Frauenversteher
nachfragen: »Ist es was Gutes oder was Schlechtes?« Je mehr Informationen Sie in einer knappen Themenformulierung unterbringen können, umso besser.
Falls Sie, meine Damen, ihm also gerne einmal eine romantische Überraschung bereiten wollen, ist das kein Problem, wenn Sie beachten, dass die Überraschung lediglich mit einer kleinen Vorankündigung versehen sein muss.
Praxistipp für Frauen für …
… einen Überraschungsausflug: Sagen Sie etwa eine Woche vor der geplanten Überraschung so etwas zu ihm wie: »Ich möchte dir gerne am kommenden Freitag, das ist Freitag der (hier nennen Sie das genaue Datum einschließlich Jahreszahl!) eine Überraschung bereiten. Ich werde dich von der Arbeit abholen, und wir machen einen Ausflug, ich sage dir aber noch nicht wohin (das ist die Überraschung!). Und bevor du dir allzu viele Sorgen machst, ja, dort gibt es fließend Wasser, Handynetz und Strom aus der Steckdose. Der Ausflug dauert bis Sonntagnachmittag vier Uhr, es sind also zwei Übernachtungen außerhalb geplant. Bitte trag es dir am besten jetzt direkt in deinen Handy-Organizer ein, damit du es nicht vergisst.«
Die genaue Uhrzeit der Rückankunft ist ganz wichtig, damit er weiter planen kann und weiß, wann die Sache ein Ende hat. Wenn er die Überraschung genießt, weiß er die Länge des Genusses zu vertiefen, wenn er die Überraschung nicht mag, weiß er, wann sein Martyrium ein Ende hat.
Am Donnerstagabend sollten Sie ihn unbedingt noch einmal an die Überraschung erinnern, damit er sich innerlich dafür wappnen kann.
Frauenkommunikation — Frauen fragen viel
Kommunikation in gänzlich von Frauen besetzten Gesprächsrunden funktioniert, das kann an dieser Stelle ruhig schon einmal verraten werden, auf eine völlig andere Art und Weise als die im vorherigen Kapitel beschriebene männliche Kommunikation. Doch um direkte und aussagekräftige Vergleiche anstellen zu können, sollten wir die gleiche »Versuchsanordnung« zur empirischen Analyse nutzen wie bei den Männern.
Organisieren Sie also fünf Frauen im Alter von fünfundzwanzig bis vierzig und setzen Sie diese einen Tag später an denselben Tisch in der gleichen Lokalität. So haben Sie quasi labortechnisch vergleichbare Standardsituationen. Sie fragen sich, warum das Alterszeitfenster der Frauen in unserer Versuchsreihe um genau fünf Jahre nach vorn verschoben wurde? Nun, damit berücksichtigen wir den Aspekt, dass Frauen eher reifen und früher die typischen geschlechtskommunikativen Eigenheiten entwickeln.
Ich bin mir sicher, dass Sie diesen Frauen keine Aufforderung zum Gespräch zukommen lassen müssen. Sie müssen nicht wie bei den Männern sagen: »Nun unterhaltet euch einfach mal ein bisschen.« Sie werden wahrscheinlich eher beobachten können, dass diese Frauen sofort und ohne Verzögerung
anfangen, miteinander zu kommunizieren. In den meisten Fällen können Sie das sogar beobachten, noch während die Frauen auf den ihnen zugewiesenen Tisch zugehen. Einige der Probandinnen treffen sich möglicherweise schon vor dem Lokal auf dem Parkplatz, und schon dort wird kommuniziert.
Das Faszinierendste daran ist allerdings, dass die Frauen ihre Gespräche beginnen, ohne vorher aufzuzeigen. Wie wir bei rein männlicher Kommunikation gesehen haben, ist die visuelle Markierung eines Gesprächsanfangs ein elementarer Bestandteil männlicher Gesprächseröffnungen. Bei Frauen fällt dieses Element gänzlich weg, sie benötigen es schlicht nicht. Die Frauen starten sofort, ohne das Gespräch zuvor offiziell und formal korrekt angemeldet zu haben, mit der Kommunikation.
Das Thema in der weiblichen Kommunikation
In reinen Frauenrunden wird die Thematik des Gesprächs nicht explizit vorangestellt. Frauen sagen vorab nicht so etwas wie: »Das heutige Gesprächsthema lautet XY, dazu haben wir die Punkte 1a bis 1e zu besprechen.«
Das Erstaunliche daran: Obwohl Frauen die Themen ihrer Gespräche eigentlich nie deutlich erklären oder erwähnen, wissen dennoch alle Frauen in der Runde innerhalb von wenigen Millisekunden, worüber jetzt und im Folgenden gesprochen werden wird. Es reicht bereits völlig aus, wenn eine der Frauen so etwas sagt wie: »Gestern hab ich die Sybille getroffen …«, und schlagartig wissen alle anwesenden Frauen, worum es geht, was es mit der Vorgeschichte der besagten Sybille auf sich hat und warum keine die Sybille leiden kann.
Weibliche Prosecconebenhöhle?
Bei den von mir durchgeführten Versuchsreihen konnte ich im
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