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Frauenbataillon

Frauenbataillon

Titel: Frauenbataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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ein paar Sekunden taumelte sie, unfähig, sich zu wehren oder auch nur die Situation zu erfassen, und in ihrem Schädel brummte es wie in einem Bienenschwarm. Diese Sekunden genügten Praskowja, um Darja Allanowna auch ohne Spezialausbildung zu besiegen. Sie hieb mit beiden Händen zu, traf die Nackte am Kinn und versetzte sie in einen halbwachen Schwebezustand.
    Darja sank auf Miranskis Bett und bemühte sich verzweifelt, die wattige Lähmung zu überwinden.
    »Ein Hürchen hält er sich also, der schiefmäulige Foma Igorewitsch!« sagte Praskowja mit einem dumpfen Ton in der Stimme. »Da kommt man her, schlägt sich durch bis an die Front, um seinen geliebten Mann zu beglücken – und was findet man statt eines Darbenden? Einen Mistbock, der sich eine allzeit bereite Ziege hält! Vor Sehnsucht und Kummer verzehrt man sich und betet heimlich zu Gott, daß er Foma vom Kriege verschone, und was ist der Dank? Er lebt mit einem Saustück von Weib zusammen, mit einer rothaarigen Stute, mit einem verkommenen Euterschwenker! Die Galle verbrenne einen von innen! Das Blut rauscht mir im Kopf … oder ist es ein Feuersturm?! Wie sie schon daliegt mit langen Beinen, bebenden Händen, steilen Zitzen … ha, welche Schamlosigkeit, welche Abscheulichkeit, welch ein Teufelsdreck ist doch dieses Hurenmensch!«
    Praskowja gab sich ungehemmt ihrem Haß, ihrer Enttäuschung und der Rache hin. Erneut hieb sie Darja gegen das Kinn, worauf diese abermals in einen Dämmerzustand verfiel, ohne indes vollkommen ohnmächtig zu werden. Die Praskowja erwies sich als Naturtalent – sie zermürbte den Gegner und ließ ihn seinen eigenen Untergang wehrlos miterleben.
    »Hör … hör zu …«, stammelte Darja. »Irrtum … alles ein Irrtum …«
    »Ich sehe, was ich sehe!« sagte Praskowja und knirschte mit den Zähnen. »Ist das hier Miranskis Bunker? Na also! Stehst du Hure nackt in seinem Zimmer … wer will's leugnen? Hast dich wohl bereit gemacht für die Nacht, hehe?! Schön gewaschen, wie, damit du nach Seife duftest und nicht nach Ziege … Und er wird wohl gleich kommen, die Hose in der Hand, und grunzen wie ein Eber, und die Augen verdrehen, und Speichel tropft aus seinem Mund … Ist es so?«
    Sie griff mit beiden Händen in Darjas Kupferhaar und stieß ihren Kopf ein paarmal gegen die mit Brettern abgestützte Rückwand des Bunkers.
    »Wer … wer bist du …«, stammelte Darja. Sie wollte die Arme heben, aber es war ihr, als rudere sie in einer Wolke aus Gänseflaum. »Hör … hör mich doch an …«
    »Wer ich bin?« brüllte Praskowja. Die Vorstellung von dem, was in diesem Bunker geschehen sollte und schon oftmals geschehen war, beseitigte die letzen Hemmungen. Das Blut wallte glühendheiß durch ihre Adern und zerkochte die Vernunft in ihrem Hirn. »Seine Frau bin ich, die Miranskaja … Praskowja Iwanowna … Jawohl, die bin ich! Seit vierzehn Jahren seine Frau, bis so eine wie du daherkommt, mit wackelndem Arsch und gespreizten Beinen. Bis aus Foma Igorewitsch ein idiotischer Wicht wird, ein blinder Tauber, aus meinem Fomascha, aus meinem Mann, du Hurenmensch! Ein Idiot, der wie ein Säugling an deinen Zitzen hängt. An mich hast du nie gedacht, was? Nie daran gedacht, daß ich Angst um ihn habe, heilige Angst, während du hier mit ihm karnickelst … Hast du nie gedacht, daß da jemand ist, der um ihn weint, seine Frau, seine ihm immer treue Frau? Hab ich gehurt, weil er weg ist? Hab ich andere Kerle im Bett empfangen? So schlecht sehe ich noch nicht aus – es gibt genug Männer, die zu Bullen werden, wenn ich den Rock hebe … Aber nein, nein … Ich war ihm treu, ich habe für ihn gebetet, auch wenn er über Gott lachen muß, weil er Kommissar ist – ich bin immer seine Frau geblieben, treu wie ein Hund. Und was tut er? Er nimmt sich ein geiles Schweinchen in den Pfuhl! Rote Löckchen überall, hat ihn das so wild gemacht? Ha, du willst noch etwas sagen? Du willst mit mir reden? Einen einzigen Ton willst du von dir geben?! Nein, so was!«
    Praskowja schlug zu, genau in dem Augenblick, in dem Darja spürte, wie ihre Kräfte zurückkehrten. Der Hieb auf die Kinnspitze warf Darja zurück.
    Praskowja nahm den Knüppel aus der Bunkerecke, mit dem Miranski die in letzter Zeit gelegentlich auftauchenden fetten Ratten erschlug, musterte die Nackte und schlug dann zu. Schon der erste Schlag ließ die Haut über Darjas Schulter platzen. Sie stöhnte hell auf, ja, sie glaubte sogar aus Leibeskräften zu schreien, aber in

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