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Frauenheld: Frauenheld

Titel: Frauenheld: Frauenheld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Schebesta
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next Topmodel‹«, sage ich und grinse dabei. Ganz anständig reiche ich ihr die Hand zur Begrüßung.
    »Wie oft haste den Spruch schon benutzt?«, fragt sie amüsiert und gibt mir ebenfalls ihre Hand.
    »Auch wenn du es mir nicht glaubst, das ist das erste Mal«, antworte ich und stelle fest, dass ich schon wieder lüge. Basti, wann hörst du endlich auf damit?
    Ich habe den Spruch aus dem Fernsehen und ihn für gut befunden. Ihn ab und zu einzusetzen kann doch kein Fehler sein. Schließlich hört jede Frau gerne Komplimente. Und auch wenn er abgedroschen klingt, ich bin davon überzeugt, dass er ihr geschmeichelt hat.
    Zeus ist von Sarah auch sehr angetan und wedelt ganz heftig mit seinem Schwanz.
    »Das ist aber ein Hübscher! Beißt der?«, fragt sie.
    »Natürlich nicht!«, sage ich und denke mir dabei, dass er es zumindest bislang nicht getan hat. Aber diesen Nebensatz spreche ich lieber nicht aus.
    »Ich kenn ja den Spruch: Der will nur spielen. Aber es gibt auch andere Exemplare, und deshalb frag ich lieber«, erklärt Sarah.
    In diesem Moment schlägt Zeus wieder zu. Wusch. Doch er bleibt an dem geschlossenen Mantel hängen. Gott sei Dank! Wenigstens einmal muss ich mich nicht schämen für ihn.
    Wir stehen immer noch mitten auf der Straße. Noch ist keine Entscheidung gefallen, ob wir uns näher beschnuppern wollen oder nicht. Ich schaue Sarah tief in ihre schönen Augen. Also, von mir aus kann sie gerne mitkommen. Sie ist hübsch und mein Fall. Was sie wohl denkt?
    »Und, Lust auf einen Wein?«, wage ich mich vor.
    »Na gut, wieso nicht! Wohin?«
    Wenn sie mich uncool finden würde, hätte sie nicht ja gesagt. Aber will ich jetzt samt Hund und Date in eine Kneipe? Nein! Das muss anders laufen.
    »Das soll keine blöde Anmache sein, aber ich muss Zeus eh wieder nach Hause bringen, und wenn du mir wirklich die Fotos zeigen willst, dann weiß ich nicht, ob du das in ’ner Kneipe machen willst. Also, wenn du magst, komm doch mit hoch zu mir!«
    »Hmmm, ich weiß nicht so recht. Beides weiß ich noch nicht. Also, mit den Fotos: mal schauen, und ob ich mit hochkomme, entscheide ich auf dem Weg. Je nachdem, wie du dich benimmst. Also, du hast zehn Minuten«, sagt Sarah und lacht mich an.
    Mir fällt auf, dass sie wohl ein Zungenpiercing hat. Über das Thema hatten wir noch gar nicht gesprochen. Weder über Piercings noch über Tattoos.
    »Habe ich da gerade ein Piercing gesehen?«, frage ich.
    »Hui, ja, richtig gesehen. Magst du das nicht?«
    »Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Ich habe noch nie eine Freundin mit Zungenpiercing gehabt. Geschweige denn, eine Frau damit geküsst. Tut das nicht weh?«
    Während wir uns unterhalten, schlendern wir in die Richtung meiner Wohnung.
    »Diese Frage kommt immer als erste. Und die zweite ist dann, ob es nicht bei Sex stört«, kichert sie. »Zweimal nein.«
    »Hast du noch mehr Piercings?«
    »Ja, habe ich, drei«, gibt mir Sarah bereitwillig Auskunft.
    »Und wo?«
    »Für den Fall, dass ich dir die Fotos zeige, wirst du es ja sehen. Und selber?«
    »Keins. Ich wüsste auch nicht, wo. Ich glaub, mein Chef würde mir den Vogel zeigen, wenn ich plötzlich mit einem Ring durch meine Augenbraue zur Arbeit kommen würde«, flachse ich.
    »Aber wir sind doch in Köln. Ist da so was nicht normal?«
    »Wenn man nicht hetero und vielleicht Friseur ist, dann kann es normal sein. Ehrlich gesagt, habe ich aber auch Angst vor dem Stechen und vor den Nebenwirkungen. In der Hinsicht bin ich dann doch ein Spießer. Hast du auch Tattoos?«
    »Guten Tag beim TÜV Bastian!«, lacht sie. »Werde ich jetzt gerade gescannt? Ja, ich habe Tattoos. Und, wird mir jetzt die Zulassung verweigert?«
    »Nein, Quatsch. Aber ich hätte dir das gar nicht zugetraut. Du bist eine klassische Schönheit. Und ich kann doch gar nichts zu den Tattoos sagen, solange ich sie nicht gesehen habe. Vielleicht sehen sie ja an dir gut aus?«, antworte ich und versuche dabei so charmant wie möglich zu klingen.
    »Da kannst du dir ganz sicher sein!«
    Sarah mustert mich in keiner Weise so, wie ich das mache. Für sie scheint die Optik eher zweitrangig zu sein. Oder hat sie sich schon festgelegt, dass ich nicht ihr Typ bin? Warum kommt sie dann noch mit? Basti, du denkst zu viel. Entspann dich doch einfach und warte es ab.
    »Du hast ein schönes Lachen«, sage ich und versuche von diesem TÜV -Blick wegzukommen.
    »Danke! Du machst mir ja ein Kompliment nach dem nächsten. Gleich werde ich rot.«
    »Ich sage nur, was mir

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