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Frauen verstehen mehr von Liebe

Frauen verstehen mehr von Liebe

Titel: Frauen verstehen mehr von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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nicht von Sonjas Seite weichend, »daß die Preisschilder in die Auslage müssen.«
    Also doch! Der Mann kam von der Behörde. Sonja Kronen hatte sich nicht getäuscht. Ihre ursprüngliche Befürchtung hatte neue Nahrung bekommen.
    »Das kann ich ja auch erledigen«, meinte sie.
    »Nein«, erwiderte er, »das Urheberrecht habe ich. Ich war hier der erste, der den Verstoß entdeckte und auch Sie, wenn Sie sich recht erinnern, auf ihn aufmerksam machte.«
    Sonja seufzte innerlich. Nichts zu machen. Der Kerl war nicht abzuwimmeln.
    Ich muß nun das Theater, dachte sie, das sich von Anfang an so entwickelt hat, ohne daß ich es korrigiert hätte, durchstehen bis zum hoffentlich glücklichen Ende. Aber wie? Wie kann ich Vera die nötigen Zeichen geben?
    Die Situation war sehr, sehr schwierig. Sie drängte. Da sprang Moritz als rettender Engel ein. Ein unwiderstehlicher Duft am Türpfosten veranlaßte ihn dazu, sein Bein zu heben …
    Ein kleiner, aber dennoch schriller Schrei aus Sonjas Kehle: »Moritz!«
    Fast zugleich ein zweiter, allerdings wesentlich dunkler getönter: »Moritz!«
    Moritz zögerte.
    »Verdammter Köter«, fuhr die dunkle Stimme fort, »läßt du das! Weg da! Aber dalli! Ich mach' das nicht mehr lange mit dir, das schwöre ich bei allen Heiligen!«
    Äußerst widerstrebend senkte Moritz das Bein und sah sich nach einem Baum um, an dem er seinem Drang, der nun schon einmal wachgerufen war, nachgeben konnte. Bäume standen jedoch nur auf der gegenüberliegenden Straßenseite. In Sizilien, dachte Moritz, war eben manches doch einfacher.
    Jedenfalls mußte nun der Besitzer von Moritz warten, bis dieser sein Problem gelöst hatte. Sonja Kronen erblickte darin ihre Chance und handelte rasch. Sie pochte an die Tür, ihr wurde aufgetan, und sie schlüpfte hinein.
    »Vera«, sagte sie hastig, »hör zu …«
    Vera, ihre Freundin, war ein ganz anderer Typ als sie selbst, wenngleich auch von überdurchschnittlicher Attraktivität. Besaß Sonja blondes Haar, so schimmerte das von Vera pechschwarz. Blickte erstere mit blauen Augen in die Welt, so die zweite mit braunen. War Sonja verhältnismäßig groß und schlank, so Vera klein und zierlich. Sonja besaß ein schmales Gesicht, Vera ein rundes, Sonja eine helle Haut, Vera eine dunklere, die das ganze Jahr über gebräunt schien. Die Beschreibung der beiden läßt schon ahnen, daß Vera die lebhaftere war, was jedoch beileibe nicht hieß, daß bei Sonja ein Mangel an Temperament zu beklagen gewesen wäre. O nein, Sonjas Temperament lag nur mehr im verborgenen.
    Die beiden Mädchen waren dicke Freundinnen. Vera arbeitete bei einem Filmverleih. Die Männer liefen auch ihr nach und hatten es diesbezüglich nicht ganz so schwer wie bei Sonja. Sie hatte gerade Urlaub und deshalb war es für sie selbstverständlich gewesen, Sonja bei der Einrichtung des Geschäfts, besonders in den letzten, auf Hochtouren laufenden Tagen, behilflich gewesen zu sein. Da sie außerhalb der Stadt wohnte, hatte sie sogar auf einer Liege im Geschäft geschlafen und gerade ihre Toilette beendet, als sie vom Pochen Sonjas an die Tür gerufen wurde.
    Sonja berichtete ihr in hastigen Worten, daß gleich ein Mann, wahrscheinlich einer vom Gewerbeamt, hereinkommen und wegen der fehlenden Preisetiketten im Schaufenster herummotzen werde. Das könne unangenehm werden, deshalb sei es nötig, daß der Mann von ihr, Vera, mit Charme besänftigt werde. Er dürfe auf keinen Fall wissen, daß sie, Sonja, die Besitzerin des Geschäfts sei. Einen Hund habe er auch bei sich.
    »Warum«, fragte Vera verwundert, »darf der nicht wissen, daß du die Besitzerin des Geschäfts bist?«
    »Das erkläre ich dir später«, antwortete Sonja, immer wieder zur Tür blickend.
    »Aber ich kann mich doch nicht als die Inhaberin ausgeben, Sonja.«
    »Das mußt du auch nicht. Sag einfach, die käme erst.«
    Das war ein Weg, ja. Vera nickte.
    »Einen Hund, sagst du, hat der bei sich?« fragte sie.
    »Ja.«
    »Komisch.«
    »Finde ich auch. Die Beamten werden anscheinend immer merkwürdiger.«
    »In Ausübung seines Dienstes hat der einen Hund bei sich? Ist der verrückt?«
    »Ich weiß auch nicht. Einen verrückten Eindruck machte er mir allerdings schon.«
    »Wieso?«
    »Das erzähle ich dir auch später. Vergiß auf keinen Fall, ihn zu becircen.«
    »Mit meinem Charme, sagtest du?«
    »Und deinem Sex-Appeal.«
    Das schien Vera zuviel verlangt.
    »Nee, nee«, wehrte sie ab, »keinen verknöcherten alten Beamten. Diese Säcke

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