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Frauen verstehen mehr von Liebe

Frauen verstehen mehr von Liebe

Titel: Frauen verstehen mehr von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Was wolltest du sagen?«
    »Daß es heute nicht nach Regen aussieht. Ich muß deshalb nicht wieder das Risiko auf mich nehmen, den Wagen im Halteverbot vor eurer Ladentür zu parken. Ich kann mir also ein erlaubtes Fleckchen suchen und hole dich dann zu Fuß ab.«
    »Gut, Albert.«
    »Tschüß.«
    »Tschüß.«
    Mit einem mißbilligenden Fingerzeig auf das Telefon sagte dann Karl Thaler zu Vera: »Wir wurden unterbrochen …«
    »Ja«, nickte sie, »als wir uns fragten, wann wir zusammen ausgehen könnten.«
    »Wie wär's morgen?«
    »Ich weiß nicht …«, sagte sie unentschlossen, da sie an Müdigkeitserscheinungen dachte, mit denen sie vielleicht würde kämpfen müssen, wenn das heutige Zusammensein mit Albert so ausfallen würde, wie sie es sich vorstellte.
    »Und übermorgen?« fragte Karl.
    »Ja, übermorgen ging's auf alle Fälle«, stimmte Vera zu.
    Sie mußten sich also nur noch über das Wie und das Wo und den genauen Zeitpunkt, zu dem er sie abholen sollte, einigen.
    Schon das Wie fiel bei einem Karl Thaler aus dem Rahmen. Ohne irgendein Anzeichen der Verlegenheit sagte er: »Das wird Ihnen etwas Neues sein, meine Dame: Ich verfrachte Sie in die Straßenbahn, ich habe nämlich kein Auto.«
    »Ich habe eines«, erklärte Vera.
    »Dann fahren wir mit dem«, meinte er gelassen. »Und wann?«
    »Nicht so spät. Nach Geschäftsschluß. Gegen halb sieben, würde ich sagen. Ja?«
    »Gut«, nickte er. »Und zwar hier, nehme ich an.«
    Damit war seiner Ansicht nach auch die letzte Frage geklärt, die des Wo.
    Zu seiner Überraschung erwiderte jedoch Vera: »Nein, nicht hier, sondern am Lenbachplatz beim UNION-Filmverleih. Wissen Sie den?«
    »Ja.«
    »Melden Sie sich beim Pförtner. Er wird mir Bescheid sagen.«
    Erstaunt entgegnete Karl: »Sind Sie dort so bekannt?«
    »Ja«, nickte Vera.
    Mit dieser Neuigkeit platzte der Maler wenig später bei seinem Freund Albert Max herein, als er, wie verabredet, in dessen Kanzlei erschien. In einem Nebenraum klopften zwei Stenotypistinnen, die für Max arbeiteten, auf ihren Schreibmaschinen herum. Die Knattergeräusche der Maschinen waren auch durch die geschlossene Tür deutlich zu hören.
    Albert Max war in eine Akte vertieft, als Karl Thaler plötzlich vor ihm stand und ihn aufschreckte mit der Frage: »Was hat die mit dem UNION-Filmverleih zu tun?«
    »Wer?« antwortete Max.
    »Vera Lang.«
    Max schob die offene Akte auf seinem Schreibtisch zur Seite, stützte die Ellenbogen auf, verschränkte die Hände vor seinem Gesicht, legte das Kinn auf die Daumenspitzen und sagte:
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ich auch nicht«, erklärte Thaler und wiederholte: »Was hat Vera Lang mit dem UNION-Filmverleih zu tun?«
    »Sagtest du Vera Lang?«
    »Ja.«
    »Und UNION-Filmverleih?«
    »Ja.«
    Max legte die Unterarme auf die Schreibtischplatte. Dadurch fiel sein Kinn etwas herunter, weil es sich der stützenden Daumen beraubt sah.
    »Vera Lang hat mit dem UNION-Filmverleih nichts zu tun«, erklärte er.
    »Dann hör zu«, sagte Karl Thaler, nachdem er kurz aufgelacht hatte. »Ich treffe mich mit der übermorgen nach Geschäftsschluß. Und weißt du wo? Bei diesem komischen Filmverleih!«
    Etwas verwundert war Albert Max darüber schon auch, doch er sagte nach kurzer Überlegung: »Die gibt halt dort etwas ab, ein Modeangebot oder so was …«
    »Meinst du?«
    »Ja, warum nicht, das wäre doch naheliegend?«
    »Dann frage ich dich, wie du mir erklären kannst, daß die dort prominent ist.«
    »Prominent?«
    »Jeder kennt sie«, trug Thaler dick auf und bemühte sich, im folgenden seiner Stimme das Falsett eines Damenorgans zu verleihen: »›Melden Sie sich beim Pförtner. Er wird mir Bescheid sagen.‹«
    Nun blickte Max seinen Freund stumm an. Allerlei ging ihm durch den Kopf, darunter manches, über das er sich früher schon Gedanken gemacht hatte.
    »Albert«, sagte der Kunstmaler nach einer Weile, »du hast gedacht, mit der dein Spielchen treiben zu können. Vorläufig aber, glaube ich, bist du derjenige, der irgendwie verladen wird. Hast du nicht auch diesen Eindruck?«
    Alberts Stimme klang etwas belegt, als er antwortete: »Ich begreife nur nicht, was die davon hätte, sich als Verkäuferin auszugeben, wenn sie möglicherweise gar keine ist.«
    Doch das war noch nicht alles.
    Ihm sei überhaupt der ganze Laden dort rätselhaft, fügte Albert hinzu.
    »Mir auch«, pflichtete Thaler bei. »Ich konnte am Telefon nicht deutlicher werden, als ich von der Identität sprach. Damit

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