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Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann
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entdeckt einen alten Einkaufszettel von Natascha, den er sorgfältig zurücksteckt, und legt es schließlich wortlos auf meine Bank zurück.
    Ich brauche jetzt erst einmal eine Verschnaufpause, finde ich, und frische Luft. Als ich an Danni vorbei aus dem Klassenzimmer renne, höre ich ihn etwas murmeln. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es hörte sich an wie »Arme Carlotta!«.

    »Du hast ja vielleicht Nerven«, meint Anke, als sie mich in der großen Pause auf dem Schulhof entdeckt. Sie stellt sich neben mich, beugt sich zu mir herunter und beißt dabei herzhaft in ihr Käsebrötchen.
    »Pass doch auf!«, rufe ich und wische ein paar Krümel, die auf meinem Telefonbuch gelandet sind, zur Seite. »Hier geht es nicht um Nerven oder so was«, sage ich und schaue hoch. »Hier geht es allein darum, dass es bei uns in der Stadt bestimmt tausend Reinigungen gibt, und ich muss rauskriegen, welche davon …«
    »… kunststopft oder wie das heißt. Hab schon kapiert! Was würdest du davon halten, wenn wir den Salamanderfilm, Teil zwei, sausen lassen?«
    Ich lächle Anke dankbar an. Jungs mögen zwar ganz süß sein, aber in einem solchen Fall geht nichts über eine beste Freundin. Wir holen uns in der Cafeteria Kakao und Kekse und verziehen uns damit in den Oberstufenraum. Danni wird uns bestimmt schmerzlich vermissen, aber damit muss er fertigwerden. Anke hat zwar ein schlechtes Gewissen, schweigt aber, als ich sie frage: »Was ist wichtiger: so eine Schulstunde, von denen es Tausende gibt, oder die Hochzeit? – Na also, siehst du.«
    Eine halbe Stunde später bin ich zwar heiser vom Telefonieren, aber ich schaffe es immerhin noch, zu jubeln: »Treffer! Hat sich gerade eben vielversprechend angehört. In der Remscheider Straße gibt es eine Reinigung, die macht das.« Erleichtert lege ich Telefonbuch und Handy zur Seite.
    Anke mustert mich besorgt. »Soll ich dir mal ehrlich sagen, wie du aussiehst?«
    »Nö, nicht nötig«, wehre ich ab. »Das wird schon wieder. Wenn die Sache mit dem Brautkleid erst einmal durch ist, fängt mein neues Leben an.«
    »Und was ist mit Jannis?«
    Am liebsten würde ich losheulen, aber ich verkneife es mir. Stattdessen sage ich betont cool: »War toll mit ihm, aber das Schicksal wollte es nun einmal anders. Und dir sage ich es zum letzten Mal! Erinnere mich bloß nie mehr an ihn!«
    »Ist ja in Ordnung«, meint Anke. »Ist wirklich kein Grund, so laut zu werden.«
    Ich schluchze. »Doch, ist es! Aber jetzt reden wir wirklich niemals mehr von ihm, versprochen?«
    »Versprochen«, meint Anke und klatscht mich ab. »Und von wem reden wir dann? Vielleicht von Chris?«
    »Eher weniger«, sage ich kühl und hoffe, dass dieses Thema ebenfalls beendet ist. Denn leider bekomme ich schon Herzklopfen, wenn ich nur seinen Namen höre. Aber das würde ich nicht einmal Anke gegenüber zugeben.

    Wegen einer Klassenkonferenz fällt an diesem Tag die sechste Stunde aus und so stehen Anke und ich kurz vor halb eins vor Susis-Sauber-Salon im Industriegebiet. Vorsichtshalber studieren wir die Preisliste im Schaufenster und erblassen dann beide gleichzeitig.
    »Wahnsinn! Lass uns lieber sofort verschwinden. Das ist nicht unsere Preisklasse«, meint Anke fassungslos. Sie will mich am Arm weiterzerren, aber ich bleibe stehen.
    »Vielleicht kann ich was runterhandeln«, überlege ich laut. »Außerdem: Fragen kostet nichts. Also geh ich jetzt einfach rein.«
    Wenig später bin ich jedoch um eine Hoffnung ärmer. Ein Seidenkleid, so erklärt mir die Chefin, könne überhaupt nicht gestopft werden, dazu sei das Gewebe viel zu fein. »Man sollte es vielleicht mit einer hübschen Stickerei versuchen«, schlägt sie vor, als sie meine Enttäuschung sieht. »Wenn das Loch wirklich nicht größer ist, als du mir beschrieben hast, könnte man zum Beispiel eine Blüte darübersticken. Wirkt sehr romantisch, ich habe gerade erst bei einer Kundin eine Rose auf ein …«
    »Super!«, unterbreche ich sie. »Romantisch ist genau richtig, es handelt sich nämlich um ein Brautkleid. Ich bringe es gleich nachher vorbei.«
    »Vergiss das Geld nicht«, meint sie freundlich. »Bei mir wird im Voraus bezahlt.«
    Ich schlucke, als sie mir sagt, wie viel das bisschen Sticken kostet. Denn natürlich hatte ich gehofft, dass es billiger als Kunststopfen ist – aber von wegen! Eine Millisekunde lang spiele ich mit dem Gedanken, selbst irgend so ein fertiges Blumenteil aufzunähen, aber das Risiko ist einfach zu groß. Womöglich würde

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