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Frauenversteher

Frauenversteher

Titel: Frauenversteher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Hoefer
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Übrigen feststellen, dass Frauen ihre Kommunikation beginnen, ohne vorher Getränke bestellt zu haben. Was man ja quasi schon daran erkennt, dass sie die Unterhaltung starten, noch ehe sie am Tisch angekommen sind.
    Das ist ein weiterer nicht zu unterschätzender Unterschied gegenüber der männlichen Gesprächseröffnung. Frauen können ohne Getränke, welcher Art auch immer, miteinander kommunizieren. Diese herausragende Fähigkeit verdanken sie einem besonderen physiologischen Unterschied, der sie gegenüber den Männern auszeichnet. Neben den allseits bekannten körperlichen Unterschieden gibt es noch einen weiteren, über den bisher noch nichts bekannt war. Frauen haben nicht die bei Männern entdeckte Biernebenhöhle. Frauen haben auch keine irgendwie andersartig beschaffene Getränkenebenhöhle. Auch wenn einige vielleicht behaupten mögen, dass es manche Frauen mit einer »Weißweinnebenhöhle« gäbe, andere mit einer »Prosecconebenhöhle« oder gar einer »Latte-macchiato-Nebenhöhle«, muss ich dem doch widersprechen. Diese Vermutungen entspringen der Beobachtung, dass einige Frauen große Vorlieben für bestimmte, zum Beispiel die eben erwähnten, Getränke besitzen. Allerdings wird dabei völlig übersehen, dass die Abwesenheit des Lieblingsgetränks eine Frau nicht in ihren kommunikativen Fähigkeiten beeinflusst.
    Wir können also konstatieren: Frauen können ohne Getränke miteinander kommunizieren. Das Sprachzentrum im Gehirn von Frauen funktioniert unabhängig. Es ist jederzeit aktivierbar, ob mit oder ohne Flüssigkeitszufuhr. Es ist demnach im geradezu wörtlichsten Sinne des Wortes »autark«, also wirtschaftlich unabhängig.
    In diesem Zusammenhang wurden sogar Tierversuche durchgeführt. In den USA (wo sonst?) haben Wissenschaftler das Sprachzentrum im Gehirn weiblicher Labormäuse extrahiert
und in einer Petrischale aufbewahrt. Noch drei Tage nach der Entnahme konnte Aktivität im extrahierten Sprachzentrum der Mäuse nachgewiesen werden. 30 Das sei hier aber nur am Rande erwähnt, da die Rückschlüsse auf den weiblichen Menschen meines Wissens nach bisher noch nicht untersucht wurden. Zusammenfassend können wir an dieser Stelle schon ein paar ganz wesentliche Unterschiede weiblicher Gesprächseröffnung festhalten:
     
    1. Frauen zeigen nicht auf, bevor sie ein Gespräch beginnen.
    2. Frauen benötigen nicht zwingend Getränke, um sich zu unterhalten.
     
    Irgendwann kommt natürlich auch an diesen Tisch eine Bedienung und möchte eine Bestellung aufnehmen. In diesem Augenblick geschieht etwas fast Magisches, denn die Frauen an diesem Tisch reden einfach weiter, was aber nicht unhöflich ist, da sie gleichzeitig auch ihre Getränke bestellen. Was uns zu der Frage führt, wie sie das bewerkstelligen, da sie ja nun zwei Dinge zur selben Zeit tun. Tatsächlich stellt das für Frauen in aller Regel kein Problem dar, für Männer allerdings schon. Diese Angelegenheit werden wir uns im Kapitel »Frauen können Multitasking – Männer machen Monotasking«, genauer anschauen, doch zuvor wollen wir unser Experiment mit fünf Frauen an einem Tisch in einer öffentlichen Lokalität fortführen.
    Wir stellen fest: Diese Frauen können sehr wohl ihre Getränke bestellen, während sie sich zeitgleich weiter der Kommunikation befleißigen. Für Frauen stellt das keine Schwierigkeit dar. Bezüglich der von den Frauen bestellten Getränke allerdings wird es dann doch deutlich komplizierter als bei den Männern.

Getränke und weibliche Kommunikation
    Während Männer gewöhnlich einheitlich Bier für die Biernebenhöhle ordern, kommt so eine geradlinige Bierbestellung in den wenigsten Frauenrunden vor. Wie bereits erläutert, sind Getränke generell keine verbindliche Variable, um innerhalb von Frauengruppierungen zu kommunizieren. Frauen bestellen die Getränke zur Gesprächsrunde mehr aus geselligen und sehr individuellen Beweggründen heraus.
    Beginnen wir mit der ersten Frau in der Runde, die möglicherweise ein alkoholfreies Bier gegen ihren Durst bestellt. Dafür muss sie sich weder rechtfertigen noch erklären oder entschuldigen. Sie bestellt dieses alkoholfreie Bier ganz lässig nebenbei.
    Die zweite Frau überlegt nur kurz und bestellt einen trockenen Weißwein. Rotwein mag sie eigentlich lieber, aber sie stört der leicht rotbläuliche Belag auf den Zähnen, der sich nach dem Konsum von Rotwein oft nicht vermeiden lässt. Und wenn diese Frau auf eines ganz besonders stolz ist, dann sind es

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