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Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Titel: Frauen rächen besser: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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bringen, dann hat er ein Problem.
    Das einzig Positive an solchen Männern ist meistens ihr Geld. Denn anders lässt sich nicht erklären, warum sich ein junges Ding mit ihnen einlässt, es sei denn, sie hat einen Vaterkomplex. Dann wiederum hätte sie aber ein Problem.
    »Au Backe, das sind ja Aussichten«, sagte Roxie.
    »Wo bist du gerade?«, fragte ich.
    »Bin schon gelandet. Jetzt muss ich nur noch einen Trottel finden, der meine Koffer schleppt. Ah, ich glaube, ich habe schon einen gefunden. Ich muss Schluss machen, wir sehen uns.«
    Hatte sie tatsächlich ein geeignetes Objekt gefunden? Und das schon am Flughafen?
    Gewundert hätte es mich nicht. Roxie ist die einzige Frau, die ich kenne, die nicht nur von Emanzipation redet, sondern sie auch lebt. Roxie wartet nicht, bis ein Typ sie anquatscht, Roxie quatscht den Typen selber an.
    An sich finde ich das ja gut, aber die Sache hat auch einen Haken: Achtzig Prozent der Männer, die derart schonungslos mit weiblicher Begierde konfrontiert werden, suchen schleunigst das Weite. Und das liegt nicht etwa an Roxies Aussehen, sondern Männer geraten einfach in Panik, wenn eine Frau das tut, was sie selber gerne täten: erobern, anmachen, den Ton angeben. Und sie geben sich dann gleich wüsten Fantasien hin, sehen sich als Sexobjekt, wild geritten von einer Furie, die unersättlich ist und der sie nicht genügen können.
    Andererseits aber hat Roxies Taktik auch was Gutes: Die Männer, die Angst haben, taugen meistens ohnehin nichts – deswegen haben sie ja Angst –, und die anderen erweisen sich manchmal als echte Volltreffer. Sagt zumindest Roxie.
    Wie auch immer, bis zu ihrer Ankunft blieb mir noch eine gute Stunde Zeit, und die wollte ich auch nutzen. Als Erstes schnappte ich mir den Clubprospekt und verschaffte mir einen Überblick.
    Das Angebot war wirklich vielversprechend. Die Anlage verfügte über fünf verschiedene Restaurants, sechs Bars sowie ein umfangreiches Sportangebot: Laufbahn, Fitnessstudio, Sportschwimmbecken, Mountainbiking, Tennis, Squash, Beachvolleyball und noch vieles mehr.
    Ich überlegte, ob ich mir einen Tagesplan zusammenstellen sollte, der zum Beispiel so aussehen könnte: Um sieben ein, zwei lockere Runden um die Anlage laufen, zum Warmwerden und um sich das Frühstück zu verdienen. Danach duschen und frühstücken, vollwertig und kalorienarm natürlich. Dann, sagen wir um halb neun, Fitnessstudio, um den Problemzonen (Bauch, Beine, Po, Oberarme, Brust, Unterarme, oberer Rücken, Schultern, unterer Rücken, Hals, um nur die wichtigsten zu nennen) ordentlich einzuheizen. Das würde vielleicht eineinhalb Stunden dauern, somit konnte ich um zehn eine Kaffeepause einlegen.
    Gegen elf ein paar Bahnen schwimmen oder eine Tennisstunde absolvieren oder Squash oder Beachvolleyball. Wobei ich Tennis und Squash erst lernen müsste, aber dafür gab es hier doch sicher Trainer.
    Dann ein leichtes Mittagsmahl, Sonnenbaden und Entspannen – man ist schließlich keine Maschine –, und für den Nachmittag gab es dann wieder verschiedene Möglichkeiten: Surfen, Segeln, Bogenschießen, Wasseraerobic …
    Anschließend Abendessen – nicht zu viel natürlich – und dann Abtanzen in der Disco – auch die gab es hier.
    Wow.
    Eines war sicher: Nach dieser Woche würde ich in der Form meines Lebens sein, und das kam gerade rechtzeitig, passte es doch hervorragend zu meinem neuen Leben als Powerfrau. Ich würde aussehen wie Sarah Connor – nach ihrem Baby natürlich –, nur: wofür die einen persönlichen Fitnesstrainer verschlissen hatte, brauchte ich bloß eine Woche in einem mittelmäßigen All-Inclusive-Club. So einfach ging das bei mir.
    Doch womit sollte ich beginnen? Roxie würde bald eintreffen, und es war Mittagszeit, also entschied ich mich für das nahe Liegende: einen Restaurantbesuch.
    Ich zog einen meiner neuen Bikinis an (den gelben), streifte eines meiner neuen Sommerkleider (das weiße, durchsichtige) über, dann machte ich mich auf den Weg zum Hauptrestaurant.
    Das war riesig und bot alles, was ein Fitnessfreak sich wünscht: ein meterlanges Salatbuffet, verschiedene magere Fleischspeisen samt gesunder Beilagen, mehrere Müslisorten und jede Menge Obst. Und ein paar Süßigkeiten gab es auch.
    Ich schwankte zwischen Hühnchenfilet mit Reis und einem Salatteller mit Roggenbrot, schließlich entschied ich mich für Schokoladensoufflee, Cremetörtchen und Waldbeerenpudding.
    Klar, davon würde ich nicht gerade schrumpfen, aber morgen

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