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Frauen verstehen mehr von Liebe

Frauen verstehen mehr von Liebe

Titel: Frauen verstehen mehr von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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geopfert?«
    »Fast den ganzen.«
    »Wahnsinn!«
    »Wieso Wahnsinn? Ich hoffe, du hast schon mal was von Freundschaft gehört?«
    »Gewiß, aber was geschieht denn jetzt, nach deinem Ausfall in der Boutique?«
    »Sonja hat eine echte Verkäuferin engagiert, die morgen anfängt.«
    »Siehst du, das wäre von Anfang an das Richtige gewesen, dann müßte nicht jetzt erst wieder eine Neue eingearbeitet werden. Und außerdem hättest du etwas von deinem Urlaub gehabt.«
    »Der reut mich aber nicht.«
    Er schüttelte wieder den Kopf, während er sagte: »Wenn das deine Einstellung ist, dann kannst du ja das nächstemal auch bei mir einspringen.«
    »Gerne«, sagte Vera rasch. »Als was?«
    »Als Stenotypistin. Oder gar als Sekretärin. Jedenfalls nicht als Verkäuferin.«
    »Hört sich passabel an.«
    »Die Sozialbeiträge würden auch entrichtet.«
    »Ist ja fantastisch«, lachte Vera. »Von wem?«
    »Von deinem Interimschef.«
    »Und was macht der?«
    »Wie – was macht der?«
    »Welchen Beruf übt der aus? … Damit ich mich auf ihn einstellen kann.«
    Albert staunte.
    »Das weißt du noch nicht?«
    »Nein, es wurde mir noch nicht gesagt.«
    Er dachte rasch nach und kam zu dem Ergebnis, daß sie recht hatte.
    »Entschuldige«, sagte er daraufhin. »Ich bin Rechtsanwalt … aber«, unterbrach er sich, »habe ich dir das, ehe ich nach Frankfurt fuhr, nicht doch gesagt?«
    Sie schüttelte den Kopf: »Nein.«
    »Nicht? Das wundert mich sehr. Ich war der Meinung –«
    »Rechtsanwalt bist du?« schnitt sie ihm das Wort ab.
    »Ja.«
    »Ein guter natürlich?«
    »Der beste«, grinste er.
    »Dann kann sie dich brauchen.«
    »Wer ›sie‹?«
    »Sonja Kronen.«
    »Deine Freundin?«
    »Ja.«
    Albert Max wußte nicht gleich, was er darauf sagen sollte. Einerseits sah er ganz unerwartet die Gelegenheit, an das tollste Mädchen, dem er je begegnet zu sein glaubte, heranzukommen; andererseits war ihm klar, daß ihm für den beruflichen Einsatz, um den er dabei nicht herumkam, kein großes Honorar winkte – wenn überhaupt eines.
    »Vera«, sagte er, »darf ich vorab etwas klären, ehe du fortfährst?«
    »Bitte.«
    »Ich bin kein Wohlfahrtsinstitut. Ich könnte es mir auch gar nicht leisten, eines zu sein. Meine Praxis ist noch jung, die Einrichtung kostet viel Geld, und ich –«
    Vera winkte ab.
    »Vergiß es.« Sie seufzte. »Dann müssen wir eben einen anderen finden. Wenn nur der Kerl, den ich dazu bringen könnte, nicht ein solcher … solcher … Schürzenjäger wäre.«
    »Schürzenjäger?«
    »Ein widerlicher.«
    »Willst du damit sagen, daß …« Er brach ab und begann noch einmal: »Willst du damit auf eine bestimmte Art anspielen, wie der sich honorieren läßt?«
    »Von attraktiven jungen Frauen, ja«, sagte Vera, »die mittellos sind.«
    Albert Max unterließ es, zu erklären, daß er sich so etwas von einem Rechtsanwalt nicht vorstellen könne, sondern sagte vielmehr: »Wieder ein solches Schwein! Ich hoffe aber, daß sich deine Freundin auf so etwas nicht einläßt.«
    Veras Seufzer wurden tiefer.
    »Das mußt du mehr von mir hoffen als von der.«
    »Wieso von dir?«
    »Weil ich diejenige bin, die den kennt. Hinter mir ist der schon lange her. Ich müßte mich also für Sonja opfern – wenn ich das wollte«, setzte sie einschränkend hinzu.
    Albert erhob sich, ging zum Fenster, blickte in die Dunkelheit hinaus, die sich inzwischen auf das Land herniedergesenkt hatte, faßte einen Entschluß und sagte, mit dem Rücken zu Vera: »Weder an dich noch an deine Freundin wird der seine schmutzigen Finger legen können! Ich mache das! Ich –«
    Vera lachte laut auf.
    Er drehte sich herum zu ihr.
    »Warum lachst du?«
    »Weil du sagtest, du legst deine schmutzigen Finger an uns.«
    Nun lachte auch er.
    »Du weißt, wie ich das meinte«, sagte er.
    »Daß du Sonjas Mandat übernehmen willst?«
    »Ja.«
    »Obwohl du kein Wohlfahrtsinstitut bist?«
    »Obwohl ich das nicht bin.«
    Auch Vera stand auf und kam zum Fenster, wo sich die beiden nun gegenüberstanden. Sie legte ihm die Arme um den Hals, zog seinen Kopf zu ihr herunter und begann ihn nach Vera-Art zu küssen. Das war eine heiße Sache und harmonierte wunderbar mit der Albert-Art, in der er antwortete. Zwischendurch sagte Vera: »Du … du sollst … trotzdem … auf deine … Rechnung kommen …«
    »Wie denn?«
    »Durch … mein … Opfer.«
    Er löste sich kurz von ihr.
    »Aber dann wäre ich ja der gleiche wie der andere.«
    »Nein.«
    »Wieso nicht?«
    Vera nahm

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