihr hinauf, und sie tritt instinktiv einige Schritte zurück.
    »Frau Dornfeldt, ich muss Sie leider bitten, unverzüglich mit mir aufs Kommissariat zu kommen. Es hat einen weiteren Toten gegeben, und ich brauche genaue Angaben über Ihre

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