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Frauen verstehen mehr von Liebe

Frauen verstehen mehr von Liebe

Titel: Frauen verstehen mehr von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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–«
    »Sag nicht schon wieder, daß du ihn einschläfern lassen willst«, unterbrach Vera. »Gib ihn weg, an einen guten Platz, das geht auch.«
    Albert lachte bitter.
    »Ich setze dir eine Prämie aus, Vera, wenn du mir jemanden findest, der diese Mißgeburt haben will.«
    Auch beim Abendessen in Veras Wohnung, das natürlich hervorragend war, wurde kurz noch einmal das Thema ›Moritz‹ gestreift. Es blieben Speisereste übrig.
    »Was machst du mit denen?« fragte Albert.
    Dumme Frage, dachte Vera.
    »Ich gebe sie in den Müll«, sagte sie.
    »Hast du was dagegen, wenn ich sie mir einpacke?«
    »Für den Hund?«
    »Ja«, erwiderte er ein bißchen verlegen. »Weißt du, es wär' wieder einmal etwas anderes für ihn.«
    Vera nickte. Sie lächelte. Ich habe mir da wohl gewisse Sorgen gemacht, dachte sie, die überflüssig sind.
    Als sie den Tisch abräumte, war es Zeit zur Tagesschau. Albert fragte, ob er den Fernseher einschalten dürfe. Aus diesem war dann zu erfahren, daß die Zahl der Konkurse in der Bundesrepublik wachse. Nach der Tagesschau wurde der Apparat wieder abgeschaltet.
    Albert Max trank von jeher zum Essen am liebsten Bier, und das hatte er auch heute getan. Den Gefallen, zu Champagner überzugehen, erwies er Vera, die von Anfang an dieses Getränk hatte servieren wollen, erst nach dem Essen.
    »Schmeckt er dir?« fragte sie ihn nach dem ersten Glas.
    »Und wie!« antwortete er. »Er ist ja auch so ungefähr das Teuerste, was auf diesem Sektor angeboten wird. Siehst du, und das erinnert mich wieder an unser Gespräch, als wir aus dem Dallmayr herausgingen. Du wolltest es heute abend noch fortsetzen. Wann? Jetzt? Oder erst später?«
    Vera zögerte nur einen kurzen Moment.
    »Jetzt«, sagte sie dann entschlossen, zündete sich eine Zigarette an und fing, als diese brannte, an: »Ich bin gar keine Verkäuferin …«
    Dann verstummte sie auch schon wieder und blickte ihn erwartungsvoll an. Sie hatte gedacht, daß ihn diese Mitteilung sozusagen vom Stuhl reißen würde. Doch nichts geschah, nicht einmal der kleinste Laut der Überraschung entfloh Alberts Mund.
    »Du sagst ja gar nichts?« fragte sie ihn perplex.
    »Nein«, erwiderte er gleichmütig.
    »Überrascht dich denn das nicht?«
    »Daß du keine Verkäuferin bist?«
    »Ja.«
    »Du wirst lachen, etwas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht.«
    »Warum? War ich denn als solche so schlecht?« Vera war sichtlich enttäuscht. »Ich dachte, ich hätte das ganz gut gemacht.«
    »Das hast du auch – bis auf ein paar Kleinigkeiten: dein Lebensstil zum Beispiel. Der gab zu Zweifeln Anlaß.«
    »Soso«, sagte Vera und setzte hinzu: »Das werde ich mir merken müssen, wenn ich dort wieder einspringe …«
    »Bei Sonja, meinst du?« fragte er.
    »Ja.«
    »Deiner Chefin?«
    »Ja.«
    »Und welche Sonja ist deine Freundin?«
    »Die gleiche«, sagte Vera, wobei sie zugleich dachte: Und das muß ihn aber jetzt umhauen.
    Doch wieder erfüllte sich ihre Erwartung nicht. Albert stellte nur eine absurde Frage.
    »Führt sie Sozialbeiträge für dich ab?«
    »Ob sie was tut?«
    »Ob sie Sozialbeiträge für dich abführt?«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Wenn sie das nämlich nicht tut, ist sie keine wahre Freundin.«
    »Albert, was redest du da für Quatsch?«
    »Außerdem macht sie sich damit auch noch strafbar.«
    »Hör' auf!«
    »Das ist nicht so unwichtig, wie du vielleicht denkst.«
    »Ich weiß, was du meinst, aber die muß vorläufig froh sein um jede Mark, die sie sich ersparen kann, und das ist einzig und allein für mich entscheidend. Verstehst du? Außerdem werden meine Sozialbeiträge von einer anderen Seite aus bezahlt.«
    »Soso.«
    Vera holte die Champagnerflasche aus dem Sektkübel.
    »Darf ich dir nachschenken?«
    Er nickte, fragte sie aber dabei: »Von welcher Stelle werden deine Sozialbeiträge bezahlt?«
    »Von meiner Firma, bei der ich regulär arbeite.«
    »Nicht als Freundin?«
    »Nein – ich sage ja: regulär.«
    »Und was ist das für eine Firma?«
    »Der UNION-Filmverleih.«
    »Was machst du bei dem?«
    »Ich bin die Pressechefin«, erklärte Vera und setzte hinzu: »Das gehört alles zu der Generalbeichte, die ich dir heute sowieso ablegen wollte, denn bei Sonja werde ich vorläufig nicht mehr anzutreffen sein. Mein Urlaub, in dem ich ihr geholfen habe, ist zu Ende. Ab sofort findet man mich wieder beim UNION-Verleih. Du weißt, wo der ist?«
    »Am Lenbachplatz, ja.« Albert schüttelte zweifelnd den Kopf. »Du hast der deinen ganzen Urlaub

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