FRAUEN WOLLEN mehr als nur SEX (German Edition)

Wohltat, vor allem nach diesem Tag. Wie lange arbeiten Sie schon als Masseur?“
                  Charlotte hatte den Kopf zur Seite gewandt, weil der Mann inzwischen ihre Beine bearbeitete.
                  „Wenn ich ehrlich bin, mache ich das heute zum allerersten Mal. Sie sind meine erste und wahrscheinlich auch meine letzte Kundin.“
                  Charlotte setzte sich mit einem Ruck auf und merkte erst dann, dass sie fast nackt vor dem fremden Mann saß. Schnell raffte sie das Badehandtuch von der Liege und schlug es um sich. Verunsichert sah sie ihr Gegenüber an. Musste sie Angst haben?
                  „Wie soll ich das verstehen?“
                  Der Fremde erkannte, dass Charlotte in Gedanken alle beunruhigenden Varianten durchspielte, die dieses Geständnis nach sich ziehen konnte. Er hob beschwichtigend die Hände und trat einen Schritt von ihr zurück.
                  „Ich wollte dich nicht erschrecken. Das war das Letzte, was ich im Sinn hatte, Charlotte. Das musst du mir glauben.“
                  Der Mann wurde Charlotte unheimlich, sie rutschte von der Liege herunter und wollte, dass er sofort ihr Zimmer verließ.
                  „Charlotte, ich bin’s Phil. Philipp Hyland.“
                  „Teddy?“
                  „Ja, wenn du’s so willst. Ich bin Teddy.“
                  Seit Ewigkeiten hatte ihn niemand mehr bei seinem Spitznamen aus Schulzeiten genannt. Er hatte gewusst, dass seine Mission in Paris sehr heikel war und dass die Chance ebenso groß war, dass er scheitern würde wie die, dass er mit offenen Armen empfangen werden würde. Charlotte hatte immer noch nicht verstanden, warum ihr alter Schulfreund hier vor ihr stand.
                  „Warum bist in meinem Zimmer? Was machst du hier, Teddy?“
                  „Ich muss gestehen, dass ich dich nie wirklich vergessen habe, seit du mir damals während unseres Abschlussballs einen Korb gegeben hast. Du hattest immer einen Platz in meinem Herzen, Charlotte. Und über die Jahre habe ich gemerkt, dass es viel mehr war als das. Ich war nicht frei. Als ich dann den Anruf bekam und in euer ‚Spiel’ eingeweiht wurde - ich darf dir nicht sagen von wem - da habe ich nicht lange nachgedacht, sondern einfach zugesagt. Jetzt bin ich hier. Und ich muss gestehen, der Arsch geht mir gerade mächtig auf Grundeis.
                  Charlotte lachte, sie hatte Mitleid. Phil wirkte verloren, wie er als Masseur verkleidet mitten im Hotelzimmer stand und sein Geständnis ablegte.
                  „Mensch, wie lange ist das her, dass wir uns nicht mehr gesehen haben? Komm schon her!“
                  Charlotte ging auf den Mann zu und winkte ihn zu sich heran, um ihn zu umarmen. Phil zögerte noch kurz, schloss die zierliche Frau, die immer noch imstande war, ihn von der Stelle weg zu verzaubern, dann aber in die Arme. Was Charlotte als Begrüßungsgeste für einen alten Freund gedacht hatte, war für ihn viel mehr. Er hielt sie umfasst und drückte sie an sich. So lange hatte er sich nach diesem Moment gesehnt und er hätte sich nie im Leben vorstellen können, dass sie beide sich unter diesen Umständen in einem Pariser Hotelzimmer wiedersehen würden. Charlotte verharrte anfangs noch etwas steif in der Umarmung, spürte dann aber die Herzlichkeit und tiefe Zufriedenheit, die von ihr ausging und fügte sich hinein. So standen beide lange Zeit in stummer Versunkenheit im Raum, bis Phil ihr ins Ohr flüsterte.
                  „Du bist noch schöner als damals. Früher warst du eine Knospe, doch heute bist du eine Rose, die ihre volle Pracht entfaltet hat.“
                  Charlotte ließ sich von dem kräftigen Mann halten. Sie hatte ihren Kopf an seine Brust gelegt und hörte seinen Herzschlag. Seine Umarmung fühlte sich tatsächlich so an, als ob ein riesiger Teddybär seine Pfoten um sie geschlungen hätte. Charlotte seufzte.
                  „Du hast viel erlebt heute, stimmt’s?“ Phil streichelte ihren Rücken. Uta hatte ihm von der Challenge erzählt und ihr traute er zu, dass er es Charlotte nicht leicht gemacht hatte. Was immer heute geschehen war, es hatte dieses wundervolle Geschöpf in seine Arme geführt und er hoffte, den Augenblick so lange wie möglich festhalten zu