Frauenversteher
hierarchisierende Sprüche, die sie gern in ihren Alltag integrieren. Weltbekannt wurden einige Zeilen großer männlicher Leinwandhelden, die Männer großartig finden, auf die Frauen aber eher entnervt reagieren.
Unrealistische Filme
»Was ist das denn für ein Blödsinn? Tut mir leid, aber das ist so dermaßen übertrieben und unrealistisch, das kann ich mir nicht angucken.« So oder ähnlich reagieren viele Frauen, wenn sie mit ihrem Partner einen »typischen Männerfilm« anschauen (müssen). Frauen langweilen sich, machen abfällige Bemerkungen, verlassen das Sofa oder den Kinosessel, fangen an, nebenher andere Dinge zu tun, oder schlafen einfach ein.
Meine eigene Ehefrau ist im Kino während der lautesten Actionszenen von »Spider-Man« eingeschlafen! Ich muss es wiederholen: Sie ist dabei eingeschlafen! Ich weiß bis heute nicht, wie das rein physiologisch funktioniert. Sie ist weder übermüdet ins Kino gegangen, noch waren wir in der Spätvorstellung, es war höllisch laut, und ständig explodierten Dinge auf der Leinwand, es wurde geschrien und gekämpft, und während ich ganz im Film versunken gern zusammen mit Spider-Man von Häuserwand zu Häuserwand geschwungen wäre, um das Böse zu bekämpfen, fing meine Frau an, leise zu schnarchen, und sie war nicht die einzige Frau, die sich ein Nickerchen gönnte. Nach dem Film meinte sie nur, dass sie den ganzen Film nicht ernst nehmen könne, es sei alles so unrealistisch gewesen, sie habe sich gelangweilt und sei dann eben aus lauter Langeweile eingeschlafen.
Praxistipp für Männer
Stellen Sie sich einmal die Auswirkungen folgender Sprüche auf Ihre Partnerin vor:
1. Sie gehen aus dem Haus und sagen »Hasta la vista, Baby!« 16
2. Ihre Frau sagt zu Ihnen: »Ich liebe dich«, Sie erwidern gelassen: »Ich weiß.« 17 Dann starten Sie Ihr Motorrad und brausen dem Sonnenuntergang entgegen. 18
3. Nachdem Ihre Partnerin Ihnen etwas erzählt hat, sagen Sie: »Es ist brillant, sich mit dir zu unterhalten, beschränkt und einfältig, aber brillant.« 19
4. Sie haben eine kleine Meinungsverschiedenheit mit Ihrer Partnerin, hören sich ihre berechtigten Vorwürfe an und erwidern nach kurzer Pause mit deutlich erhobener Stimme: »Bin ich ein Arschloch? Sind meine Kinder gestört? Ist meine Ehefrau eine monetengeile Hure? Ich meine, das sind doch Fragen, oder?« 20
Es ist sehr wichtig, dass Sie sich die Auswirkungen der eigenen Freude halber bitte nur vorstellen. Dann werden Sie mit mir übereinstimmen, dass Sie es nicht wirklich bei Ihrer Partnerin auszuprobieren brauchen. Denn oft reagieren die Frauen im wahren Leben irgendwie anders als die Frauen in den Filmen.
Es ist absolut faszinierend, was Frauen und Männer in Filmen als »realistisch« und »unrealistisch« wahrnehmen beziehungsweise wie wichtig ihnen diese Dinge beim Anschauen von Filmen oder Fernsehsendungen sind. Natürlich wissen auch Männer, dass die Helden in »ihren« Filmen nicht echt sind und meist übermenschliche Fähigkeiten besitzen, und genau aus diesem Grund lieben sie ja solche Filme. Männer können sich wunderbar mit ihren Leinwandhelden identifizieren, sie verlieren sich gerne in den unterschiedlichsten Genres und freuen sich über möglichst unrealistische Actionszenen. Frauen sehen das oft ganz anders und »schalten ab«, wenn es für sie zu »unrealistisch« wird. Sogar Batman lachen sie aus und sagen: »Ist doch bescheuert, wie der da in Latex rumfliegt.« Da hilft es auch nichts, meine Herren, wenn Sie ihr erklären, dass Batman nicht fliegt (Batman kann nicht fliegen, das war Superman, aber egal), sondern ab und zu springt, wenn es die Situation erfordert. Einige Frauen gehen sogar so weit, dass sie bestimmte Genres kategorisch ablehnen.
Praxistipp für Männer
Falls Sie sich in weiblicher Gesellschaft einen Film ansehen möchten, rechnen Sie bei diesen Genres mit folgendem Einspruch Ihrer Begleiterin.
Science-Fiction: Blödsinn, denn Raumschiffe, Außerirdische, Warptechnologie, Laserschwerter etc. gibt es nicht.
Fantasy: Blödsinn, denn Hobbits, Orks, Telekinese und der ganze Quatsch sind lächerlich, weil unrealistisch.
Action: Auch Blödsinn, da völlig übertrieben.
Horror: Blödsinn, da eklig und übertrieben.
Diese Art der Diskussion über »realistisch« und »unrealistisch« ist eigentlich müßig, da Film und Fernsehen per se unrealistisch sind und unrealistische, meist verkleinerte oder
vergrößerte Bilder zeigen. Sämtliche dort gezeigten Dinge und
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