FRAUEN WOLLEN mehr als nur SEX (German Edition)

Freundlichkeit ging er auf Julia zu, gab ihr die Hand und stellte sich vor.
     
    „Frau Gillis, ich darf Sie beide jetzt allein lassen?“ Dr. Heymann reichte Julia zum Abschied die Hand. „Mein Wartezimmer ist voll und wenn ich heute Abend keinen Ärger mit meiner Frau riskieren will, dann sollte ich einigermaßen pünktlich zum Abendessen zu Hause sein.“
    „Das würde ich mir nie verzeihen, wenn ich Sie in solche Schwierigkeiten bringen würde. Besten Dank, Dr. Heymann.“
    „Auf Wiedersehen und grüßen Sie Charlotte von mir, sie soll sich mal wieder melden.“
    Damit verschwand der quirlige Mediziner und Julia war allein mit dem jungen Doc. Jetzt war es ihr ein wenig unangenehm, dass sie erneut einem fremden Arzt gegenüberstand, dem sie von ihren Problemen berichten sollte. Aber Dr. Wallenberg ersparte es ihr, zu sehr ins Detail zu gehen.
    „Mein Kollege hat mich schon ganz kurz über den Fall - entschuldigen Sie bitte den Ausdruck - informiert. Sie müssen nicht noch einmal alles von vorn erzählen, aber ein paar wenige Fragen hätte ich noch.“
    Julia war erleichtert und beantwortete alle Fragen des Arztes. Was Dr. Heymann an Herzlichkeit in die Waagschale warf, machte sein Kollege durch sein verbindliches Auftreten wieder wett und Julia fühlte sich mit ihren Sorgen in guten Händen. Vielleicht waren ihre Probleme doch komplexer und es war nicht verkehrt, sich professionelle Hilfe zu holen. Verhütung allein war sicher nicht der Schlüssel zu einem zufriedenen Sex-Leben. Wie dieser Arzt ihr zu diesem Glück verhelfen konnte, war ihr allerdings noch schleierhaft.
    „Nach allem, was Sie mir erzählt haben, Frau Gillis, kann ich Sie beruhigen. Nach meiner Einschätzung liegt bei Ihnen keine psychische Ursache für Ihr beeinträchtigtes Lustempfinden vor. Eine mentale Blockade wäre sehr viel komplexer zu behandeln und ich habe große Hoffnung, dass wir mit einigen wenigen Tests herausfinden können, wie wir Ihnen helfen können. Dazu müsste ich Sie aber noch einmal untersuchen.“
    Julia zögerte. Noch eine Untersuchung? Jetzt, wo sie es schon fast überstanden hatte?
    „Was sind da s denn genau für Tests?“
    Dr. Wallenberg lehnte sich in dem Schreibtischstuhl zurück und begann über sensorische Reaktionsschwellen und andere Fachbegriffe, die Julia nicht verstand, zu dozieren. Julia nickte nur. Es klag wichtig und richtig, was der Arzt vorschlug und sie wollte sich nicht als Dummchen outen, das nichts von dem verstanden hatte, was der Mediziner ihr gerade ausführlich dargelegt hatte. Also nickte sie nur und folgte der Aufforderung des Arztes, sich auszuziehen.
    „Bitte legen Sie auch das Oberteil ab. Keine Sorge, Sie bekommen eine Decke, damit Sie nicht frieren. Aber es geht schließlich um Ihren gesamten Körper. Sexualität ist nicht nur eine Angelegenheit des Unterleibs.“
     
    Wie wahr, dachte Julia sich und hätte nie geglaubt, diese Erkenntnis aus dem Mund eines Mannes zu vernehmen. Vielleicht sollte sie Peter einmal hierher schicken, dann würde er auch merken, dass sie überhaupt nicht viel von der Rein-Raus-Nummer hielt, bei der das Höchste der Gefühle ein wenig Busenkneten war, auf das sie aber überhaupt nicht stand. Wenn es der Verbesserung ihres Sexlebens diente, dann würde sie diese weitere Untersuchung eben auch noch über sich ergehen lassen, das war ihr die Sache wert.
    Dr. Wallenberg reichte Julia eine leichte Decke hinter den Paravent, in die sie sich dankbar einhüllte. Wenigstens kein zweites Schaulaufen im Eva-Kostüm!
    „Ich hoffe, Sie sind keine vehemente Verfechterin der Schulmedizin, die jede sexuelle Beeinträchtigung gern mit einem Medikamentencocktail löst. Sind Sie offen für eine sanfte alternative Testreihe, bei der wir ohne Chemiekeule auskommen?“
    „Ich gebe mich in Ihre Hände. Dr. Heymann sagte mir, dass Sie genau zu meinem Problem forschen. Dann bin ich jetzt wohl Teil Ihrer Studie. Ich hoffe, die Ergebnisse bleiben anonym.“
    „Sie kennen doch die ärztliche Schweigepflicht. Alles , was hier besprochen wird oder geschieht, geht nur Sie und mich etwas an. Keine Sorge.“
     
    Julia wollte sich gerade daran machen, den unbequemen Untersuchungsstuhl ein zweites Mal zu besteigen, als Dr. Wallenberg sie zu einer normalen Liege führte.
    „Ein Vorteil der Alternativmedizin ist, dass sie mit so manchen unangenehmen Erfordernissen des normalen schulmedizinischen Alltags bricht. Machen Sie es sich hier bequem und legen Sie die Decke einfach locker über