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Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann
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Grabesstimme. »Mannomann, du glaubst nicht, wie schlecht die gespielt haben. Chris hat das Tor gleich dreimal verfehlt. So daneben war er noch nie. Jedenfalls kann man das Turnier vergessen.«
    »O nee, so ’ne Katastrophe«, stöhne ich und Sven stimmt mir zu – wenn auch nicht aus demselben Grund wie ich. Mein wunderschöner Plan droht, sich in Luft aufzulösen, es sei denn …
    »Und was macht Chris jetzt?«, frage ich ganz beiläufig.
    »Entweder trainiert er mehr oder er kann die Sache mit dem Pokal total abhaken. Ich sag dir …«
    »Nein, ich meine, was macht er im Moment, ich meine in der Minute.«
    »Ach so. Er schwimmt gerade einmal quer durch den Baggersee und dann wollte er irgendjemanden besuchen. Warum interessiert dich das?«
    Ich lege einfach auf. Auf die Schnelle fällt mir keine passende Ausrede ein und außerdem, wenn ich es noch irgendwie schaffen will, ganz zufällig mit Chris zusammenzutreffen, dann muss ich sofort los. Was allerdings leichter gesagt als getan ist. Denn Papa und Natascha stehen seit mindestens zehn Minuten in der Diele und scheinen sich verabschieden zu wollen, zumindest reden sie davon.
    Ich presse mein Ohr an die Tür, höre Natascha sagen: »Wir sollten Carlotta Bescheid geben, dass wir jetzt gehen müssen«, aber Ankes Mutter erzählt ungerührt weiter, vom letzten Urlaub in Italien, vom Wetter, vom Strand … eine Open-End-Veranstaltung sozusagen, während ich wie auf glühenden Kohlen sitze. Ich weiß: Ich brauche auf der Stelle einen Plan B.
    »Was hältst du davon, wenn ich das Ganze strukturiere?«, schlägt Anke schließlich vor und kramt schon wieder ihren Block heraus. Während sie mit Großbuchstaben Sportpark schreibt und einen dicken Pfeil zu Chris malt, habe ich die Idee.
    Klar ist, irgendwie muss Chris wieder zurück in die Stadt, denn der Sportpark liegt weit draußen. Für Radfahrer und Fußgänger gibt es einen Schleichweg, den jeder kennt, einen ehemaligen Trimm-dich-Pfad, der zuerst hoch auf den Bernhardusberg führt und dann in Kurven bergab.
    »Ich hab’s!«, juble ich. »Anke, genau so wird es klappen, jede Wette! Ich werde Chris ganz zufällig auf dem Joggerweg begegnen. Und dann heißt es abwarten, was passiert. Voraussetzung ist allerdings, ich komme hier endlich mal weg.«
    »Da könntest du jetzt Glück haben«, meint Anke nach einem Blick aus dem Fenster. »Wenn ich das richtig sehe, stehen unsere Eltern bereits unten auf der Straße und schauen sich so ein komisches altes Auto an. Wenn du dich beeilst, schaffst du es. An der Treppe unten links in den Keller und von dort kannst du den Hintereingang …«
    »Bin schon unterwegs!«, rufe ich und stürme los.

    Als die Kellertür hinter mir ins Schloss kracht, fällt mir ein, dass ich Ankes Fahrradschlüssel vergessen habe. Nochmals umzukehren getraue ich mich nicht, zu groß ist die Gefahr, Natascha und meinem Vater in die Hände zu laufen. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als mit dem Bus bis zum Bernhardusberg zu fahren.
    Vermutlich ist Ankes Leinenkleid nicht unbedingt passend für einen Trimm-dich-Pfad, ebenso wenig wie die pinkfarbenen Ballerinas, die ich mir von ihr ausgeliehen habe, denke ich, als ich an der Haltestelle warte. Joggingklamotten wären sicher günstiger gewesen. Aber andererseits: Spricht vielleicht irgendwas dagegen, dass ich in diesem total süßen Outfit an einem wunderschönen Sonntagmittag einen Spaziergang mache und Blumen pflücke? Mir ist nämlich gerade ein irre toller Film eingefallen, in dem die Heldin in einem weißen Kleid über eine Sommerwiese rennt. Sie hält dabei einen Sonnenhut in der Hand und am Horizont sieht man Pferde auf einer Koppel. Blöd, dass ich nicht an den Sonnenhut gedacht habe, ärgere ich mich.
    Endlich kommt der Bus, ich lasse mich auf einen Sitz fallen und checke erst einmal mein Handy. Eine SMS von Anke, sehe ich:

    Sven sagt, dass Chris immer noch schwimmt. Ich halte dich auf dem Laufenden und drück dir die Daumen.
    PS: Ich habe Sven alles erzählt. Du bist hoffentlich nicht sauer, aber er ist sozusagen dein Verbindungsmann zu Chris.
    Anke

    Ich atme tief durch. Super wäre, wenn ich Chris am Baggersee treffen würde, das wäre jedenfalls um einiges besser als dieser Trimm-dich-Pfad. Seit Kurzem kann man dort nämlich Ruderboote mieten und in Gedanken sehe ich mich schon an einem der Boote lehnen, den Blick auf den See gerichtet. Chris fragt, ob wir zusammen eine Runde hinausfahren wollen, wie ein glutroter Ball versinkt die Sonne

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