Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)
signalisiert, dass der Kuchen bald fertig sein müsste. Beim Aussteigen aus dem Zug stolpern wir über unsere eigenen Füße, da wir schon an unseren Empfang unten in der Bahnhofshalle denken.
Nur sehr selten sind die Menschen tatsächlich im gegenwärtigen Gefühl oder der augenblicklichen Bewegung präsent. Was aber macht das für einen Sinn, etwas zu tun, wenn man es gar nicht wirklich bewusst tut?
Bewusstheit ist ein wichtiger Seinszustand. Ohne Bewusstheit werden wir unsere Ziele verfehlen, weil wir im entscheidenden Moment nicht mit all unserer Energie dabei sind. Wenn wir nicht wollen, dass unser Leben an uns vorbeiläuft, dann müssen wir mehr Bewusstsein in unser Leben bringen.
Gibt es den perfekten Menschen?
Es könnte so viele perfekte Menschen auf dieser Erde geben, wie Menschen auf ihr leben. Dabei meint der Ausdruck »perfekt« ganz gewiss nicht äußere Perfektion. Weder ist damit ein hübsches Näschen, eine maßgeschneiderte Figur, noch ein blitzblank poliertes Vorstadthaus gemeint. »Perfekt« bedeutet für mich, dass ein Mensch von Grund auf er selbst ist.
Viele Menschen definieren sich aber über die Urteile anderer. Sie glauben, die Eigenschaften zu besitzen, die ihr Umfeld ihnen zuschreibt: Du bist stark, du bist intelligent, du bist mutig usw. Solange es sich um positive Attribute handelt, machen sich die wenigsten Menschen Gedanken darüber, ob diese Aussagen auch tatsächlich auf sie zutreffen. Doch was geschieht, wenn das Umfeld feststellt: Du kannst nicht kommunizieren, du bist nicht zuverlässig, du benimmst dich wie eine Rabenmutter, du handelst total chaotisch? Solche Charakterisierungen können Menschen verzweifeln lassen. Doch anstatt dass wir uns von einer solchen krankmachenden Außenwahrnehmung frei machen, entfernen wir uns nur noch weiter von uns selbst, um einem Ideal oder einer Norm zu entsprechen: Wenn die Nachbarschaft großen Wert auf einen perfekt gepflegten Garten legt, dann rutsche ich auf Knien durch die Beete und zupfe Unkraut, obwohl ich viel lieber im Sonnenstuhl liegen würde! Wenn meine Eltern immer und immer wieder an mir herumkritisieren, dann erschaffe ich ein Bild von mir, das dem meiner Eltern entspricht! Wenn die Kollegen meinen Vorschlägen wieder keine Aufmerksamkeit schenken, dann sage ich beim nächsten Mal einfach gar nichts mehr! Es gibt unendlich viele solcher Aussprüche, die zeigen, wie wir uns verbiegen und uns immer weiter von dem entfernen, der wir eigentlich sind.
Was kann man dagegen tun? Zuerst versuchen, sich von der Meinung anderer frei zu machen und sich zu fragen: Bin ich wirklich das, was die anderen von mir behaupten? Und wenn nicht, wer bin ich dann? Das ist ein erster Schritt, der dazu führen kann, sich selbst zu finden. Ganz gleich, wie die Antworten darauf ausfallen, sie sind unsere persönliche Wahrheit und ihr müssen wir folgen. Wir müssen die Verantwortung für uns übernehmen, damit wir wieder zu dem werden, der wir tief in uns sind.
Um mich zu lieben und anzunehmen, wie ich bin, muss ich zuerst einmal erfahren, wer ich eigentlich bin. Dies gelingt mir aber nicht, indem ich bestimmte Eigenschaften einfach hinnehme, ohne sie jemals zu hinterfragen. Es bedarf eines ganz eignen, sehr individuellen Weges, um mich zu entdecken und zu erforschen. Ich kann nur jeden Menschen dazu ermutigen, sich auf eben diesen Weg zu machen, zu staunen, zu leiden, zu akzeptieren und zu lieben – immer wieder aufs Neue.
Selten gab es Zeilen, die mich auf Anhieb so sehr durch ihre schlichte Wahrheit überzeugt haben, wie jene Worte, die Charly Chaplin an seinem 70. Geburtstag vorgetragen haben soll. Obwohl ich nicht an Zufälle glaube, sind sie mir zufällig in die Hände gefallen.
Als ich mich selbst zu lieben begann …
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist – von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man SELBST-BEWUSST-SEIN.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, wie sehr es jemand beleidigen kann,
wenn ich versuche, diesem Menschen meine Wünsche aufzudrücken,
obwohl ich wusste, dass die Zeit nicht reif war und der Mensch nicht bereit,
und auch wenn ich selbst dieser Mensch
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